Lorichon
Lorta.
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Lorichon, Constant Louis Antoine, Kupferstecher der Gegenwart, geboren zu
Paris. Er ist ein Schüler von Forster, und erhielt im Jahr 1820 den grossen Preis
von Rom, im Jahr 1827 die Medaille der zweiten, im Jahr 1836 die der ersten
Klasse. Im Jahr 1855 stellte er unter Anderem zu Paris aus: 1a Vierge au Rideau
(Papres Raphael; le Mariage mystique de sainte Catherine d'a.pres Correge; Ecce
Homo d'apres Titien.
Literatur. Catalogue de Yexposition des lieunx arts. Paris 1855.
Lorme, Anton de, Architekturmaler von Rotterdam. Seine Gemälde, die sehr
selten sind, haben eine meisterlich herrliche Beleuchtung und Perspektive. Wir
nennen von denselben: ein grosses Bild im Thurm des Beckford in England mit der
Jahrszahl 1640 und seinem Namen; die innere Ansicht einer Kirche bei Kerzenlicht
mit der Jahrszahl 1645 in Warwickcastle; das Innere einer Kirche mit vielen Figuren
in der königl. Staatsgallerie zu Stuttgart. Um das Jahr 1660 lebte er noch.
Literatur. Eigene Notizen. Wangen, Kunstwerke und Künstlerin England. Zweiter Theil.
Lorme , Marguerite Louise Amelie de , auch du Ronseray genannt, Radirerin,
geboren zu Paris im Jahr 1730. Sie ätzte mit vielem Geschmack. Wir nennen von
ihren Werken: La Fontaine de Grenelle in sechs Blättern nach Bouchardon; der
Kopf des heil. Paulus nach Pierre; Vue de la tour de Palmeraux nach Cochin.
Literatur. Huber, Handbuch für Kunstliebhaber. Achter Tlieil.
Lorme, Philibert de, siehe Delorme, Philibert.
Lorme, Pierre Claude Francois de, siehe Delorme, Pierre Claude Francois.
Lorrain, Louis Joseph le, Maler und Radirer, geboren zu Paris im Jahr 1715.
Sein Lehrer war Dumont, worauf er sich in Rom weiter ausbildete. Von da im
Jahr 1752 zurückgekehrt, wurde er Mitglied der Akademie. Im Jahr 1758 ging er
nach Petersburg, wo er zur Errichtung der kaiserlichen Malerakademie beitrug, auch
übte er sich daselhst in der Enkanstik. Nach dem Urtheil von Watelet haben seine
Werke (an sich) nichts Ausgezeichnetes, sind dagegen durch kraftvolle Behandlung
belebt. Wir nennen von seinen Gemälden: der König von Frankreich unter der
Gestalt des Apollo, die Malerei und Sculptur in Schutz nehmend; die Grazien, welche
den Amor fesseln, ein Deckenstück; von seinen Radirungen: das Urtheil Salomo's
nach J. Fr. Troy; Salomo opfert den Götzen seiner Weiber nach Demselben. Im
Jahr 1760 starb er zu Petersburg.
liiltgigtur. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon. Huber, Handbuch für Kunstliebhaber. Achter
Lorrain, Robert le, Bildhauer, geboren zu Paris im Jahr 1666. Er hatte im
Zeichnen den Maler Lemonnier zum Lehrer, kam im 18. Jahre in das Atelier des
Girardon, und erhielt durch Verwendung des Lebrun eine Pension vom König.
Im Jahr 1689 erlangte er den grossen Preis und reiste im folgenden Jahr nach Rom,
wo er nach den Antiken und nach den Gemälden im Vatikan auf's eifrigste studirte,
auch mit Papst Innocenz X1. sich öfters über Kunstgegenstände unterhielt. Von da
zurückgekehrt, wurde er im Jahr 1701 für die Statue der Galathea in die Akademie
aufgenommen. Im Jahr 1717 erhielt er die Stelle eines Professors und im Jahr 1737
die eines Rektors an derselben. Für den Kardinal Rohan schmückte er dessen Palast
zu Saverne mit vorzüglichen Bildwerken, welche aber im Jahr 1779 durch Feuer
zerstört wurden, sowie dessen bischöflichen Palast zu Strassburg. Die ihm ange-
tragenen Aemter eines Direktors der französischen Akademie in Rom und das eines
Bildhauers des Königs von Spanien schlug er aus, wobei er sich mit dem Klima
entschuldigte. Wir nennen ferner von seinen Arbeiten: das Grabmal des Hauses
de Laigue bei den Jacobins in der Vorstadt S. Germain; ein Bacchus in dem Garten
zu Versailles; eine Madonna in der Pfarrkirche zu Marly. Das Urtheil über seine
Leistungen ist verschieden, während Einige solche als manierirt und alltäglich be-
zeichnen, rühmen sie Andere als genial, graziös, durch geschickte Vertheilung von
Licht und Schatten und oorrecte Zeichnung hervorragend, und setzen nur eine allzu.
grosse Vollendung an ihnen aus. Im Jahr 1743 starb er zu Paris.
Literatur. Biographie universelle. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Lorta, Bildhauer in Frankreich. Er war ein Schüler von Bridan und erhielt im
Jahr 1798 den Aufmunterungspreis für das Stück, die Einheit des französischen Volks