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Lorenzo , Filippo di
Lorenzo de San Nicolas, Fr.
Kunstgeist, ein glückliches Streben nach antiker Schönheit in edeln und entsprechen-
den Formen und gemässigtem Ausdruck, ein tiefes Colorit und sichtbares Bestreben
nach Abrundung. Ferner ist noch von ihm erhalten eine Tafel', die er für eine
Kapelle von S. Paolo fertigte. Sie stellt eine heil. Jungfrau vor und trägt die In-
Schrift: Ambrosius Laurentii de Senis MCCCXXXIII. Von seinen zu Grund ge-
gangenen Arbeiten erwähnen wir eine Märtyrerscene im Kloster der Minoriten zu
Siena. Mehreres fertigte er auch in Gemeinschaft mit seinem Bruder Pietro, Siehe
diesen Artikel.
Literatur. Fiissli, Allgemeines Kiinstlerlexikon. Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei.
Rumohr, Italienische Forschungen 2, 99 ff. Vasari, Leben der ausgozeichnetsten Maler, Bildhauer
und Baumeister. welcher auch sein Bildniss gibt. Erster und sechster Theil.
Lorenzo, Filippo di, Baumeister. Er begann im Jahr 1421 den Bau des Ge-
wölbes der Kuppel am Dom zu Florenz.
Literatur. Conversationslexikou von Meyer.
LOIBIIZO, Fiorenzo di, Maler aus Perugia, blühte 1472 bis um 1521. In
ersterem Jahr bekleidete er die Stelle eines Decemvirs in seiner Vaterstadt. Seine
Bilder sind sehr selten. In der Sakristei der Kirche S. Francesco de' conventuali
daselbst befinden sich zwei. Gemälde mit den Gestalten des heil. Petrus und Paulus,
Bruchstücke eines grossen Altarwerkes, welche mit dem Namen des Künstlers und
der Jahrszahl 1487 versehen sind; ebendaselbst der Obertheil eines grösseren Werkes,
Madonna mit dem Kinde und zwei Engeln. Ferner sieht man von ihm eine anmuthige
Madonna mit Engeln im Rathspalast, und eine in einer Seitenkapelle von S. Agostino.
Auch ist im Berliner Museum von seiner Hand eine Madonna auf Goldgrund, in Aus-
druck und Schärfe fast paduanisch, mit dcr J ahrszahl 1481.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon. Kug-
ler, Handbuch der Geschichte der Malerei l, 464.
Lorenzo, Lotto, siehe Lotto, Lorenzo.
Lorenzo Mercadante de Bretanna, Bildhauer in Spanien. Er führte um das
Jahr 1453 das Grabmal des Kardinals D. Juan de Cervantes in der Kathedrale von
Sevilla aus.
Literatur. Caveda, Geschichte der Baukunst in Spanien, S. 164.
Lorenzo (11 Pietro, genannt Vecohietta, Bildhauer, geboren zu Siena um das
Jahr 1424. Er war ein Nachahmer des Jacopo della Quercia. Wir nennen von
seinen Werken: ein grosses ehernes Ciborium im Dom von Siena; eine trefflich aus-
geführte Bronzestatue des Erlösers mit dem Kreuze in der Kirche des Hospitals della
Scala ebendaselbst; eine äusserst naturalistische eherne Grabiigur in den Uffizien
zu Florenz. Im Jahr 1482 starb er.
Literatur. Kugler, Handbuch der Kunstgeschichte.
Lorenzo (Lorenzetti), Pietro, Maler zu Siena. Ein Altarwerk von ihm in der
Akademie zu Siena gibt das Hochfeierliche, die Pracht der Goldmuster, die sym-
metrisch schwebenden Engelschwärme und dergL. in grosser Vollständigkeit. Ferner
erwähnen wir ein von ihm gefertigtes Altarbild in der Gallerie der Ufiizien zu Florenz,
Welches mit der Jahrszahl 1340 und seinem Namen versehen ist. Es bringt zur A11-
schauung eine Madonna mit dem Kinde und Engeln auf ihren Seiten , grossartig
strenge Gestalten mit schönen, sinnigen Gesichtern nach dem Vorgang von Simofle.
Mit seinem vermuthlich älteren Bruder Ambruogio schuf er im Camposanto zu Pisa
ein an guten Einzelnheiten sehr reiches Fresco der Einsiedler in Thebais. Auch
finden sich kleine Bilder von beiden Brüdern im Museum zu Berlin.
Literatur. Burckhardt, Der Cicerone, S. 778 ff. Kugler, Beschreibung der Kuustschätze in Berlin,
Erster Theil. Kugler, Handbuch der. Geschichte der Malerei.
Lorenzo, San, Baumeister und Dominikanermönch in Portugal im 13. Jahrhundert.
Er baute die Brücke zu Cavaz und gehörte zu den drei heiligen Arcbitekten_
Literatur. Cottalsches Kunstblatt 1845, S. 387. Fiissli, Allgemeines Künsßlerlexikon.
Lorenzo de San Nicoles, F13, Baumeister in Spanien im 17- Jahrhundert. Bei
ihm war der künstlerische Trieb noch mächtiger, als die Mode und der Einßuss ihrer
Nachbeter, er hielt daher standhafter als seine Kunstgellossen bei der Schule der
Morafs aus und that noch das Meiste, um sie zu erhalten; gleichwohl blieb auch
er von der allgemeinen Ansteckung nicht ganz frei.
Literatur. Caveda, Geschichte der Baukunst in Spanien, S. 257-