Volltext: F - L (Bd. 2)

so 
Fioravante 
Fiore , Jacobello del. 
Fels von S. Elmo, hoch über Neapel schwebend, das die grössteu Schätze neapoli- 
tanischer Malerei vereinigt. 
Fioravante, Ridolfo, genannt Aristotele, ein italienischer Baumeister zu Bologna, 
der unter Anderem im Jahr 1485 die Facade des Residenzpalastes des Podesta daselbst 
im Style der Frührenaissance baute. 
FiOIB, Angele Aniello, ein trelflicher Bildhauer zu Neapel, gest. gegen 1500, 
dessen Werke sich, in einer "gewissen Verwandtschaft zu den gleichzeitigen neapoli- 
tanischeu Malern, durch Reinheit und jungfräulichen Adel der Formen auszeichnen. 
Von seiner Hand sind mehrere Werke in S. Domenico maggiore, namentlich ver- 
schiedene Grabmonumente aus der späteren Zeit des 15. Jahrhunderts. 
Fiore, Oolantonio del, ein Maler in Neapel, der daselbst schon 1374 thätig war 
und bis 1444 gelebt haben soll. Seine Werke bilden den Uebergang von der früheren 
neapolitanischen Malerei. welche noch den Einfluss der Schule des Giotto, der in 
Neapel eines seiner vorzüglichsten Werke ausgeführt, erkennen lässt, zu der spätern 
realistischen Schule, welche nicht ohne ilandrische Einwirkung zu Stande kam, wie 
denn auch versichert wird, dass Colantonio gegen Ende seines Lebens durch Reue 
von Anjou, den temporären König von Neapel, in die Principien der ilandrischen 
Malweise eingeweiht worden sei. Ueher die meisten der noch von ihm vorhandenen 
Gemälde lässt sich indessen bei ihrem gegenwärtigen verwahrlosten Zustande kein 
sonderliches Urtheil fällen. Ein wunderthätiges Christusbild in der Kirche S. Lorenzo 
maggiore zu Neapel, mit einem sehr würdigen Christuskopf in der früheren, noch 
typischen Weise, wird von Einigen ihm, von Anderen dem Maestro Simone, der 
für seinen Lehrer gehalten wird, zugeschrieben. Sicherer ist ein anderes Wandbild, 
welches sich in dem Kirchlein S. Angele a Nilo in der Lunette über dem Hauptportal 
heüudet. Es stellt die heil. Jungfrau, zu ihren Seiten den Erzengel iMichael und 
den heil. Baculus , der ihr den knielenden Donator empfiehlt, dar, ist aber vor Staub 
kaum mehr kenntlich. Ein Altarbild in S. Antonio del Borgo vom Jahr 1375, den 
heil. Abt Antonius, von musicirejnden Engeln umgeben, darstellend, gehört im 
Wesentlichen noch seiner früheren Kunstweise an. Ein berühmtes Gemälde in den 
Studj zu Neapel, welches dem Colantouio früher beigelegt wurde, der heil. Antonius, 
welcher seinem Löwen einen Dorn aus dem Fusse zieht, ist jetzt mit überwiegenden 
Gründen der ilandrischen Schule, und zwar dem Hubert van Eyck zuerkannt worden. 
Literatur. Kngler, Handbuch der Geschichte der Malerei.  Kugler, Kleinere Schriften und Studien 
zur Kunstgeschichte.  
Fiore , Franeesco del , ein Maler zu Venedig, der schon in vorgerückteren Jahren 
an dem durch Gentile da Fabriano zu Anfang des 15.Jahrhunderts in die vene- 
zianische Malerei gebrachten neuerl Aufschwung Theil nahm. Werke von ihm schei- 
nen indessen zu Venedig keine mehr vorhanden. Ein Doppelflügelbild mit seinem 
Namen und der Jahrszahl 1412 kam gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts in 
den Besitz des Kupferstechers Roh. Strange. Francesco starb 1434 in hohem Alter. 
FiOIE, Jacobello del, Maler, der Sohn und Schüler des Vorigen, stand schon um 
1401 als Künstler in Ansehen, arbeitete aber noch 1436. Er folgte jener Richtung 
der venezianischen Malerei in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, die auf Natur- 
wahrheit und eigenthümliche, hinschmelzende Weichheit, der es gleichwohl nicht 
an Ernst und Würde fehlte, ausging und War einer der ersten , welche sich damals 
an lebensgrosse Figuren machten. Seine Bilder zeichneten sich durch die in langen 
weichen Linien geführte Gewandung, die tiefe und durchsichtige Farbe und die weiche 
und warme Carnation aus. Durch eine im Jahr 1401 in noch ganz jungen Jahren 
ausgeführte Altartafel in S. Cassiano zu Pesaro machte er sich einen Namen und sein 
Ruf vergrösserte sich von da an nach jeder neuen Hervorbringung. Ein vorzügliches 
Gemälde von ihm ist die im Jahr 1432 auf Kosten des Bischofs Anton Correr aus- 
geführte Kröuung Mariä im Dom von Ceneda, ein Bild, das in einer handschrift- 
lichen Lebensbeschreibung der Bischöfe von Cenedal, das Paradiesbild „ab eximio 
illius temporis pictore Jacobello de Flm-e" genannt wird. Im Officio del Proprio 
zu Venedig befand sich von ihm eine Tafel, die Figur der Gerechtigkeit inmitten der
	        
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