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Förster, Ludwig
Foggini.
huch für Reisende in Italien", wie das ganz ähnliche "für Reisende in Deutschland",
wurde mehreremale neu aufgelegt. Endlich übernahm er seit Schorns Tod die
Herausgabe der im Cottaschen Verlag erscheinenden deutschen Uebersetzung des
Vasari (1843-1849). Ausserdem enthält das Kunstblatt, das er seit 1842-1849
mit Dr. Franz Kugler in Berlin redigirte, eine Reihe höchst gediegener Aufsätze von
ihm. Von einer "Geschichte der deutschen Kunst mit Stahlstichen", von der 1851
(Leipzig) der erste Band erschien, sind bis jetzt im ganzen nur zwei Bände heraus-
gekommen, dagegen hat Förster im Jahr 1853 ein neues grosses Prachtwerk be-
gonnen: "Denkmale deutscher Baukunst, Bildnerei und Malerei, von Einführung
des Christenthums bis auf die neueste Zeit", eine Schrift, welche die geschichtlich
und kunstgeschichtlich wichtigsten, charakteristischen und schönsten Werke deutscher
Kunst aus allen Perioden in getreuen Abbildungen mit historischen und kritischen
Erklärungen vorführen soll, und von der bereits der erste Band, der die an dieses
kostbare Wlerk zu stellenden Anforderungen sehr wohl befriedigt, erschienen ist.
Förster ist ein unermüdlich thätiger Forscher auf allen Gebieten der Kunst und
seine Bemühungen haben ungemein viel mit dazu beigetragen, dass unsere heutige
Kunstforschung gegen früher so weit gediehen.
Förster, Ludwig, Professor an der Akademie der bildenden Künste zu Wien, ein
äusserst talentvoller Architekt, der unter Anderem die protestantische Kirche in der
Wiener Vorstadt Gumpendorf, die Synagogen zu Wien und Pesth baute, und einer
der Baumeister des 1855 vollendeten Arsenalbams zu Wien war. Von ihm rühren
die meisten Fabrikgebäude (Stückgiesserei u. s. w.) an diesem grossartigen Bau her.
Auch als Kunstschriftsteller hat sich L. Förster durch die seit 1836 erscheinende
„Allgemeine Bauzeitung" einen sehr geachteten Namen erworben.
Fogelberg, B. E., Professor, geb. 1787 zu Gothenburg, ein schwedischer Bild-
hauer, der zu Rom lebt und zu den ausgezeichnetsten Künstlern seines Vaterlandes
gezählt wird. Er stellt mit derselben Meisterschaft die Götter und Helden der
griechischen, wie der nordischen Mythe, männliche wie Weibliche Figuren, und Bild-
nisse geschichtlicher Persönlichkeiten dar. Seine Statuen imponiren durch den Geist
der Conception, die Wahrheit der Naturauffassung und die Kraft der Ausführung.
Einer der ersten, der es wagte, die altnordischen Mythen durch die bildende Kunst
darzustellen, hat- er in solchen Göttergestalten, in denen uns die ganze Grösse der
Nordlandsage entgegentritt, eine unbcugsame Kraft, Hoheit und Würde an den Tag
gelegt, die ebenso von einem eminent-en Talente, wie seine der antiken Mythe ent-
nommenen Figuren von einem hohen Sinn für Anmuth und Schönheit zeugen. Unter
letzteren zählt man zu seinen schönsten Hervorbringungen: Philoktet; Amor, der
dem Mars die Waffe verbirgt; Amor in einer Muschel; Merkur, den Argus zu tödten
im Begrilf; Apollo; Venus mit dem Apfel; Eros und Hymen. Von seinen alten
nordischen Göttergestalten kennen wir von ihm: Odin; Thor; Baldur; Freja. Unter
seinen Leistungen im Fache der Bildnisssculptur sind besonders die Kolossalstatue
Gustav Ad0lph's und die Reiterstatue Karl XIV. Johanns hervorzuheben-
Im Jahr 1842 wurde Fogclberg das Ritterkreuz des Nordsternordens verliehen.
Fogge, James und George, zwei englische Historienmaler, die ihre Bilder ge-
meinschaftlich ausführen, sich aber fast nur durch das Excentrische "Wesen in ihren
Gemälden auszeichnen. Im Jahr 1825 sah man von ihnen auf der Londoner Kunst-
ausstellung: David und Bat-hseba, 1840 aber im Pariser Salon ein iiberniässig
grosses Bild: die Einwohner von Parga darstellend, wie Sie nach der Auslieferung
der Stadt an die Türken die Ueberreste ihrer Väter den Flammen preisgeben, ein
kolossales Werk, das an Abnormität, Styl- und Regellosigkeit seines Gleichen sucht.
ländlich schickten sie 1845 auf die Ausstellung in Westminsterhall zu London: den
Sturz Lucifers in einem Carton.
Foggini, GiOV. 33113., Bildhauer aus Florenz, geb-1652, bildete sich in den Werk-
statten der bedeutendsten Meister seiner Zeit zu einem tüchtigen Künstler in Seinem
Fach, der für Kirchen und Privaten viele Werke im damaligen Geschmacke ausführte.