Gräber von Padua.
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zu machen, ist seine Aufstellung auf kurzen Säulen, wie z. B. der ver-
meintliche Sarcophag des {Projaners Qntenor in Padua aufgestellt ist;a
man vergleiche auch das bescheidene Grabmal Gregors X 1276) imb
Dom von Arezzo. Auch, wenn ich mich recht entsinne, das Grabe
des Cardinals Anchera 1286) in einer Nebencapelle rechts in S. Pras-
sede zu Rom. Oder dßr Sarcophag wird hoch an, einer XVand auf
Consolen angebracht, welche dann oft prächtig und kraftvoll gestaltet
sind; vgl. die Gräber in mehreren älteren Kirchen Vcnedigs, im Dom
von Florenz, im rechten Querschiif von S. lldaria novella. und im Kreuz- d
gang von S. Croce claselbst u. s. w.
In Padua sind die Grabmiiler dieser Art eigenthümlich und nicht
unschön aus allen drei Künsten gemischt. Über dem auf Consolen
schwebenden Sarcophag, der bisweilen schöne Eckiiguren und eine
fein individuelle Portraitstatue aufweist, wölbt sich ein Spitzbogen mit
quadratischer Einfassung; auch dieser hat an den Ecken Statuetten,
in der Leibung gemalte oder Reliefiiguren; die Innenfliiche des Bogens
aber und seine Füllungen gehören regelmiissig der Malerei an, welche
die erstere meist mit einer "thronenden Maria zwischen Heiligen, oder
mit Mariii Krönung u. dgl. geschmückt hat. Ausser dem malerischen
Werthe dieser Darstellungen, in welchen sich die paduanischcn Giottes-
ken mit mehr Glück und Liebe bewegen, als in den grossen Fresken-
cyclen, ist auch die Senlptim mit ihrem oft sehr kenntlichen pisanischen
Nachklang nicht zu verachten. An den beiden stattlichsten Gräbern
dieser Art, von Mitgliedern der Fürstenfamilie Carrara, in den Ere-e
mitani (rechts und links von der 'l'hür) sind leider die Malereien ver-
loren gegangen. Wohlerhaltene findet man z. B. in andern Theilen
derselben Kirche, sodann im Santo (Durchgang rechts zum erstenf
Klosterhof), im rechten Querschiß des Domes u. a. a. O. g
Ausserhall) Paduais kommen ähnliche, zum Thcil recht schöne
(irräbei- vor, z. B. in S. Corona zu Vicenza (Capelle rechts vom Chor) 5h
sodann in Verona, nur dass hier der Oberbau insgemein wieder die
Giebelform annimmt.
Wo antike figurirtc Sarcophage vorhanden sind, bedient man sich
derselben in einzelnen Fällen und verziert sie mit sonderbaren Zu-
sätzen, wie das Grabmal Savelli im Querschiff von Araceli zu Rom zeigti
Endlich werden grössere Architekturen bei wachsendem Gräber-