Lugano
Luiken.
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Lugano, Thomas von, siehe Lombardo, Tommaso.
Lugardon, Jean Läonard, Historienmaler der Gegenwart. Er ist ein Schüler
von Gros und Ingres. Aus Veranlassung seiner im Jahr 1852 zu Paris ausge-
stellten Stücke, Ruth und Boas und der letzte Tag eines Verurtheilten, wurde ihm
bei anderweitiger Anerkennung der Tüchtigkeit seiner Arbeit zur Last gelegt, dass
sie in Absicht auf Farbe und Behandlung an die veraltete Weise der David'schen
Zeit und Schule erinnere, sein neuestes Werk jedoch, Calvin verweigert den Liber-
tins das Abendmahl, lindet viel Beifall, sowie auch das schon im Jahr 1834 gefertigte,
Tell im zerbrechlichen Kahne , im Ganzen gut aufgenommen wurde.
Literatur, Beilage zur allgemeinen Zeitung 1859. S. 3819 Cottafsches Kunstblatt 1834,
S. 385W. Deutsches Kunstblatt 1852, S. 289.
Luger, Laienbruder bei den Franziskanern in Nördlingen und tüchtiger Holz-
schneider (optimus incisor lignorum). Er starb um den Anfang des 15. Jahrhunderts.
Literatur. Heller, Geschichte der Holzschneidekunst.
Luhn, Joachim, Maler, vermuthlich in den Niederlanden geboren. Er war ein
Schüler von A. Backer, dessen Manier er sehr treu nachahmte und die demselben
eigene Freiheit des Pinsels sehr glücklich erreichte. Seine Gewänder sind in dem-
selben grossen Styl geworfen, seine Figuren in Lebensgrösse, oft kolossal. Nur in
der richtigen anatomischen Zeichnung steht er ihm nach. Später studirte er auch
die Werke von Carlo Lotti und eignete sich ein bräunlicheres, schatt-enreicheres
Colorit an. Mit dem Maleramt in Hamburg hatte er vielen Streit,__ wurde jedoch im
Jahr 1673 Meister und im Jahr 1692 Aeltermann desselben. Wir nennen von seinen
Arbeiten: die Stadt Hamburg für das Rathhaus daselbst; der Prophet Jonas für die
Hauptkirche in Quedlinburg; sein und seiner Familie Bild im Museum zu Braun-
schweig. Nach ihm stachen S. Blesendorf, B. Kilian und Andere. Im Jahr 1717
starb er.
Literatur. Hamburger Künstlerlexikon. Erster Band.
Luidl, Gabriel, Maler, geboren zu Mähring unweit Augsburg, blühte zu An-
fang des 18. Jahrhunderts. Er wurde zu München Hofbildhauer und war der Lehrer
des Johann Straub. Man sah im ehemaligen Kaisersaale der Residenz zu München
mehrere schöne Arbeiten von seiner Hand.
Literatur. Lipowsky, Bayrisches Kiinstlerlexikon.
Luigi (Aloisii), Andrea di, genannt Plngegno, Maler, geboren zu Assisi und
daher auch den Beinamen Andrea di Assisi tragend, während der erste Beiname
auf seine besonders hohe Begabung hinweist. Er scheint ein Schüler des Niccolo
Alunno gewesen zu sein. Im Jahr 1484 malte er im Rathhause zu Assisi einige
Wappen. Der Kunst scheint er früh entsagt und sich ausschliesslich Städtischen
Geschäften gewidmet zu haben. lm Jahr 1510 kommt er als Sindicator Potestat-is
vor, auch war er päbstlicher Kassier. Die Sage, dass er mit Raphael gewett-
eifert habe und früh erblindet sei, passt nicht zu dem, was mit Gewissheit über ihn
ermittelt ist. Von seinen Arbeiten ist sehr wenig bekannt. Kräftigere Schatten,
grössere Fülle und Derbheit der Form, namentlich der Kopfbildung, werden als
Eigenthümlichkeiten, die ihn von den übrigen umbrischen Meistern unterscheiden,
bemerkt. Unter Anderem werden ihm einige Madonnen an Häusern zu Assisi und
ein Frescobild am Kloster S. Andrea mit Wahrscheinlichkeit zugeschrieben ebenso
das liebliche Rundbild der Berliner Gallerie, welches in einem Umkreis geflügelter
Engelköpfchen die Jungfrau mit dem Kind im Schoosse darstellt. Man schreibt ihm
die Initialen A. A. P.; A- A. P., d. h. Andreas Aloisii Pinxit zu.
Literatur, Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei. Nagler, Die Monogrammisteu.
Rumohr, italienische Forschungen 2, 3245. Text zu den Denkmälern der Kunst.
Luiken (Luyken), Jan, Zeichner, Maler und Kupferstecher; geboren zu Amsterdam
im Jahr 1649. Er lernte das Malen bei Martinus Zaagmole-n, legte sich aber in
der Folge ganz auf das Zeichnen und Aetzen. So gross die Zahl seiner Platteglist,
Abgebildet in den Denkmälern der Kunst.
der Kunstgasch. Taf. 70, Fig. 6.
Atlas zu Kuglers Handb.