590
Libon
Liciuio , Bernardino da Pordeuoue.
Cypris in Tizian's Geschmack zu malen, wesshalb er auch Libertino genannt
wurde. Ein Dianenbad im Museum zu Berlin zeigt nicht viel Anderes als grosse
Massen weichen Fleisches ohne künstlerischen Sinn in der Anordnung des Ganzen.
Nach ihm stach z. B. J. Baron den gekreuzigten Christus von den Engeln zum Him-
mel getragen, J. Picinus Diogenes mit der Laterne. Er War einer der ersten,
welcher die Absonderung der Kunstmaler von den gemeinen Anstreichern EGO
betrieb, und wurde daher bei der Errichtung eines Malercollegiums im Jahr
1682 zum ersten Vorsteher ernannt. Beigesetzter Monogramme bediente er
sich, sowie der Initialen P L. Im Jahr 1687 starb er zu Venedig.
hlicrutilr. Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Kugler, Beschreibung der Kunstschäize in Berlin. Erster Theil.
Libon, Baumeister aus Elis. Sein Werk ist der Tempel des Zeus zu Olympia.
vollendet gegen das Jahr 432 v. Chr., eines der glänzendsten Monumente der hel-
lenischen Bliithezeitß welches aber ganz in Trümmern liegt.
Literatur. Kugier, Geschichte der Baukunst 1, 229.
Libour, Esprit Aimä, Maler, geboren zu Laval im Jahr 1785. Seine Lehrer
waren David, Regnault und Gros. Wir nennen von seinen Arbeiten: ein in der
Wüste sterbender Araber, wofür er im Jahr 1805 den ersten Preis der Specialschule
erhielt; ein Araber in eifersiichtiger Wuth; Restauration eines Theils der Gemälde
in den Tuilerien.
Literatur. Conversationsloxiknu von Meyer.
Libri, Girolamo dai, Maler, geboren zu Verona im Jahr 1472. Er war der
Sohn des Francesco dai Libri, des ältern, und malte, wie dieser, Miniaturbilder
in Bücher, woher der Beiname derselben kommt, übertraf ihn aber bedeutend in
diesem Fach und that sich auch in andern Genren hervor. Seine früheren Bilder,
z. B. eine thggnende Madonna mit Heiligen und Donatoren in S. Anastasia zu Verona,
neigen sich entschieden zur YVeise des Andrea Man tegna, wogegen seine späteren
Gemälde, z. B. Madonna auf dem Thron, verschiedene Heilige und Tobias mit dem
Engel zu ihren Seiten, in der Gallerie des Rathspalastes zu Verona, um ihrer beson-
dern Weichheit und milden Anmuth willen mehr der Schule des Bellini verwandt
erscheinen. Im Jahr 1555 starb er.
Literatur. Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten
Maler, Bildhauer und Baumeister 3 b.
Licherie, Louis, Maler, geboren zu Dreux um das Jahr 1642. Er lernt-e bei
Boulogne, dem Vater, und wurde 1666-1670 durch Lebrun bei den Gobelins
als Lehrer beschäftigt. Im Jahr 1679 ernannte ihn die Akademie zu ihrem Mitglied,
wobei sein Aufnahmestück, David und Abigail, jetzt im Louvre befindlich , war. E1'
malte viel für Kirchen, z. B. die der Invaliden, St. Germain l'Auxerrois. Audran,
Giffard und Andere haben nach ihm gestochen. Im Jahr 1687 starb er.
Literatur, Villot , Noticc des tableaux du Musee imperial du Louvre. Dritter Theil.
Lichtenheld, Wilhelm, Landschaftsmaler, geboren zu Hamburg im Jahr 1818.
Er ging gegen Ende der dreissiger Jahre zu seiner Ausbildung nach München, wo
er noch lebt. Besonders stark ist er in seinen Mondscheinbildern. Wir nennen von
seinen Arbeiten: die Schatzgräber, angekauft von König Ludwig im Jahr 1858;
Dämmerung über der Halde; Gewitter. Bei Künstlerfesten macht er von seinem
dekorativen Talent mit grosser Aufopferung Gebrauch.
Literatur. Handschriftliche Nachrichten.
LIGiniO, Bernardino da Pordenone, Maler, geboren zu Pordeuone in Friaul,
blühte zu Venedig in dem Jahr 1535. Mehrere treffliche Familienbilder, welche
einen Künstler, umgeben von seinen Schülern und Angehörigen, darstellen, und
wovon sich eines im Palast Borghese zu Rom, ein zweites in der Gallerie
Manfrini zu Venedig, ein drittes zu Hamptoncourt in England befindet, werden
ihmzugeschrieben, von Andern jedoch dem Giovanni Antonio, dessen Bruder
oder Verwandter er war. Sein bestes Altarbild ist eine t-hronende Maria mit
Heiligen. meist Mönchen, in der Kirche S. Maria 56' frari zu Venedig, zwar
[mm B1
Abgebildet in den Denkmälern der Kunst.
um; zu Kuglers Handbuch
der Kunntgesch.
Taf. 14A.