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Christl. Architektur.
Röm. Basiliken.
VII. bis IX. Jahrh.
fallend. Als Ganzes eines der besten Gebäude des friihern Mittel-
alters, so dass die Abwesenheit alles organischen Lebens in Gesimsen
u. dgl. gerade hier am deutlichsten fühlbar wird.
a S. Giorgio in Velabro (VII. Jahrhundert), auf 16 Säulen;
die Vorhalle angeblich IX., eher XII. Jahrhundert.
b SS. Quattro Coronati; von dem Bau des VII. Jahrhunderts
ist noch die gewaltige Nische ein Zeugniss; nach einer Zerstörung im
Jahre 1085 rückte man im XII. Jahrhundert die Säulen der einst ziem-
lich grossen Kirche enger und kürzer zusammen und errichtete ein
oberes Stockwerk, das sich in Logen gegen das jetzige Ilauptschiff
öHnet. Reste der alten Colonnade kamen so in den Vorhof zu stehen.
c S. Giovanni a Porta Latina (VIII. Jahrhundert) unbedeutend.
ü S. Maria in Cosmedin (VIII. Jahrhundert) weniger durch die
schon kümmerlichen Verhältnisse als durch die in Hauptmauern und
Vorhalle verbauten Tempelreste merkwürdig, sowie durch eine Crypta,
welche eine iiltere Kirche zu sein scheint.
c Die grosse Kirche Araceli auf dem Oapitol, aus unbekannter
Zeit, doch der ziemlich gleichmüssigen Säulen wegen wohl noch aus
dem ersten Jahrtausend. Mit den Zuthaten aus allen spätem Zeiten
zwar von bunter, aber noch immer imposanter Wirkung.
f S. Lorcnzo in Borgo veechio hat nur noch die antike Situ-
lcnstellung.
g SS. Nereo ed Achilleo (um 800), mit achteckigen Pfeilern,
die indess vielleicht erst im XVI. Jahrhundert die Stelle der alten
Säulen einnahmen; um der Zuthaten willen (alte Altäre, Schranken,
Nisehensitz, Candelaber, Mosaik) immer sehenswcrth.
h S. M arco (LX. Jahrhundert) sehr modernisirt; die Vorhalle von
Giul. da. Majano; die Decke ebenfalls einfach schöne Renaissance.
iS. Maria della Navieella (IX. Jahrhundert); für diese Zeit von
guten Verhältnissen, die Vorhalle von Rafael; der grau in grau ge-
malte Fries im Innern von Giulio Romano und Perin del Vaga.
k S. Martina ai Monti (IX. Jahrhundert), eine der prächtigsten
Basiliken Roms, mit geradem Gebälk, aber in ihrer jetzigen Gestalt
wesentlich ein Werk des XVII. Jahrhunderts; namentlich ist das Ge-
bälk über den Säulen stark überarbeitet. Die links vom Chor ge-