Volltext: F - L (Bd. 2)

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Lunghi 
Lusarche. 
1854. Seine Tochter erhielt in diesem Jahr die Medailleurkunst in Schweden allein 
noch in Ausübung und Ansehen. 
Literatur. CottaRsches Kunstblatt 1844, S. 703.  Deutsches Kunstb1att1854, S. 116. 
Lunghi, Martin, der ältere, Baumeister, geboren zu Vigin in Mailand am 
Anfang des 16. Jahrhunderts. Er war zuerst Steinhauer und bildete sich selbst zum 
Architekten aus. Unter Pabst Gregor XIII. arbeitete er in Rom. Wenn er auch 
nicht die Höhe seines Jahrhunderts erreichte, so steht er doch über den meisten 
Architekten des folgenden. Wir nennen von seinen Werken: die Kirche San Giro- 
lamo degli Schiavoni zu Ripetta, Welche sich durch einfachen, correcten Styl em- 
pfiehlt; der Glockenthurm des Kapitels; der Palast Borghese mit leichten, prächtigen 
Bogenhallen auf gedoppelten Säulen. Sein Sohn Honorius, geboren im Jahr 1569, 
erbaute die schöne und imposante Kirche S. Carlo a1 Corso. Seine anderen Bauten 
aber verdienen kein Lob, obwohl er in Bologna, Ferrara, Toscana und Neapel Be- 
stellungen hatte. Er war auch Kriegsbaumeister und Doktor der Rechte, im Uebrigen 
jedoch ein Sonderling und unverträglich. Im Jahr 1619 starb er. Dessen Sohn 
Martin , derjüngere, war gleichfalls Baumeister. Er arbeitete in Sicilien, Neapel, 
Venedig und Mailand. Man rühmt von ihm die Treppe des Palastes Gaetani al Corso, 
und die noch bessere, durch ihre herrliche Aussicht einzige des Palastes zu Velletri, 
welcher dem Kardinal Ginetti gehörte. Dieselbe wird übrigens auch Martin, dem 
altern, zugeschrieben, und manche andere seiner Bauten, z. B. die Fagade von 
S. Vincenzo ed Anastasio bei Fontana Trevi , sind misslungen. Er war auch Dichter. 
Sein Charakter glich dem seines Vaters. Im Jahr 1657 starb er. 
Literatur. Biographie universelle.  Burckhardt, Der Gicerone, S. 372 u. 3935.  Fiissli, 
Allgemeines Künstlerlexikon. 
Luny (Luni), Thomas, Seemaler, arbeitete um das Jahr 1780 zu London. Nach 
ihm stachen F. Jukes und F. Wells vier schöne Blätter in AquatintaziUnfälle des 
Schiffs Essex auf seiner stürmischen Fahrt nach Bombay, und J. Walker: The 
Burning of the Spanish Floating-Batteries before Gibraltar. 
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Grossbritannieu.  Füssli, Allgemeines 
Künstlerlexikon. 
Lupicinio, ein iiorentinischer Maler, der aber gegen Ende des 16. Jahrhunderts 
in Zaragoza thätig war. Seine Figuren haben richtige Formen, edle Charaktere, 
Ausdruck und einfache Stellungen. Von seiner Hand sind die Bilder in der Kapelle 
der heil. Helena in der Kathedrale zu Zaragoza, welche die Kreuzauffindung zum 
Gegenstand haben , sowie die des Hochaltars im Kloster des heil. Augustin. 
Literatur. B ermu d e z , Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellas artes en Espafia. 
Lupton , Thomas, Kupferstecher, geboren um das Jahr 1785. Er wurde in Lon- 
don zum Künstler gebildet und ist der erste, welcher mit Glück Stahlplatten zu 
Mezzotiutost-ichen anwendete, wesshalb er im Jahr 1822 die goldene Medaille von 
der Gesellschaft zur Aufmunterung der Künste erhielt. Wir nennen von seinen 
Arbeiten : Samuel als Kind nach Reinolds; the vallies ofSwitzerland nach W. Dela- 
motte; smuggler quarelling nach Parker. 
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. 
Luragho, Anselm, Baumeister in Prag, geboren in Italien, blühte in der zweiten 
Hälfte des 16. Jahrhunderts. Von ihm ist das Damenstift, das Johann Nostitzische 
und das Fürst Kinskische Palais in Prag erbaut, letzteres nach dem Plane von 
Dinzenhofer, welcher auch den Grund dazu legte, auch war er k. k. Architekt. 
Literatur. Dlabacz, Allgemeines Künstlerlexikon.  Eigene Notizen. 
Lurago, E0000, Baumeister von Pelsopra im Gebiet von Como. ET arbeitete zu 
Genua und baute daselbst den berühmten Palast Doria Tursi mit Vorzüglich wirk- 
samer Composition, aber gänzlicher Verwilderung des in der Absicht auf Eifekt im 
Grossen dekorativ misshandelten Details. Auch führte er auf Befehl des Pabstes 
Pius V.. zu Bosco eine Kirche und ein Kloster des Dominikanerordens aus. Um das 
Jahr 1590 starb er zu Genua. 
Literatur. Burckhardt, Der Cicerone, S. 353.  Füssli, Allgemeines Kiinstlerlexikon. 
Lusarche, siehe Luzarges.
	        
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