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Piquet
Fischer, Georg.
Fiquet, Etienne, siehe Ficqnet.
Firmenich, JOSBPh, Maler, geb zu Köln 1820, bildete sich bei Simon Meister
und später in Italien zu einem tüchtigen Künstler in seinem Fache aus. Er lebt seit
1847 wieder in Köln und malt sehr hübsche Landschaften, die er durch eine trefflicha
Staffage zu beleben weiss.
Fischbach, Johann, Landschafts- und Genremaler zu Salzburg, geb. 1'797 zu
Gravenegg in Niederösterreich, gehört .zu den hervorragendsten österreichischen
Künstlern der Gegenwart. Er bildete sich ursprünglich für das Landschaftsfach, das
er noch jetzt mit besonderer Vorliebe pflegt, hat sich aber auch im Genre , in Bild-
nissen, in Architekt-urstücken und leblosen Gegenständen mit Glück versucht. und
überall als ein denkender einsichtsvoller Künstler bewährt. Die Gallerie des Belvedere
zu Wien besitzt von ihm zwei Genrebilder; einen Bauernknabeu, der sich mit einem
Mädchen um einen Vogel streitet und eine Wittwe auf dem Kircbhofe. Auf der
_grossen allgemeinen Kunstausstellung zu Paris im Jahr 1'854 sah man von ihm einen
prachtvollen Sonnenuntergang.
Fischer, Ferdinand August, Bildhauer und Stempelschneider zu Berlin, Professor
und ordentliches Mitglied der dortigen Akademie, ist ein jüngerer Bruder des be-
rühmten Medailleurs Johann Karl Fischer. Seine Denkmünzen und Medaillen,
z. B. die auf Rauch (1851), zeichnen sich durch geistvolle Auffassung und treffliche
Charakteristik aus, wie seine plastischen Arbeiten, z. B. seine römische Wasser-
trägerin (1839), im Pal. des verst. Königs von Preussen zu Berlin, und die für den
Belle-Allianceplatz in Berlin als passende Umgebung der Viktoriasäule bestimmten
Gruppen, welche in allegorischen Gestalten die Volkstärnme versinnlichen sollen,
die an den Befreiungskriegen Theil genommen, durch den edlen Styl die natura-
listische Durchbildung der Formen und untadelige Schönheit der Körper imponiren.
Fischer, Ferdinand von, Oberbaurath, der Sohn des Major und Oberbaudirektors
R. F. H, Fischer, geb. 1784 zu Stutt-gart, erhielt den ersten Unterricht in der hohen
Karlsschule, bildete sich aber, nach der 1794 erfolgten Aufhebung dieses weiland
grossartigen Instituts, unter der Leitung seines Vaters und in den Ateliers des Malers
Hetsch und des Bildhauers Scheffauer, dann auf Reisen, in Wien, in Paris, wo
er unter Durand und später unter Percier studirte, in Florenz, Rom und Neapel
zum Architekten aus, und wurde nach seiner 1812 erfolgten Rückkehr nach Stutt-
gart als dritter Hofbaumeister angestellt. 1816 wurde er jedoch als Baurath zum
Landbauwesen versetzt, in welcher Stellung eine grosse Anzahl von Kirchen, Schul-
häusern, Beamtenwohnungen und dergleichen nach seinen Plänen und unter seiner
Leitung entstanden. Im Jahr 1834 zum Vorstand und ersten Hauptlehrer der poly-
technischen Schule zu Stuttgart ernannt, trug er auf s Wesentlichste zum Aufblühen
dieses ausgezeichneten Instituts bei, aus dem schon so viele tüchtige Architekten
hervorgingen. 1841 erhielt Fischer vom König von Württemberg den Orden der
württembergischen Krone und 1844 den Titel und Rang eines Oberbauraths. Seit
1852 in den Ruhestand versetzt, blieb der verdiente Mann seither immer noch als
Mitglied der Kunstschuldirektion, wozu er schon 1834 ernannt worden war, thät-ig-
Fischer, F. W., einer der geschicktesten Erzgiesser zu Berlin, von dem der höchst-
vollendete Erzguss der berühmten, mit. dem Tiger kämpfenden Amazone, nach dem
"Modelle von A. KiSS, auf einer Wange der Freitreppe des Berliner Museums her?
rührt. Andere Werke von ihm sind: die Erzgüsse der beiden ruhenden Hirsche am
Eingang des'Wildparks bei Potsdam; der Erzguss der kolossalen Gruppe der auf dem
Löwen reitenden Apollostatue (1848) und der mit Panthern spielenden Bacchantinnen
(1850) auf den Treppenwangen des Berliner Schauspielhauses, nach dßll Modellen
von Prof. Fr. Tieck; die Bronzeügur der Jungfrau Lorenz von Tangermünde; der
Erzguss eines um Almosen bettelnden Knaben,lbeide nach den Modellen von Rauch,
im Bal. des verstorbenen Königs zu Berlin.
Fischer, Georg, ein Historienmaler, der in der ersten Hälfte des 16.Jahrhunderts
zu Augsburg und München thätig war und sich besonders beileissigte, den Albr.
Dürer nachzuahmen. Von seiner Hand sind die Copien der berühmten Apostel