Neapel.
Genua.
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Von den zeitlich spätem Renaissencekirchen (die doch noch dem
Styl des XV. Jahrhunderts folgen) verdient S. Caterina a For-a
mello, 1523 von Antonio Fiorentino (aus 1a Ceva) erbaut,
auch S. Maria 1a nuova (gleichzeitig, obwohl das Datum der Voll- 11
endung später lautet) wenigstens einen Blick. Merkwürdiger als beide
ist S. IMaria. delle Grazie, bei den Incurabili, erbaut 1500 (eherß
später) von Giaeomo de' Santi, welcher noch Ciecionäs Schüler
gewesen sein soll; die Capelleneingänge zu beiden Seiten des Schiffes
haben nämlich die Gestalt antiker Triumphbogen und sind fast über
und über mit reichen und schon ziemlich sehwiilen Zierrathen bedeckt.
Die obern Mauern u. s. w. gehören einem Umbau an.
Die wenigen 'l'hü1'1ne dieses Styles, z. B. der von S. Lorenzo (da- d
tirt 1487) sind höchst einfach; glatte Wände, an den Ecken Pilaster,
die Entwicklung nach oben fast null. Die obern Theile des 'I'hurmese
von S. Chiara, aus welchen die Neapolitaner ihre Prinritiit in der Re-
naissance beweisen wollten, sind nicht vom jüngern hflasuecio XIV.
Jahrhundert sondern frühstens aus dem XVI. Jahrhundert.
In Gen ua nehmen die Bauten des XV. Jahrhunderts überhaupt
keine bedeutende Stelle ein; was man davon sieht, ist überdiess nicht
frei von lange nachwirkender Gothik, wie z. B. die Capelle Johannisf
d. T. im Dom beweist, ein Werk der zweiten Hälfte des Jahrhunderts.
Ein artiger Säulen-lief der Frührenaissanee in Pal. Centurioneg
(unweit links von S. Nlatteo, N. 138.)
Von Kirchen zeigt S. 'l'e0d0r0 die verkleisterten Anfänge einer h
gntgemeinten Innendecoration (links vom Eingang); S. Caterina. ami
Hospital Pammatone, vom Jahr 1520, könnte sogar vor der Vergypsung
eine hübsche Kirche dieses Styles gewesen sein; das Portal mit schö-
nen Medaillonköpfen ist von einfacher lombardiseher Renaissance.
Von kleinem Privathäusern ist noch eine recht ansehnliche
Zahl in den iiltern Stadttheilen erhalten. Es Wäre fruchtlos, in dem
Gewirr von Gässchen Strassennarnen anzugeben, die kein Plan ent-
hält und die nur der Nachbar Weiss; selbst die Hausnummern sind
zum Theil am Erlöschen, als gingen sie einer ("baldigen Erneuerung
entgegen. Ich kann dem Architekten nur rathen, die ganze Umge-