38.0010 Pintelli.
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entwerfen, was aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts in Rom
auf unsere Zeit kommen sollte 1).
Baccio War vielleicht ein geübter Techniker, allein keiner von den-
jenigen Künstlern, welche die neue Formenfreiheit genial und schön
zu handhaben wussten. Sein wichtigstes Werk, die Kirche S. Ago-a.
stino, ist in Betrelf des Innern ein ziemlich nüchterner Versuch
hohen Gewölbebaues auf Pfeilern mit kleiner Kuppel, wobei er wie
Brunellesco die untern Wände in Nischen auflöste. Mit der phanta-
sievollen Aimunziata von Arezzo könnte dieses (iiberdiess unangenehm
beleuchtete) Gebäude keinen Vergleich aushalten. An der Fassade
macht sich jene bei Alberti zuerst bemerkte Verbindung des obern
Stockwerkes mit den hervorragenden Theilen des untern auf eine recht
üble Weise bemerklich; die beiden Voluten haben nämlich die Ge-
stalt eines colossal vergrösserten Winkelblattes des ionischen Oapi-
täls. An S. Maria del Pop olo ist die Fassade oben umgebaut,b
sonst aber schlicht und gut; das Innere, hier ein Pfeilerbau mit Halb-
säulen, von jeher etwas gedrückt, hat durch moderne Verkleisterung
allen höhern baulichen Reiz verloren, und die acht-eckige Kuppel kann
gegen die sonstige breite Masse nicht mehr aufkommen. Einer
kleinem Aufgabe, wie S. Pietro in Montorio, genügte Baccioc
recht wohl; dieses Kirchlein, einschifüg gewölbt, mit Querschilf, Ca-
pellen als Wandnischen und polygonem Chorabschluss, bildet ein sehr
tüchtiges Ganzes und würde mit der ursprünglichen Decoration einen
trefilichen Effect machen. Beim Bau der sixtinischen Capelled
lag vielleicht ein bindendes Programm und die Rücksicht auf die schon
vorhandenen vaticanischen Bauten vor; sonst liesse" sich schwer den-
ken, dass für die päpstliche Hauskirche eine so absolut schlichte Form
gewählt worden wäre. Mehrere ältere Kirchen sind von Baccio
mit Fassaden versehen worden; so S. "Pietro in Vincoli, SS. Apo-e
st oli. Er berief sich vielleicht auf die mittelalterliche Kirche S. Sabaf
oder auf das frische Beispiel von S. Marco und legte eine gewölbte
Doppelhalle vor die Kirche, mit weitgespannten Rundbogen, unten auf
achteckigen Pfeilern, oben auf Säulen. Diess macht zwar keinen kirch-
An S. Giacomo degli Spagnuoli (M50) ist nur noch das reiche Portal bc-m
merkenswerth, bei S. Snlvawre in Lauro der aus derselben Zeit stammende M
graziöse Klosterhof, beides anonyme Werke.
B. Cicerone. 13