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Floris
Förster, Ernst Joachim.
in S. Giorgio zu Udine gilt für das schönste Bild der Stadt. Florigerio malte auch
trelfliche Bildnisse.
Floris, Frans, siehe Vriendt, Frans de.
Flos, du, siehe Duilos.
FIOWBI, Bernhard, ein Glasmaler, der im Anfange des 16. Jahrhunderts unter
Heinrich VIII. Glasgemälde für die Westminsterabtei zu London ausführte.
Flüggen, Gisbert, einer der ausgezeichnetsten deutschen Genremaler, geb. 1811
zu Köln, erhielt den ersten Unterricht in der Kunst in seiner Vaterstadt, kam dann
1835 an die Akademie nach Düsseldorf, hielt sich aber hier nicht lange auf, sondern
siedelte nach kurzem Aufenthalt nach München über, woselbst er sich später gänzlich
niederliess und eine Thätigkeit entfaltete, die mit jeder neuen künstlerischen Hervor-
bringung neue Triumphe feierte. Flüggen, der schon der deutsche Wilkie genannt
worden ist, weil er eine ganz ähnliche Kunstrichtung verfolgt, liebt vorzugsweise
die Darstellung solcher Scenen aus dem gesellschaftlichen und häuslichen Leben,
in welchen es eine bedeutsame psychologische Aufgabe zu lösen gibt. Er schildert
die Kontraste und Konflikte der menschlichen Gesellschaft, Leiden und Gebrechen
der Gegenwart, verleiht aber seinen Bildern dadurch, dass er sie in eine höheres
dramatische Einheit zusammenzufassen weiss, einen geschichtlichen Charakter. Er
ist zwar zum Oefteren etwas Tendenziöses in der Wahl seiner, wenn auch fast immer
dem Gemoingefühl der Zeit entnommenen Stoffe, aber die poetische Gerechtigkeit,
die überall in seinen Darstellungen waltet, versöhnt das Gemüth und verleiht ihnen
die Weihe des höheren Kunstwerks. Hand in Hand mit der glücklichen Wahl des
Stoffs geht die mit grossem Geschick und feinem Takt durchgeführte Anordnung, die
künstlerische Form. Die Gruppen einen und sondern sich ebenso natürlich als klar
und gefällig, so dass Linien und Massen fast durchweg ein harmonisches Ganzes
bilden. Dazu kommt die treffliche Charakterzeichnung, welche die einzelnen handeln-
den Individualitäten zu Repräsentanten der Gattung erhebt, der sprechende Ausdruck,
der sich nicht blos auf die Gesichtszüge, sondern auf alle Theile des Körpers erstreckt.
Gleichen Schritt mit diesen Vorzügen hält überdiess die technische Behandlung. Mit
grosser Energie ist das Ganze gleichmässig durchgebildet, frei, breit und leicht; die
Stimmung ist fast immer gelungen und die Farbenwirkung harmonisch.
Zu den ersten Bildern des Künstlers, mit dem er seine ruhmvolle Laufbahn be-
trat, gehörten: die Sänger auf der Orgel, die überraschten Diener (1839) und die
Schachspieler. Ihnen folgten in immer bedeutsamerer Kunstentwicklung und mit
steigenden Erfolgen beim Publikum: der unterbrochene Ehevertrag (1840); der un-
glückliche Spielen 1841); die Missheirath (1844); eheliches Glück; die zwei Schmol-
lenden im Wirthshaus (1845); die Prozessentscheidung (1847); die betrogenen Erb-
schleicher (1848); die Geldwechsler (1850); die Auspfändung (1854).
Flüggen wurde 1853 von der königl. Akademie der Künste in München zu ihrem
Ehrenmitglied ernannt.
Fock, Hermanns, geh. 1766 zu Amsterdam, gest. daselbst 1822, ein Vvrliiglicher
Landschaftsmaler und Kupferätzer, von dem einige recht hübsche mit Geist und
grosser Leichtigkeit ausgeführten Folgen von radirten Blättern im Kunsthandel
existiren.
FOOIIS , George, Landschaftsmaler und Kupferätzer, geb. zu Chateaudun um 1641,
gest. zu Paris 1708. Zu seinen schönsten radirten Blättern zählt man: 6 Blätter
italienische Gegenden.
Förster, Ernst Joachim, Doktor der Philosophie, Historiexr und Blldnlssmaler,
ausgezeichneter Kunstschriftsteller, geb. 1800 zu Münchengosserstädt an der Saale,
wollte sich Anfangs der Wissenschaft widmen, zu Welchem Zweck er 1818 die Uni-
versität. zu Jena und 1819 die zu Berlin bezog, V01! Welch letzterer eine archäo-
logische Abhandlung von ihm: "De expeditione Bacohi" im Jahr 1822 mit dem Preis
gekrönt wurde, Später aber führten ihn eine schon früh hervorgetretene Neigung,
'l'alent und die Ueberredung von Freunden und Künstlern einem alldem Berufe. der KURSE