Volltext: F - L (Bd. 2)

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Lodge 
Löifler, August. 
rnete sich zuerst der Blumenzeichnung , dann der Architektur, hierauf der Historien- 
und zuletzt der Landschaftsmalerei, auch übte er das Porträtiren eifrig, wesshglb 
er Zeichenmeister der Erzherzogin Marie Louise in Parma wurde. Im Jahr 1816 
nahm ihn die Akademie daselbst zu ihrem Mitglied auf, und bald nachher ernannte 
ihn Erzherzog Johann zu seinem Kammermaler , wo er Gelegenheit hatte , durch 
Reisen in den steirischen und salzburgischen Alpen zu vielen herrlichen Gemälden 
Stoff zu sammeln. Besondere Erwähnung verdient das von der Aufstellung des von 
genanntem Erzherzoge gestifteten Kreuzbildes auf dem Erzberge. Im Jahr 1828 
starb er auf dem Brandhofe in Steiermark. 
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. --Ausfiihrliches über ihn findet sich im Archiv für 
Geschichte u. s. w. 1829, Nro. 26. 
Iißdge , William, Kupferstecher in England, geboren zu Leeds in der Grafschaft 
York im Jahr 1649. Er studirte in Cambridge und nachher die Rechte in Lincolns-Inn, 
allein die Liebe zur Kunst und zu Reisen bewog ihn, dieses Fach zu verlassen. So 
begab er sich denn mit dem Gesandten Lord Falconberg nach Venedig, und bereiste 
in der Folge die schönsten Gegenden seines Vaterlands. Die von ihm gestochgnen 
Ansichten Englands und einiger anderer europäischen Gegenden sind mit einer leichten 
und geistreichen Nadel gefertigt. Ferner nennen wir: das Bildniss des Olivier Crom- 
well, von seinem Pagen begleitet. Beigesetzten Monogramms bediente er sich. Im 
Jahr 1689 starb er zu Leeds. N1 
äiiltggsfllr. Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes.  Huber, Handbuch für Kunstliebhaber. Neunter 
Lödel, J. C„ Holzschneider und Kupferstecher der Gegenwart in Göttingen. Er 
ist in beiden Fächern gleich ausgezeichnet. Wir nennen von seinen Holzschnitten: 
eine Copie des Todtentanzes, worin namentlich der Krämer unübertrelflich wieder- 
gegeben ist; der Christabend nach Heinrich Hess; die Nymphen der Donau nach 
Julius Schnorr von Karolsfeld; die letzte Oelung nach Seitz; von seinen 
Kupferstichen: Wirthshausscene nach J an Steen mit einer so getreuen Nachahmung 
der keck hingeworfenen Sepiazeichnung des lustigen Wirths- und Zechbruders, dass 
man diese selbst vor sich zu haben meinen könnte. 
Literatur. Deutsches Kuustblatt 1851, S. 230, wo der Krämer abgebildet ist; 1855, S. 99.  
Raczynski, Geschichte der neueren deutschen Kunst 2, 258, 822, 340, wo die drei andern Holz- 
schnitte abgebildet sind. 
LöiHer , August, Landschaftsmaler, Zeichner und Kupferstecher in München, 
geboren zu Augsburg im Jahr 1822. Sein Vater war Landkartenstecher. Den ersten 
Unterricht in der Kunst erhielt er bei Heinrich Adam. Durch seine Copien der 
Fresken Rottmann's im Hofgarten zu München wurde er mit diesem bekannt und 
verdankt ihm viel Freundliches. In jener Zeit entstand sein treiflicher Carton, die 
wilde Jagd. Im Jahr 1846 bereiste er Triest und Oberitalien. Im Jahr 1849 ging 
er in den Orient. In Smyrna verweilte er zwei Monate, setzte hierauf seine Reise 
nach Egypten fort, blieb 6 Monate in Cairo und durchwanderte dann das heil. Land. 
Nach seiner Rückkehr hielt er sich im Jahr 1851 zu Berlin auf, wo er von König 
Friedrich Wilhelm IV. den Auftrag zu den Bildern, Jerusalem und die Quelle des 
Lykus auf dem Libanon, erhielt. 1852 und 1853 malte er für König Wilhelm von 
Württemberg den Palmenwald von Cairo; eine Landschaft mit den Ruinen der Stadt 
Jerusalem, von demselben der Staatsgallerie in Stuttgart geschenkt; einen Sand- 
sturm in der Wüste, auf Rosenstein bei Stuttgart. Das Jahr 1853 führte ihn mit 
seinem Freund Ludwig Thiersch nach Griechenland. Das nächste Jahr verwendete 
er zu Studien in sämmtlichen dortigen Provinzen, worauf er über Wien nach München 
zurückkehrte. Eine Frucht dieser Reise war unter Anderem sein Bild, Delphi, welches 
er im Jahr 1858 zu München ausstellte. Im Jahr 1856 besuchte er Mailand und 
Venedig und 1857 schuf er für König Wilhelm von Württemberg weitere sechs 
Bilder, worunter Damaskus in heller Sonnenbeleuchtung und Bethlehem mit herr- 
lißher Vegetation ist. Die Vorzüge seiner Darstellungen bestehen hauptsächlich 
in der künstlerischen Abrundung, die er der Vedute mit aller Schonung ihrer histo- 
zischen Eigenthümlichkeit zu geben weiss. E? Tadirile auch mehrere Blätter in
	        
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