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Fiesole, Mino di Giovanni da Fiosolo, Silvio Cosini da.
der Geschichte der Malerei. Derselbe, Im deutschen Kunstblatt Jahrgang 1855, Nro. 85.
Bnrckhardt, Der Cicerono. B. Speth, Die Kunst in Ltalien.
Kuyfcrwerlns. Fresques du Oouvent des St. Marc h I-"lcrence de Beato Angelico da. Fiesole. Dessins pur
Henri de Laborde. Mise nur pierre par Colette et Moulin. Paris, 1845. Pitture di Frn.
Angelico dn Fiesole ossia gli armarj della S.Annunziata. Dis. (über den Origiualien durchgezeiohnet) ed,
inc. du Bnttistn Nocchi. Firenze, 1823. Mariä Krönung und die Wunder des heil. Dominicus,
nach Johann von Fiesole, gezeichnet von W. Ternite, mit Text von Aug. Wilh. v. Schlegel.
Paris, 1817. Zeichnungen nach Fiesole und Alunno, lith. von Kupelwieser und Joh. v. Hempel.
Wien, 1829. Le pitture delln Capelln. di Niccolb V, opere del Bento Gio. Ang. 119- Flßißlß, dis. ed
inc. da Fr. Giangiacomo. Roma, 1810.
Fiesole, Mino di Giovanni da, ein tüchtiger Bildhauer seiner Zeit, geb. 1400
zu Fiesole, gest. 1486, erlernte die Kunst bei De-siderio da Settignano zu
Florenz, ging aber nach dessen Tod nach Rom, führte dort verschiedene grössere
Arbeiten aus, und kehrte nach deren Beendigung wieder nach Fiesole zurück, wo-
selbst er auch nach seinem Tode im Dome beigesetzt wurde. Seine Hanptthätigkeit-
vertheilte sich auf Florenz und Rom. In letzterer Stadt scheint er eine bedeutende
Werkstatt gehabt zu haben, wenigstens ist in den zahllosen Grabmälern, Marmor-
altären und Sakrarnentsschränken , womit sich damals die römischen Kirchen füllten,
sein Styl häufig zu erkennen. Er strebte in seinen Werken seinem Lehrer tleissig
nach, und erreichte auch oft dessen Grazie, verfiel aber in dieser Nachahmung, bei
aller sonstigen Liebenswürdigkeit seiner Kunstweise, oft in eine fast handwerks-
massige Manier. Seine Ausführung ist übrigens immer sauber und genau, und seine
Behandlung des Marmors ungemein ileissig und weich. Im Ganzen folgte er der
durch Donatello begründeten leichteren und beweglicheren Formenbildung, mit der
er eine weichere Anmnth nach Ghibertfs Vorbild zu verbinden suchte. In einzelnen
Fällen erhebt er sich daher auch wirklich zu einer gewissen Schönheit, meistens aber
ist seinen Gestalten , abgesehen von der nicht geschickten Anordnung im Raum, eine
gespreizte Stellung und eine geringe körperliche Bildung eigen. Seine Reliefs gehören
zu den überladensten, mit flachen und dabei unterhöhlten Figuren; doch sind nicht
selten gerade diese Arbeiten von ihm durch die schönsten Ornamente verherrlicht.
Zu den bedeutendsten seiner sehr zahlreichen Werke zählt man: die Sculpturen
am Grabmal Paul lI. (gest. 1471), jetzt in der Krypta von St. Peter in Rom einge-
mauert, unter denen die allegorischen Frauen in Hochrelief, wenn sie auch von etwas
zu gesuchtem Reichthum erscheinen, zu seinen anmuthigsten Figuren gehören; dann
eine Reihe von Arbeiten von bedeutendem Rang in Beziehung auf Luxus und Zier-
lichkeit in der Kirche der Badia von Florenz, dem klassischen Orte für Min0's hei-
mische Wirksamkeit: das prachtvolle Grabmonument des Hugo von Andeburg (vom
Jahr 1481); einen Altar mit einer Madonna zwischen zwei Heiligen; ein Rundrelief
der Madonna aussen über der Thüre; im rechten Kreuzesarm: das Grab des Bernardo
Giugni (gest. 1466); ferner in S. Ambrogio zu Florenz: den prächtigen, aber im
Einzelnen barocken Altar der Capella del Miracolo; in S. Croce daselbst: ein Teller-
nakel; im Dom von Fiescle: einen zierlichen Altar und das prachtvoll dekorirte Grab-
mal des Bischofs Lionardo Salutati mit einer Büste des Verstorbenen , welche zu den
schönsten modernen Bildnissen gehört (1466); die Reliefs an der Kanzel im Innern
des Doms von Pratü mit Darstellungen aus dem Leben Johannes des Täufer-s; im
Dom von Volterra: den Haupt-altar; im Klosterhof von S. Agostino Zll Rom: das
Grabmal des Bischofs Jacopo Piccolomini (gest. 1479); in der Kirche S. Maria sopra
minerva daselbst: die schlummernde Grabstatue des jungen Cecco Tornabuoni, und
zwei vorzügliche kleine Heiligenstatuen Johannes des Täufers und des heil. Sebastian;
in der Sakristei von S. Maria in Trastevere ebendaselbst: ein Wandtabernakel mit
Engeln im Relief für das heil. Oel; in S. Pietro zu Perugiar ein Altarrelicf. Im
Berliner Museum werden dem Mino eine Madonna mit dem Kinde, eine feine und zier-
liche Arbeit aus gebranntem Thon, und eine ihr göttliches Kind verehrende Maria
zugeschrieben.
Fiesole, SiIViO Cosini da, ein tüchtiger Bildhauer, 5811-1502, gest. 1547, war
Andrea da. Fiesole's bedeutendster Schüler. Er fertigte an dem von seinem
Meister ihm und seinem Mitschüler Maso Boscoli übertragenen Grabmal für Antonio
Strozzi (im linken Seitenschid von S. Maria novella zu Florenz) die Statue der Ma-