Forest oder FJrrest Formollo.
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mit welchem er eine Freundschaft schloss, die für's Leben dauerte und von grosser
Wichtigkeit für seine ganze spätere Laufbahn wurde. Nach beendigtem Feldzug
kam er nach Paris und studirte dort in David's Atelier, bis das Alter der Kriegs-
pilichtigkeit herbeikam, worauf er, 1799, abermals Pinsel und Palette mit- Muskete und
Säbel vertauschen musste. Nachdem er seinen Abschied erhalten, ging er nach Paris,
trat in Napoleon's Dienste und machte die Feldzüge nach Portugal und Deutschland mi t,
nahm aber nach dem Frieden von Schönbrunn seinen Abschied, verliess den Hof und
die Armee, reist-e nach Italien und lebte dort ausschliesslich der Kunst. 1814 nach
Paris wieder zurückgekehrt, wurde er 1816 zum Mitglied des Instituts und Direktor
der königl. Museen ernannt. Im Jahr 1817 unternahm er eine Reise nach Syrien,
Griechenland und Aegypten, über die er 1819 ein prächtiges Werk mit 80 litho-
graphirten Blättern ("Voyage dans le levant en 1817 et 1818") herausgab, und
Später nach Sicilien, auf welch letzterer er zahlreiche Zeichnungen machte. Forbin
hatte die Oberaufsicht über sämmtliche Kunstschätze des Louvre, des lliusee du
Luxembourg, der Gallerie zu Versailles, wurde allmählig Obristl-ieutenant, Ritter
des Ordens vom heil. Michael, Comthur der Ehrenlegion und Kammercavalier des
Königs , war auch ltlitglied einer grossen Anzahl von Akademien.
Forbin war ausserordentlich thätig; er hat eine sehr grosse Menge von Bildern
ausgeführt, von denen die schönsten sein sollen: der Tod des Königs Andreas von
Ungarn; lnes de Castro; die Nonne im Gewölbe der Inquisition; der Tod des Plinius
beim Ausbruch des Vesuv; ein Maure von Tanger, beschuldigt, die Flucht einer
jungen Nonne begünstigt zu haben (im Museum des Luxembourg). Im Louvre sieht
man von ihm: das Innere der Vorhalle eines Klosters und die Kapelle im Colos-
seum zu Rom.
Seine Gemälde charakterisiren sich durch die geschickte Wahl ergreifender
Momente, durch glänzende Farbe und erstaunlich leichte und geschmackvolle Be-
handlung.
Forest oder Forrest, ein englischer filasmaler, der seine Kunst bei Jarvis er-
lernte. dem er hernach bei seinen Unternehmungen selbst hilfreich zur Seite stand.
Gemeinschaftlich führten beide das grosse östliche Fenster in der St. Georgskapelle
zu Windsor, die Auferstehung Christi nach einem Gemälde von West aus. Selbst-
ständig malte sodann Forrc-st. von 1792-1796 in der erwähnten prächtigen Kapelle:
die Erscheinung des Engels, die Geburt Christi und die Anbetung der Könige. Im
Jahr 1800 malte er eine für denselben Ort bestimmte Kreuzigung Christi.
FOTCSti Jean Baptiste, ein Landschaftsmaler zu Paris und Mitglied der königl.
Akademie, geb. 1634, gest. 1712, lernte bei seinem Vater Pierre Forest, und
ging Spät-ß? nach Italien, wo er sich bei P. F. Mola, und besonders nach Tizian,
Weiter bildete. Seine Landschaften sind, sowohl in den Formen und Linien, als in den
Schatten und Lichtern, keck behandelt und mit hübsch gezeichneten Figuren staflift-
FOIGStiGI, Henri 10861311, französischer Historienmaler, geb. zu Domingo, bildete
Sich in Vincent's Schule und erhielt 1813 den ersten grossen Preis. Er ging hierauf
Zu seiner weiteren Ausbildung nach Rom und malte dort Anakreon, der den Amor
gastlich bei sich aufnimmt, ein Bild, das ihm allgemeinen Beifall gewßllll- Nach
Frankreich zurückgekehrt, sah man im Laufe der Jahre viele Historien, .13 "auch
einige Genregcmälde auf den Ausstellungen von ihm. Auf die grosse Pariser Kllllßi-
ausstellung im Jahr 1855 schickte er; die Heilung des Besessenen (in der Gallerie
fleS Luxembonrg) und das Leichenbegängniss Wilhelms des Eroberefs. Forestier
1st seit 1832 Ritter der Ehrenlegion.
Forli, Franoesco da, siehe Minzoechi.
Forli, Livio, siehe Agresti.
E0111, Melozzo da, siehe Melozzo.
Formelle, Donato, Maler, war ein Schüler VasarPs, starb aber in jungen
Jflhrell 11m 1580. Von ihm sind zu Rom im Vatikan an den Wänden der Treppe,
die von dem ersten Stockwerk der Loggien zu dem zweiten fuhrt, Vier Frescogemälde,
Welche Gegenstände aus dem Leben des heil. Petrus vorstellen.