Denkmäler der Scaliger.
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erhalten, dasjenige Benedicts XI (1- 1304) von Giovanni Pismio; ein
prächtiger Innenbau unter einem Baldachin auf gewundenen und iigu-
rirten Säulen, alles mit reicher und dabei gemessener Mosaicirung.
Ein ebenfalls prächtiges Papstgrab im Cosmatenstyl ist dasjenige Ha- i!
drinns V 1276) in S. Francesco zu ViterbO-
Endlich beschliesst V eron a den Kreis italisch-gothischer Gräber-
formen mit den berühmten Denkmälern der Scztligi-Yr, bei S. Mzt- h
ria antica. Neben mehrern einfaehern zeichnen sich diejenigen des
Can Grunde (1329), des lilastino II (vor 1351) und des Can Signoric
(vor 1375) als Freiarehit-ekt-uren aus; das zu Grunde liegende, verschie-
denartig ausgebildete Motiv ist der erhöhte Sarcophag mit liegender
Statue unter einem Baldachin auf Säulchen, der mit einer Reitersta-
tue gekrönt ist. Oulturgesehichtlich sind diese Gräber eben so merk-
würdig als in Betreii" der Kunst. Ausserhalb der Kirche, in mehr
politisch-monumentaler als in religiöser Absicht von den Gewaltherr-
schern Vercnais noch bei Lebzeiten errichtet, sind sie die Vorstufe
jener ganz profanen Reiterdenkmäler, wie sie später von den Venezia-
nern als politische Belohnung für ihre Feldherrn gesetzt wurden. Hier
sind die Reiterstatuen noch klein auf dem Gipfel angebracht; das Grab
eines Generals und Vewvaiidten der Seele, des Sarego, links im Chorß
von S. Anastasia (1432), stellt Ross und Reiter schon beträchtlich
grösser und als die Hauptsache der (wovon unten.) Das übrige
Figürliche an den Gräbern der Scaligcr, selbst an dem prächtigen des
Can Signorio (von Bonino du Campiglione) ist ebenfalls mehr
sachlich als künstlerisch wichtig. Die sechs Helden, welche in den
Baldachinen des letztem prangen, sind noch arls heilige Krieger zu ver-
stehen (die Heiligen Georg, lrlartin, Qnirinns, Sigismund, Valentin und
Ludwig IX); wenige Jahrzehnde später wären es schon eher jene un-
bestimmten römischen Heroen, welche an den Dogengi-ilbern der Lom-
bardi Wache zu halten pflegen-