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Lucidel Ludwig ze Vlm.
Familie, wo er die Grazie des Raphael mit der grossartigen Behandlungsweise des
Michelangelo zu verbinden strebte. Im Jahr 1547 starb er.
Literatur. Passavant, Knnstreise durch England und Belgien. Vasnri, Leben der nnsgezeich.
netsten Maler, Bildhauer und Baumeister 3b, S. 420 R1, wo auch sein Bildniss ist. Villot, Notice
des tableaux du Musäe imperial du Louvre. Erster Theil.
Lucidel, Nicolas, genannt Neuchatel (Neufchatel), Maler, geboren in der
Grafschaft Bergen im Hennegau. Er lernte um das Jahr 1540 zu Mons, und kam
im Jahr 1561 nach Nürnberg. Seine wahr und lebensvoll aufgefassten Bildnisse von
guter Zeichnung heben sich stark aus dem Grunde hervor und sind ileissig colorirt.
Wir nennen von denselben: das Porträt des Johann Nendörfer, jetzt in der Münchener
Pinakothek; das vorzüglichst aufgefasste, doch in der Carnation weisskalte Bildniss
eines vornehmen Mannes im Berliner Museum; das Bildniss eines jungen Mannes im
Belvedere zu Wien. Um das Jahr 1600 starb er in Nürnberg.
Literatur. Krafft, Verzeichniss der k. k. Gemäldegallorie in Wien. Kugler, Handbuch der Ge-
schichte der Malerei. Rathgeber, Annalen der niederländischen Malerei u. s. w., S. 148.
Rettberg, Nürnbergs Kunstleben.
Lllßini, Antonio Francesco, Maler und Radirer, geboren zu Florenz im Jahr
1605. Er war ein Schüler des St. della Bella und arbeitete vollkommen in dessen
und Callotfs Manier. Zu seinen Hauptwerken gehören 16 Blätter, welche die Vor-
fälle bei der Belagerung von Malta durch die Türken im Jahr 1565 nach Mattia
Perez de Alesio darstellen. Ferner nennen wir: eine Ansicht von Florenz bei
Gelegenheit eines Festes zum Andenken an den Pisanischen Krieg vom Jahr 1634
nach della Bella; das Bildniss des Bildhauers B. Tremblet. Seine Arbeiten be-
zeichnete er theils mit den Initialen: L. F.; A. L. E, theils mit beigesetztemE
Monogramm.
Literatur. Nagler, Die Monogrammisten.
Lucius, Mallius, war einer der besten Maler der römischen Kaiserzeit.
Literatur. Macrobius 2, 2.
Luck (Lück, Lücke, Luick) , Johann Karl Ludwig, Künstler in Elfenbein und
Thon aus Dresden. Er erwarb sich durch seine aus diesen Stoffen gefertigten Bild-
nisse grossen Beifall. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts arbeitete er längere
Zeit in Hamburg, wo sich noch Manches von seinen Arbeiten findet. Bis zum Jahr
1750 war er für den Dresdener Hof beschäftigt, dann 18 Jahre für den Herzog von
Mecklenburg-Strelitz, später 7 Jahre am Petersburger Hof. Zuletzt hielt er sich
in Danzig auf, wo er um das Jahr 1780 starb.
Literatur. Hamburgisches Künstlerlexikon. Erster Band.
Ludius, Landschaftsmaler, blühte in Rom zur Zeit des Kaisers Augustus. Er
war der erste , welcher die Wände in den Landhäusern mit Gemälden zierte , worauf
Gärten, Wälder, Kanäle u. s. w. mit ergötzlicher Stalfage gefällig dargestellt waren.
Literatur. Plinius 35, 10.
Ludolf von Braunschweig und dessen Sohn Heinrich verfertigten zu Magdeburg
im Jahr 1435 die Taufständer in der Marienkirche und in der Ulrichskirche zu Halle.
Literatur. Otte, Handbuch für Kunstarchäologie, S. 202.
Iiudolff, Jakob Heinrich, Baumeister, geboren zu Hamburg im Jahr 1793.
Nachdem er drei Jahre in Paris bei Achille Leclerc die Baukunst erlernt, Deutsch-
land, die Schweiz, Italien, Holland und Dänemark bereist hatte, liess er sich in
seiner Vaterstadt nieder, wo er unter Anderem das neue Bankgebäude und Hesse's
Wittwenstift baute. Später wurde er Rathszimmermeister, welche Stelle auch sein
Vater Christoph bekleidet hatte, und führte nach dem grossen Brande als Bau-
polizeiinspektor die Aufsicht über die Neubauten.
Lilernlur. Hamburgisches Künstlerlexikon. Erster Band.
Ludwig, Magister operis, leitete den Dombau zu Regensburg 1275-1306;
Seine Söhne Weichmann und Konrad mögen ihm in der Stelllmetzkunst nicht,
unähnlich gewesen sein.
Literatur. Niedermayer, Künstler und Kunstwerke der Stadt Regenibllfß- Otte, Handbuch für
Kunstarchiiologie, S. 174.
Ludwig Z6 Vlm ist dem letzten Holzschnitte einer Ausgabe der ars moriendi aus