Fischer, Johann Franz
Fischer , Joseph Anton.
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Johannes und Petrus, Marcus und Paulus von Alhr. Dürer, welche, bevor die Origi-
nale von der Stadt Nürnberg an den Kurfürsten Maximilian von Bayern im Jahr 1627
abgetreten worden , von ihm gefertigt wurden und sich jetzt im Landauerbrüderhause
Zll Nürnberg befinden. Sein Werk ist auch das grosse Bild mit den zwölf Aposteln
in der Gallerie zu Schleissheim. Auch ein Ecce homo in der Moritzkapelle zu Nürn-
berg, der dort dem Albr. Dürer beigemessen wird, dürfte ihn zum Urheber haben.
Eine Copie nach dem berühmten, die Dreieinigkeit vorstellenden Holzschnitt des
Albr. Dürer, in der Gallerie zu Pommersfelden, rührt nach der grossen Ueberein-
stimmung mit einer in der Pinakothek zu München von ihm befindlichen Gefangen-
nehmun Christi (bezeichnet 1633) von Fischer her. In dem Verzeichniss der Gemälde
der letzgteren Gemäldegallerie (vom Jahr 1853) wird der Künstler Johann Georg
genannt und als Geburtsjahr 1580, als Todesjahr 1643 angegeben.
Fischer, Johann Franz, ein Kupferstecher in Prag, wo er von 1'712 bis zu
Seinem 1740 erfolgten Tode thätig war. Er stach meistens Heiligenbilder.
Literatur. Gottfr. Joh. Dlabaczk, allgemeines historisches Künstlerlexikon für Böhmen. Prag, 1815.
Fischer , Johann Georg , ein Bildhauer und Bildschnitzer aus Eger, der in musi-
visehen, aus farbigen Hölzern zusammengesetzten Reliefs Meister und um 1661 thätig
War. In der köni 1. Kunstkammer zu Berlin und im grünen Gewölbe zu Dresden
sieht man derartigeg Arbeiten von ihm.
FiSGhGI, Johann Karl, der Bruder des Ferdinand August Fischer, einer
der ausgezeichnetsten Medailleurs, Bildschnitzer in Elfenbein und Steinschneider, geb.
Zu Berlin, bildete sich auf der Akademie seiner Vaterstadt, an der er jetzt selbst
Lehrer in seiner Kunst ist und 1855 zum Professor ernannt wurde. Seine Medaillen
sind bei aller Zartheit und Feinheit der Durchbildung mit voller künstlerischen Frei-
heit, sowohl in den edelaufgefassten Bildnissen derjenigen Personen, zu deren Ehren-
gedächtniss sie gefertigt wurden, als in den Darstellungen der Rückseite durchge-
führt, und seine Schnitzereien in Elfenbein, unter denen wir beispielsweise nur an
das reizende Relief: Phrixus und Helle, und an das der auf dem Panther ruhen-
den Ariadne (letzteres im Pal. des verst. Königs von Preussen zu Berlin) erinnern
Wollen , zeigen ihn nicht minder als Meister in dieser ungemein schwierigen Technik.
Unter seine vorzüglichsten Leistungen im Gebiete der Stempelschneidekunst gehören:
seine Medaille auf den Vertrag von Verdun, nach den Compositionen von Cornelius;
älne Denkmünze auf den Grafen von Brandenburg; die Medaillen auf das 25jälirige
ejubiläum des Königs von Preussen; auf Schleiermacher; auf Leibnitz; auf den
Kaiser Nikolaus; auf die regierende Königin von Preussen u.s.w. Ausserdem model-
lirte er nach einer Zeichnung des Prof. Wach (1840) einen sehr schönen Schild als
Erinnerung an den königl. Aufruf zur Vertheidigung des Vaterlandes vom 17. März
1813, sowie den sogenannten Glaubenschild, das Pathengeschenk des Königs von
Preussen für den Prinzen von Wales, nach einer Composition von Cornelius.
Fischer, JOhRnn Martin, Bildhauer und Professor der Anatomie an der Akademie
F" Wien, geb. zu FüSSen 1741, gest. zu Wien 1820, erhielt den ersten Unterricht
III der Kunst bei einem Dorfbildhauer, kam aber schon 1760 nach Wien, Wo 61' die
Akademie besuchte, und durch die Verzierung der Fagade des Palastes der Prinzessin
Emanuele, Nichte des Prinzen Engen, die er gemeinschaftlich mit Messerschmied
unternahm, den Grund zu seinem späteren umfangreichen Wirkungskreise legte. Er
führt-e verschiedene Büsten, Statuen, unter denen sein Mucius Scävola im Garten zu
Schönbrunn seiner Zeit besonders gerühmt wurde Gruppen, Grabmäler 11- S- W- 3118.
A111 meisten Ruhm aber erlangte er durch seine Statue der Anatomie , die er mit Bei-
llulfe des Anatomen Professor Barth ausführte, und die lange Zeit in Gypsabgüssen
111 fast allen akademischen Lehrsälen, wie in den Werkstätten der Künstler für
Shudium der Anatomie benützt wurde. i
bllßralnr. Meusel, Teutsches Künstlerlexikon.
Flscher, Joseph Anton, einer der vorzüglichsten Geschichtsmaler auf dem Gebiete
der heil: Geschichte, gebürtig aus Obersdorf im Allgäu in Bayern, war ein Schüler
von Heinr. Hess, unter dessen Einlluss er sich entwickelte. Später ging er nach