Siena.
Cecco di Giorgio und Bern. Bosellino.
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Ridolfi (Via. della, Scala 4317), ehemals auch der Familie Ruccellaia
gehörig, scheint von Albertfs Bau nichts Bedeutendes mehr erhalten.
Ehe weiter von der ilorentinischen Architektur die Rede sein
kann, müssen wir einen Blick auf Siena werfen, dessen Bauten ge-
rade für die Zeit von 1450 an besonders bezeichnend sind. Ich schreibe
das Folgende nur für geübte Augen, denn wem nur riesenhafte Mas-
sen oder decorativer Reichthum einen Eindruck machen, für den ist
in Siena. ausser dem Dom überhaupt nicht viel zu geniessen. Ganz
besonders entzieht sich die miissige Friihrenaissance an kleinen Bauten
dem flüchtigen oder abgestumpftcn Blick.
Es sind hauptsächlich die Baumeister des Aeneas Sylvius Picco-
lomini (Pius II), welche die Heimath des Papstes und deren Umge-
bung zu verschönern unternahmen: Ceeco di Giorgio 1) von Siena
und Bernardo Rosellino von Florenz; der letztere hatte schon
für Nicolaus V bedeutende Aufträge ausgeführt. Beide gemeinschaft-
lich schufen das alte Corsignano (seitwärts von der Strasse von Rom
nach Siena, einige Miglien östlich von 'l'0rrenieri und S. Quirico), zu
Pienza, zur „Stadt des Pius" um; dort sollen noch ein grössererh
1) Romagnoli, der die sienesische Kunstgeschichte aus den Urkunden kannte,
unterscheidet einen Maler und Decorator Francesco di Giorgio um 1460
(welchem die Vollendung der vurgebauten Capelle am Pal. puhhlieo, einige
Ornamente in S. Francesco und die Gemälde in der Academie angehören) von
dem berühmten Baumeister Cecco di Giorgio ltlartini, den er bis ins XVI. Jahr-
hundert leben lässt. Milizia nennt den berühmten Baumeister Francesco
und setzt dessen Lebenszeit in die Jahre 1423-1470, wonach ihm wichtige
sienesischn Bauten nicht mehr angehören künnten. Bum0hi' (ItnLForschun-
gen II, S. 177 iT.) lässt den Francesco di Giorgio nur als Festnngsbauniei-
ster gelten und erkennt sonst einzig den herzoglichen Stall zu Urbino als
dessen Werk an. Alle übrigen Gebäude, welche demselben in Pienza, Siena
u. a. a. 0. zugeschrieben werden, seien von Bernardo Rosellino, welchem
insbesondere "ein feiner Sinn in der allgemeinen Anlage und vurnehnilich in
der Zusammenstellung ganzer Gebäudegruppen" vindicirt wird. Für den Palast
zu Urbino werden ein Dalmatiner Luciano und der unten vorkommende Bac-
cio Pintelli als Architekten genannt. Ich bin oben im Text den Annahmen
Romagnolfs gefolgt ohne desshalb zwischen ihm und Rumohr entscheiden zu
wollen.