LudY
Lütgendorf.
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der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unten beigedruckt; er war daher der Holz-
schneider oder auch der Zeichner zugleich. Da. sich um dieselbe Zeit in den Ulmer
Bürger- und Steuerbüchern nur kurzweg mehrmals (von Ludwig Maler
oder Mauler, gleichzeitig aber auch an andern Stellen Ludwig Friess und Ludwig
Kuch als Maler verzeichnet finden (auch ein Ludwig Schongower kommt vor), so ist
noch weiteren Forschungen zu überlassen , in wie weit die Letzteren unter sich selbst
oder mit obigem Ludwig ze Vlm identisch sind. Heinecke glaubt, Ludwig ze Vlm
sei der bekannte Formschneider und Drucker Ludwig Hohenwang.
Literatur. Griineisen und Manch, Ulms Kunstleben im Mittelalter, S. 35. Kassler, Die Buch-
drnckergeschichte Ulms, S. 54.
Ludy, Friedrich August, Kupferstecher, geboren zu Elberfeld im Jahr 1824.
Er machte 1839-1851 seine Studien zu Düsseldorf und gehört seitdem der Meister-
klasse an. Seinen Arbeiten weiss er durch Schönheit und Richtigkeit der Zeichnung,
treues Eingehen in den Charakter des zu repräsentirenden Meisters und eine ebenso
leichte als sichere Behandlung einen hohen künstlerischen Werth zu geben. Wir
nennen von denselben: die Stiche nach Overbeck für das von der Schulgedschen
Verlagshandlung herausgegebene Evangelienwerk, Christus heilt die Kranken, die
Kreuzigung u. s. w.; Deutschland unter dem sächsischen Kaiser Konrad II. für das
Hermannsche deutsche Geschichtswerk; Hagar und Ismael nach Overbeck, aus-
gestellt zu Paris im Jahr 1859.
Literatur. Catalogue du Salon de 1859. Wiegmunn, Die königliche Kunstakademie zu
Düsseldorf.
Lüderitz, Gustav, Kupferstecher, geboren zu Berlin im Jahr 1804. Er erhielt
daselbst den ersten Unterricht in der Kunst und bildete sich in Paris unter Theodor
Richomme weiter aus. Aber auch das Wesen der schwarzen Kunst lernte er und
verschaffte sich dort und in London die nöthige Kenntniss über die Behandlung der
Stahlplatte. Im Jahr 1853 wurde ihm das Professorat an der neugeschaifenen Klasse
der Akademie zu Berlin für den Kupfer- und Stahlstich in Schwarzkunstmanier über-
tragen. Wir nennen von seinen tretflichen Arbeiten: das trauernde Königspaar nach
Lessing in Linienmanier; Romeo und Julie nach Sohn in Schwarzkunstmanier; ein
Christuskopf nach Correggio in derselben Manier.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1853, S. 198. 1858, S. 25. Hagen, Die deutsche Kunst in
unserem Jahrhundert.
Lüders, Christian Friedrich, Medailleur von Hamburg. Er stand um 1702 bis
1742 in Diensten des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preussen. Seine Werke sind
zahlreich und lobenswerth. Wir nennen von denselben: eine Medaille auf die Ver-
mählung des genannten Fürsten mit der Prinzessin Sophia Dprothea im Jahr 1706;
eine solche auf dessen dritte Vermählung mit Sophie Louise von Mecklenburg im
Jahr 1708; eine solche auf die Geburt des Kronprinzen Friedrich des Grossen im
Jahr 1711. Seine Werke bezeichnete er bald mit seinem ganzen Namen, bald mit
den Initialen L; C. F. L.
Literatur. Nagler, Die Monogrammisten.
Lüders, David, Bildnissmaler, geboren zu Hamburg um das Jahr 1710. Er
lernte zuerst bei Pfeiffer daselbst, bildete sich dann in Paris unter Lemßille
weiter aus, und ging von da. nach Italien, wo er in Florenz (1742) und Livorno
viele Bildnisse malte. In seine Vaterstadt zurückgekehrt, arbeitete er hier eine
Zeitlang mit Beifall, und das Bildniss des Syndikus Richey stach C. Fritsch nach
ihm in Kupfer, Später versuchte er sein Glück in England und fertigte unter An-
derem das Bildniss des damaligen Prinzen von Wales, welches M. Ardell im Jahr
1751 in Kupfer stach, sowie die Familie des russischen Gesandten , Grafen Tscher-
nitschew. Mit diesem ging er nach Petersburg, machte aber hier weniger Glück,
da Rotari und Tocquä besser gefielen. Er traf gut und trug die Farben meister-
haft auf, seine Zeichnung aber war manierirt.
giäflrlntur. Füssli, Allgemeines Küustlerlexikon. Hamhurgisclxes Künstlerlaxikon. Erster
Lütgendorf, Ferdinand, Baron von, Maler und Radirer, geboren zu Würz-