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Frührenalssance.
Brlmellasco.
Hallen und Höfe.
aVOII Brunellesco's Nachfolgern geworden. (Ginliano da. San Gallo
ahmte sie u. a. nach in der Madonna. dclle Carceri zu Prato.) Höchst
anmuthig ist die Vorhalle, ein Tonnengewölbe auf Säulen, in der
Mitte durch einen I-Iauptbogen und eine Kuppel mit glasirten Casset-
hten unterbrochen. (Sie gab u. a. Ventura Vitoni das Motiv zur Vor-
halle der Umilta in Pistoja.) Obwohl vernachlässigt und unvollendet
wird dieses Gebäude, abgesehen von den Reliefs des L. delln. Robbia,
immer als einer der reinsten Klänge aus dem XV. Jahrhundert Wir-
ken. (Das Innere schwer sichtbar, de die Pazzi den einzigen Schlüssel
besitzen.)
c Als städtischer Zierbau ist die Halle des Findelhauses auf
Piazza delP Annunziata (links, von der Kirche kommend) ein wahres
Muster anspruchloser Schönheit. Es sollte keine Wachthalle und kein
politischer Sammelort, sondern nur ein weiter, sonniger Warteraum
sein, der nun mit seiner harmlosen Decoration (den Medaillons mit
den Wickelkindern des Lizca della Rehbia) und seinem einfachen ohern
Stockwerk die anmuthigste Wirkung macht. (Der Hof wohl nicht von
Brunellesco, aber auch nicht viel später.) Die Halle gegenüber eine
Nachbildung von Antonio da. Sangallo d. ä. Ursprünglich von Bru-
dnellesco, aber mehrfach verändert: die Halle auf Piazza S. Maria.
novella; dieser und der vorigen wenigstens sehr ähnlich: die ver-
cmauerte Halle an der Via. S. Galle, welche jetzt die Rückseite der
Dogana bildet.
iVon vollständigen Klosterhöfen glaube ich, nach Fantozzfs
fVorgang, dem Brunellesco den zweiten Kreuzgang von Santa. Croce
in Florenz _mit Sicherheit beilegen zu dürfen. Es ist einer der schön-
sten der Renaissance, mit vollständig durchgeführten Bogenproülen
und Gesimsen, die Füllungen mit Medaillons; das obere Stockwerk
flach gedeckt auf Säulen mit trefflichen Oonsolen. An Bauten die-
ser Art gab Brunellesco den Säulen kein Gebälkstück, weil die dünnen
und zarten Verhältnisse des Ganzen dadurch übertrieben worden wä-
ren und weil die Höhe wohl eine gegebene war.
WVie Brunellcseo, allerdings mit reichlichen Mitteln von dein
grossen Cosimo ausgestattet, eine ländliche Chorherrnresidenz als
gVilla gestaltete, zeigt die sog. Badia am Fuss des Berges von Fie-
sole, eine halbe Stunde von Florenz. (Architekten, welche wenig