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Loo , Louis van
Loos, Daniel Friedrich.
und den Prinzen von Carignan arbeitete. Dieser gab ihm sofort die Mittel, nach
Rom zu reisen, und sich in der Schule des Benedetto Lutti weiter auszubilden.
Im Jahre 1719 begleitete er den Prinzen nach Paris, wo er für denselben mehrere
Gemälde nach den Metamorphosen des Ovid fertigte und für den Prinzregenten,
Herzog von Orleans, unter Anderem die Fusswaschung der Apostel von Muziani
trefflich copirte, auch das Bildniss des jungen Königs zu voller Befriedigung malte.
1738-1742 arbeitete er in England, vorzüglich Porträte. Im Jahr 1740 wurde er
in die königliche Akademie als Mitglied aufgenommen, wobei er das Stück Diana
und Endymion, nun im Louvre, übergab. Anfangs besass er eine richtige Zeichnung,
welche Bekanntschaft mit der Antike verrieth, und führte einen weichen Pinsel,
wobei er sich etwas an die Manier des Solimena hielt, der damals den Ton angab,
in der Folge aber hatten seine zahlreichen Bildnisse einen nachtheiligen Einiluss auf
seine historischen Werke, von welchen wir noch Christi Einzug in Jerusalem in der
Kirche S. Martin des Champs zu Paris nennen. Nach ihm stachen J. C. le Vasseur,
L. Cars und Andere. Im Jahr 1745 starb er zu Aix.
Literatur. Dezallier, Abregö de la vie des plus famenx peintres. Dritter Theil, welcher auch sein
Bildniss gibt. Fiorillo , Geschichte der zeichnenden Künste in Frankreich. Füssli, Allgemeines
Künstlerlexikon. Villot, Notice des tnbleaux du Musee du Louvre. Dritter 'l'heil.
Loo, Louis van, Maler, geboren zu Amsterdam um das Jahr 1641. Er war ein
Sohn und Schüler des Jakob, kam frühzeitig nach Frankreich, bildete sich daselbst
weiter, erhielt den ersten Preis der Akademie und war im Begriff zum Mitglied der-
selben aufgenommen zu werden, als ihn ein Zweikampf nöthigto nach Nizza zu
üiehen. Man sieht von ihm einen schönen heil. Franciscus in der Kapelle der
schwarzen Biissenden zu Toulouse und andere Werke zu Aix, wo er sich im Jahr
1683 häuslich niederliess. Er war ein geschickter Frescomaler. Im Jahr 1713
starb er.
Literatur. Villot, Notice des tahleanx du Musee du Louvre. Dritter Theil.
LOO, Louis Michel van", Maler, geboren zu Toulon im Jahr 1707. Er war ein
älterer Sohn und Schüler des Jean Baptiste und erhielt im Jahr 1725 den ersten
Preis der Akademie für das Stück, Moses die Krone Pharao's mit Füssen tretend,
und ging hierauf nach Rom. Von da zurückgekehrt, erlangte er durch Uebergabe des
Gemäldes, Apollo Daphne verfolgend, jetzt im Louvre, die Aufnahme in die Akademie
im Jahr 1733. Nach dem Tode des Ranc ernannte ihn König Philipp V. von Spanien
zu seinem Hofmaler, gab ihm viele Beweise seiner Werthschätzung und wirkte für
ihn im Jahr 1748 bei König Louis XV. von Frankreich den Orden des heil. Michael
aus. Einige Jahre nach Philipps Tod ging er wieder nach Paris , wo er das Porträt
des genannten Louis XV. in dem Ordenskleid des heil. Geistes malte, auch sich und
seine Familie meisterhaft abbildete. In der Folge wurde er Direktor der königlichen
Kunstschule für Edelleute. Nach ihm stachen Bonnet, Catholin, J. F. Car's und
Andere. Im Jahr 1771 starb er zu Paris.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Frankreich. Füssli, Allgemßlllßl
Künst-lerlexikon. Villot, Notice des tableaux du Musee du Louvre. Dritter Theil.
L00l1, Theodorus van, Maler, geboren zu Brüssel um das Jahr 1629. ET lebte
lange zu Rom und Florenz, und bildete seinen Styl nach C. Maratti. Maß findet
in seinen Werken denselben Charakter in der Zeichnung, denselben Adel in" den Ge-
sichtszügen, dieselbe Erhabenheit der Composition; dagegen ist sein Colorit in den
Schatten bisweilen zu grau. Wir nennen von seinen Arbeiten: die Heimsuchung der
Maria im Beguinenkloster zu Mecheln; die Anbetung der Magier ebendaselbst; der
heil. Franz Xaver vor der heil. Jungfrau und dgm Christuskinde.
Literatur. Descamps, La vie des peintres üamands, allemands et hullandols. Zweiter Theil. v-
Honbraken, De groote schouburgh der nederlantsche Konstschilders. Amsterdam 1718. Immer-
zeel, De Levens en Werken der Holland. eu Vlaam. Kunstschilders u. 8- W-
Loos, Daniel Friedrich, Medailleur, geboren zu Altenburg im Jahr 1735. Da
sein Lehrer, Hofgraveur Stieler daselbst, ihn absichtlich zurückhielt, um nicht von
ihm übertrafen zu werden, üüchtete er sich im 16. Jahre zu Münzstempelschneider
Ludwig in Leipzig. Obgleich dieser ihn verheimlichte, verriethen doch bald die
neuen Stempel die kunstfertige Hand des neuen Arbeiters und die mit Ludwig unzu-