Flötner
Florigerio.
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das Porträt des Alex. Roslin, nach ihm selbst; ein schlafendes Mädchen, nach
J. B. Deshais, unter die besten zählt.
Flötner, Peter, Bildhauer und Formschneider zu Nürnberg, gest. 1546, schnitt
mit grossem Fleisse meistens in weissen Stein Bildnisse und Fratzen. Reizende Bach-
bilderchen von ihm enthält die HertePsche Sammlung zu Nürnberg, tanzende Geuien,
die Geburt der Eva, Lot-h mit seinen Töchtern u. s.w. darstellend. In der Berliner Kunst-
kammer ist eine Kleopatra von ihm (1532), die zum Theil an die Anmuth des Hans
Sebald Beharn erinnert. Er arbeitete auch für Goldschmiede zum Treiben und
Giessen. Von seinen Formschnitten kennen wir ein römisches Alphabet, durch Figuren
dargestellt; eine Verzierung mit zwei Männern, welche zwei Füchse halten (1546);
zwei Liebende, vom Tode überrascht.
F101", Ferdinand, ein Historienmaler der Gegenwart aus Hamburg, der sich in
Italien zu einem tüchtigen Künstler in seinem Fach gebildet.
Flore, Jacobello de, siehe Fiore.
Florez, Antonio, ein spanischer Bildhauernnd Architekt, der um 1531 einige
Altäre für die Kathedrale von Cuenca in gutem Geschmack ausfiihrte.
FIOIGZ , Franciscus, ein spanischer Maler, der unter Anderem das Missale in der
Sakristei der Grabkapelle zu Granada. für die Königin lsabelle mit sehr schönen
Miniaturen schmückte, die er 1496 beendigte. Das Hauptblatt stellt die Kreuzigung
Christi dar.
Flori, Bastiano, ein Gehülfe Vasari's, bei" seinen Malereien im Pal. S. Giorgio
zu Rom im Jahr 1546.
Flori, Bernardino, ein Maler, der zu Garofolo in die Schule ging und um 1529
arbeitete.
Flori della Fratta, ein Maler, der um 1540 arbeitete und von dem man noch ein
Abendmahl in S. Bernardino zu Fratta. sieht, das sehr gut im Sinne und Geist der
besten alten Meister gemalt ist.
Floriani, Antonio, Maler und Architekt aus Udine, der Bruder des Folgenden,
war zwar die längste Zeit seiner Wirksamkeit am Hofe Kaiser Maximilian II. thätig,
doch sieht man in seiner Vaterstadt auch noch einige Gemälde von ihm, von denen
eines mit der Jahrszahl 1579, das andere mit 1586 bezeichnet ist.
Floriani, Francesco, ein Maler und Architekt aus Udine, der zu Pellegrino
in die Schule ging, ein grosses Talent für die Porträtmalerei an den Tag legte , und
um 1568 blühte. Auch für Kaiser Maximilian lI. war er thätig, in dessen Besitz
viele Bilder von ihm kamen, unter denen besonders eine Judith als ein mit bewunderns-
würdigem Fleiss und Verstand ausgeführtes Bild gepriesen wurde.
Flüria-ni), Flamini-O, ein Maler zu Venedig, woselbst er Tintoretto's Schule
besucht zu haben scheint. Jedenfalls ahrnte er die Manier dieses Meisters in Seinen
Bildern nach, wie man besonders in einem Gemälde des heil. Lorenzo von ihm, das
er mit seinem Namen bezeichnete, erkennen kann.
Florigerio, Sebastiano, ein Maler aus Udine, der um 1533 arbeitete, und ein
Schüler von Pellegrini gewesen sein soll, in seinen Bildern aber eher die 56111118
des Giov. Bellini, und mehr noch den Einfluss des Giorgione erkennen lässt. Er
malte unter Anderem eine Tafel für den Hauptaltar von S. Giorgio zu Udine, die
Madonna. auf Wolken, von anbetenden K.inderengeln umgeben, unten die h. h. Johan-
nes und Georg, ein Bild, das, wie Lanzi sagt, allein genügen würde, einen Maler
zu verherrlichen. In der Akademie von Venedig befinden sich von ihm zwei Bilder,
von denen das eine, eine Madonna mit dem Kinde, dem heil. Augustin und der heil.
Monica sich früher in der Bruderschaft der Schuhmacher zu Udine, das andere, die
h- h- Franz, Antonius und Johannes, den Evangelisten, darstellend, in der Kirche
S. Bovo zu Padua. befand Bilder von alterthümlicher Anordnung und schöner Formen-
fülle. In letzterer Kirche und neben dem Thor des Palastes del Capitano haben sich
auch noch einige Fresken vom Jahr MCCCCCXX erhalten und sein heil. Georg