Volltext: F - L (Bd. 2)

Leyd en 
Leygebe, Gottfried Christian. 
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Preis zuerkannt. Im Jahr 1829 wurde er an der Kunstschule zu Stuttgart- als Pro- 
fessor angestellt. Im Jahr 1836 erhielt er das Diplom eines Ehrenmitglieds der 
Kunstakademie in Wien. Im Jahr 1842 wurde er neben seinem Professorate mit dem 
Inspektorat der Gemäldegallerie betraut. Seine Pcrträte sind Charakterbilder, indem 
er das Eigenthümliche der Person in einem günstigen Augenblicke aufzufassen ver- 
stand. Hiezu kommt noch warme und blühende Färbung. Wir nennen von denselben: 
das des Herrn von Cotta, das Danneckers, das des Königs Wilhelm von Württemberg 
und seiner Geinahlin Pauline, sowie der Kronprinzessin der Niederlande, das der 
Mutter des Königs Wilhelm in Ludwigsburg. Im Jahr 1844 starb er zu Stuttgart. 
Literatur. Uottafsches Kunstblatt 1845, S. 1691i  Eigene Notizen. 
Leyden, Lucas Damecz van, Maler und Kirpferstecher, geboren zu Leyden im 
Jahr 1494. Er war ein Sohn und Schüler von Huig Jacobszon und genoss noch 
weiteren Unterricht bei Cornelis Engelbrechtsen und Harnassen. Im zwölften 
Jahre malte er die Geschichte des heil. Hubertus, und im vierzehnten stach er nach 
eigener Erfindung den Mönch Sergius, Welchen Mahommed ermordete. Unter den 
niederländischen Künstlern ist er zuerst innerlich vollkommen profan und fasst auch 
seine heiligen Gegenstände durchweg von einem genrehaften Standpunkt auf. Auch 
zu eigentlichen Genrebildern führte ihn diese Liebe für die Darstellung des gemeinen 
Lebens, das er bald schlicht und naiv, bald in einer mehr zum Scurrilen und Häss- 
lichen sich neigenden Weise schildert, wobei indess eine reiche Eründungsgabe und 
ein lebhaftes Naturgefühl nicht zu verkennen ist. In solcher Art wenigstens erscheint 
er in seinen Kupferstichen, Welche theils heilige Gestalten , theils Scenen des Volks- 
lebens vorführen. Wir nennen von denselben ferner: die Erschaililng der Eva;"' Salo- 
mons Götzendienst.""' Im Mechanischen des Stiehs zeigt er die höchste Feinheit und 
Gewandtheit. Sein grösstes Verdienst als Maler besteht darin, dass er zuerst die 
Tinten nach dem Maasse der Entfernung der Gegenstände abstufte. Seine Färbung 
ist kräftig, harmonisch und leuchtend, in den Schatten herrscht ein brauner, aber 
klarer Ton. Der Ausdruck ist scharf, bestimmt, charakteristisch, aber grell. Zu i? 
den ihm mit Recht zugeschriebenen Gemälden  denn als Luca d'Olanda wurde er 
ein Gattungsbegrid für die italienischen Custoden  gehören die beiden Eccehomds m55 
in der Tribuna der Ufüzien zu Florenz und in der Kapelle des Palazzo reale zu L 
Venedig; Kaiser Maximilian I. in der k. k. Gallerie zu Wien , und die Federzeichnung L 
dazu im Besitz von Rogers; ein junger Ritter in der Liverpool Institution; Maria mit 3x 
dem Kinde in der Münchner Pinakothek. Beigesetzter Monogramme bediente er sich. m 
Um sich von der Schwermuth zu befreien, machte er mit Mabuse im Jahr 1527 KM! 
eine Wasserfahrt durch die Niederlande, wo er auch mit Albrecht Dürer in Ant-  
werpen zusammentraf, und liess es sich viel kosten, kehrte aber noch verstimmter L 
und krank zurück. Im Jahr 1533 starb er zu Leyden. m7 
Literatur. Bartsch, Le Peintre Graveur. Siebenter Theil.  Brulliot, Dictionnaire des Mono- 
grammes-  Burvkhßrdt, Der Cicerone, S. 850.  Cottafsches Kunstblatt 18-21, S. 12 und 
1847, 5- 55-  Immerlßßl, De Levcus en Werken der Holland. en Vlaarn. Kunstsohilders u. s.w.  
Kugler, Handbuch der Kunstgeschichte 2, 705 und 815.  Kugler, Handbuch der Geschichte der 
Malerei.  Kare1 van Mäander, Hat Schilder Boeck. Thämsterdam 1618, welcher auch sein Bildniss 
gibt.  Quepdt. "Entwurf zu einer Geschichte der Kupferstecherkunst, s. 59 m  Rathgeb er. 
Annalen der nrederlandischen Malerei u. s. w., 5.16. 26.  Waagen, Kunstwerke und Künstler in 
England. Erster Theil. 
Leyen (Leyden, Leiden), Niklaus von, Meister. Er fertigte im Jahr 1467 oder 
vielleicht etwas früher schon für den Dom zu Constanz eine überaus kunstreich ge- 
schnitzte Tafel, und um dieSelbe Zeit ein prachtvolles, reich mit Büsten, Figuren, 
Wappen , Laubwerk und Verzierungen aller Art geschmücktes, in Stein ausgeführtes 
Thürgestelle der in genanntem Jahre Zu Strassburg erbauten Kanzlei. Auch hat inan 
von ihm zu Baden-Baden ein Crllßiiix.  
Literatur. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit,1858. 
Leygebe (Leigebe), Gottfried Chmstian, Eisenschneider, Schwertfeger, Bildhauer 
und Kupferstecher, geboren zu Freistadt in Schlesien im Jahr 1630. Er lebte 1645 bis 
1668 in Nürnberg, wo er seine künstlerische Bildung empfing, und wurde in letz- 
Abgebildet in den Denkmälern der Kunst. 
Ebendaselbst. Tat". 84A, Fig. 2. 
Atlas zu Kuglers H andb. 
der Kunstgesch.
	        
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