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nur für ein besonderes Studium ergiebig sind (Sammlungen
von Kupferstichen, Gemmen und Münzen; auch viele Pri-
vatsammlungen von Gemälden). Die lßliniaturen der Hand-
schriften liess ich weg, weil deren häufige Besichtigung
ihren Untergang beschleunigt. Endlich wird es nicht be-
fremden, dass die ganze Darstellung nicht über das Ende
des vorigen Jahrhunderts herabreicht. Für die moderne
Kunst bringt fast Jedermann feste Massstäbe mit.
Die Anordnung des Buches, an welche sich der Leser
mit Hülfe des sorgfältigen Registers bald gewöhnen wird,
war die einzig mögliche, wenn der Hauptzweck, die B0-
handlung der Denkmäler nach ihrem Kunstgehalt und ihren
Bedingungen, auf so engem Raum erreicht "werden sollte.
Für
schnelle Orientirung
sorgen die Reisehandbücher,
deren
trefilichstes, von Ernst Förster, auch mir an manchen
Stellen von grossem Nutzen gewesen ist. Das Raisonne-
ment des „Cicer0ne" nxacht keinen Anspruch darauf, den
tiefsten Gedanken, die Idee eines Kunstwerkes zu verfol-
gen und auszusprechen. Könnte man denselben überhaupt
in Worten vollständig geben, so wäre die Kunst überflüs-
sig und das betreffende Werk hätte umgebaut, ungemeisselt,
ungemalt bleiben dürfen. Aber auch bis an die erlaubten
Grenzen bin ich nicht gegangen; schon die nothwendige
Kürze verbot diess. Das Ziel, welches mir vorsehwebte,
war vielmehr: Umrisse vorzuzeiehnen, welche das Gefühl
des Beschauers mit lebendiger Empfindung ausfüllen könnte.