Volltext: Architectur (Bd. 1)

Cronaca. 
Agzdrea. Sansovlno. 
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Cronaee behandelte aber auch andere Gattungen von Gebäuden 
mit feinem Sinn. S0 sollte Pal. Guadagni (Piazza S. Spiritoa 
N. 2086) nur ein stattliches florentinisches Haus werden und erhielt 
diesen Charakter rein und vollständig. Der Quaderbau beschränkt 
sich auf das Erdgeschoss, die Ecken und die Fenstereinfassungen; 
mit bescheidenen Mitteln ist die Abstufung der Stockwerke treiilieh 
durchgeführt; (las oberste ist eine offene Siiulenhalle, welche das weit 
vorgeschriigte Dach trägt.  Der Hof trefflich in der Art des Giul. 
da S. Galle; an der 'l'reppe schon der strengere Organismus, wie wir 
ihn bei Baeeio cllignolo werden ausgebildet finden.  Die Sacristeib 
von S. Spirito ist ein höchst reizender Zierbau; achteckig, unten 
mit Nischen, die XViinde mit Pilastern eingefasst (doch so, dass die 
Ecken selbst frei bleiben); viereckige Fenster an den Oberwänden, 
runde in den Lunett-en, über welchen die einzelnen Kappen der Kup- 
pel beginnen.  Wiederum von einer ganz andern Seite zeigt sich 
Cronaca. in der Kirche San Franeesco a1 Monte (vor Poitac 
S. Bliniato), welche Michelangelo ndas schöne Landnläidchen" zu nennen 
pflegte. Es ist die einfachste Bettelordenskirclie, deren Dachstuhl 
selbst bis ins Chor hinein sichtbar ist; schlichte Pilaster trennen 
unten die Capellen, oben die Wandflitchcn um die Fenster,  allein 
gerade in dieser absoluten Schmucklosigkeit treten die reinen Ver- 
hältnisse ernst und bedeutend hervor.  Ob zu dem Umbau des Klo- d 
sters der Annunziata, welcher diesem Meister zugeschrieben wird, auch 
der vordere Kreuzgang und die Saeristei gehört, weiss ich nicht an- 
zugeben; beide bieten keine Formen dar, die nicht schon seit Miche- 
lozzo "vorkämen. 
Hier müssen wir auch den grossen Bildhauer Andrea (Contueci 
da, Monte) Sansovino (f 1529) anschliessen, wegen eines köstlichen 
kleinen Baues, der dem Charakter nach eher noch dem XV. Jahr- 
hundert angehört als dem XVL, in welchem er errichtet wurde. Es 
ist dies der oblonge Durchgang zwischen der Kirche und der Saeri- e 
stei von S: Spirito in Florenz; sechs Säulen auf jeder Seite, vor 
der Wand stehend, tragen ein lbnnengewölbe; dass sie der (sehr rei- 
chen) Cassettirung desselben nicht entsprechen, benimmt dem Ge-
	        
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