Volltext: F - L (Bd. 2)

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Lomazzo 
Lombardo , Girolamo. 
meda nach Sirani; die Himmelfahrt der Maria nach Demselben, sein Hauptwerk. 
Er bediente sich theils der Initialen: LLLF; lo; L0; Lo. F. 1641; Lau. Lo. F.; 
Laurs Lo. J. E; Laur. Lol. E; L. Lol. E; L. Lol. f.; theils beigesetzten Mono- EF 
gramms. Im Jahr 1691 starb er. 
Literatur. Bartsch, Le Peintre Gravenr. 19. Band.  Brnlliot, Dictionnaire des Monogrammes.  
Huber, Handbuch für Kunstliebhaber. Dritter Theil. 
Lomazzo , Giovan Paolo, Maler und Kunstschriftsteller, geboren zu Mailand im 
Jahr 1538. Er lernte zuerst bei Gaudenzio Ferrari, dann bei Giovan Battista. 
della Cerva. Im 33. Jahre erblindete er und erwarb sich nun durch Kunstschrift- 
stellerei bedentendere Verdienste als vorher durch seine Gemälde, obwohl auch diese 
aus späterer Zeit, wo er sich einen bessern, selbstständigen Stvyl aneignete, wegen 
der kühnen Zeichnung, des lieblichen Colorits und der graziösen Stellungen gerühmt 
werden. Wir nennen von denselben: die Geschichte des Melchisedeck in der Kirche 
der Passion der Rocchinetti zu Mailand; eine Pieta in der Kapuzinerkirche daselbst; 
die Malereien im Refektorium des heil. Augustin zu Piacenza. Von seinen Schriften 
erwähnen wir: Trattato del1' arte de 1a Pittura. Milano 1584; Idea del Tempio 
della Pittura. Milano 1589. Ihm zu Ehren wurden zwei Medaillen, worunter eine 
vom Jahr 1560 , geprägt, und die berühmtesten Dichter besangen ihn. Beigesetzten 
Mouogramms bediente er sich, sowie des Zeichens P L 1571. Er starb im Jahr ISSSiÄLyW 
oder 1600. 
Literatur. Biographie universelle.  Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes.  Fiorillo, 
Geschichte der zeichuenden Künste in Italien.  Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. 
Lombardelli, Johann Baptist, genannt della Marca und Montano, Maler, 
geboren zu Montenuovo im Jahr 1532. Er lernte bei Marc Marchetti und nahm 
den Raphael Motta zum Vorbild. Seine Manier war lieblich und geistreich. Er 
malte für die Gallerien des Vatikans, für die Klöster S. Dominicus und Promontoria, 
sowie für die Kirche zu S. Loretto. Nach ihm radirte A. Scacciati die Einkleidung 
eines jungen Mönchs. Schade, dass es ihm an fleissiger Fortbildung fehlte. 1m Jahr 
1587 starb er zu Loretto. 
Literatur. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon. 
Lombardi, eine Künstlerfamilie oder vielleicht eine Colonie lombardischer Bau- 
meister und Bildhauer, welche vom 15. bis tief in's 16. Jahrhundert in Oberitalien 
thätig war. Siehe die Artikel Lombardo, Antonio, Girolamo u. s. w. 
Lombardi, Alfonso, siehe Gittadella. 
Lombardo, Antonio, Bildhauer in Venedig. Er war mit seinem Bruder Tullio  
das Haupt der venezianischen Sculptur. Man kennt von ihm die Statue des heil. 
Thomas von Aquino in der Kirche de' Frari und das neunte Relief in S. Antonio zu 
Padua, in welchem er sich als bedeutenden Componisten zeigt. Das sechste und 
siebente fertigte er gemeinschaftlich mit Tullio. Mit seinem Vater Pietro und mit 
Alessandro Leopardß Sßhllf er 1505-1515 die Modelle der grossen Bronze- 
arbeiten in der Capella Zeno zu S. Marco, und mit Pietro und seinem genannten 
Bruder Tullio das Grab des Dogen Mocenigo ("t 1476) in S. Giovanni e Paolß, ein 
Haupttypus der früheren Gräber dieser Art, sowie im Dogenpalast an dem Vorbau 
die Figuren auf dem Spitzthürmchen. 
Literatur. Burckhardt, Der Cicerone, S. 622 m, 627, 662. 
Lombardo, Girolamo, genannt Girolamo da Ferrara, Bildhauer aus Ferrara. 
Er war ein Schüler der beiden Sansovino. Als er zu ihnen kam, war er schon 
30 Jahre alt und konnte wenig zeichnen, obwohl er früher einige Bildwerke gear- 
beitet hatte, indem er mehr Gelehrter und Hofmann als Bildhauer gewesen war, 
machte aber bald solche Fortschritte, dass er in der Bibliothek und an dem Glocken- 
thurm von San Marco zu Venedig sehr gelungene Reliefs schuf, und ohne Hülfe für 
die Madonna zu Loretto, wo er sich 1534-1560 aufhielt, Mehreres fertigte, näm- 
1ich sämmtliche Statuen der Propheten, eine von einem alldem Künstler herrührende 
ausgenommen, mit Fleiss, Studium und Geschick gemacht; die wunderschön ge- 
gossenen, reich mit Laubwerk und runden Figuren geschmückten Bronzeleuchter. 
Sein gewöhnlicher Aufenthaltsort war Ricanati. 
Literatur. Vasari, Leben der nnsgezeichhetsten Maler, Bildhauer und Baumeister 4, 409. 6, 105.
	        
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