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Ideu
Leutze.
begab sich mit besonderer Vergünstigung als Pensionär nach Rom, wo er bis; zum
Jahr 1792 blieb. In Folge seiner Verbindung mit Lucian Bonaparte erhielt er unter
Pem Consulat das Kreuz der Ehrenlegion und 1812--1 820 die Direktion der fran-
zösischen Akademie zu Rom. Im Jahr 1822 liess er sich in Paris nieder. Im Jahr
1825 wurde er Mitglied des Instituts. WVäihrend seiner langen Thätigkeit zeigte er
eine grosse Beweglichkeit des Talents. Wir nennen von seinen Arbeiten: Junius
Brutus, wie er seine Söhne hinrichten lässt, von guter Composition, warmer Färbung
und ileissiger Durehbildung, in der Gallerie Luxembourg; Virginius, seine Tochter
tödtend; Aeneas und Dido, sich bei einem Gewitter üüchtend , im Schloss von Ram-
bouillet. Im Jahr 1832 starb er.
Literatur. Biographie universelle, snpplement. Cottrfsches Kunstblatt 1832, S. 2471i
Villot, Notice des tableaux du Musee du Louvre. Waagen, Kunstwerke und Künstler in Paris.
Leu,'August Wilhelm, Landscbafter in Düsseldorf, geboren zu Münster in West-
phalen im Jahr 1819. Mit seinem Vater, Christoph, Offizier a. D., kam er schon
im zweiten Jahre nach Tilsit und von da im Jahr 1838 nach Königsberg 1840-1844
besuchte er die Akademie zu Düsseldorf, wo er vorzüglich den Unterricht Schirmers
genoss. 1843 und 1847 bereiste er Norwegen , 1852 die Schweiz, Tyrol und später
auch das bayerische Hochland. Er ist Ritter des belgischen Leopoldordens , Inhaber
der kleinen und grossen Medaille von Preussen, Mitglied der Akademie der Künste zu
Amsterdam und erfreut sich verdientermassen eines grossen Rufs. Wir nennen von
seinen Arbeiten: zwei norwegische Ansichten, im Jahr 1855 zu Paris ausgestellt,
welche durch eine sehr feine Plastik interessante Blicke in die Bildung der gross-
artigen nordischen Natur gewähren; der Obersee in Bayern mit treuem Ausdruck
des trotzig kräftigen Charakters dieser Gegend; Parthie bei Berchtesgaden, Eigen-
thum der königlichen Staatsgallerie zu Stuttgart, mit höchst wirkungsreicher Dar-
stellung der grandiosen Gebirgsmassen. Zu diesen Vorzügen der charakteristischen
Auffassung der Natur kommt bei ihm noch ein brillantes Colorit.
Literatur. Gatalogne de Fexposition des beaux nrts. Paris 1855. Deutsches Kunst-
blatt 1855, s.316. 1856, s. 407. 18.37, 8.105. 1858, 5.497. Eigene Notizen. {Hand-
schriftliuhe Nachrichten. Wiegmann, Die königliche Kunstakademie zu Düsseldorf.
Leukon, Bildhauer. Er ist bekannt durch ein Epigramm des Macedonius aus der
Zeit Justinians, in welchem als sein Werk ein Hund von solcher Lebendigkeit be-
beschrieben wird, dass er zu bellen schien.
Literatur. Dr. Heinrich Brunn, Geschichte der griechischen Künstler i, 608111
Leutenstorf (Leidenstorf, Leydensdorf, Leitenstorfer), Franz Anton, Maler
und Radirer, geboren zu Rente in Tyrol im Jahr 1722. Er lernte die Kunst bei
Rupert Mayr zu Innsbruck, Paul Troger in Wien, Piazetta in Venedig und
Conca in Rom, bei welch" letzterem er fünf Jahre verweilte. Nachdem er sich in
Innsbruck niedergelassen hatte, ging er nach Mannheim und wurde daselbst Hof-
maler und Professor der Zeichenakademie. Besonders gut malte er Bronze-, Kupfer,
Marmor- und Stuccaturarbeit, wie das basreliefartige Bild in der Hofkirche zu Inns-
bruck beweist. Er radirte auch mehrere Akademiestücke, welche sehr schön sind und
die Unterschrift haben: Franc. Ant. Leidenstorif inv. et fec. Romae. Im Jahr 1795
starb er.
Literatur. Lipowsky, Bayrisches Künstlerlexikon. Tyrolisclies Künst-lerlexikün.
Leutze, Emanuel, Historienmaler, geboren zu Gmünd in Württemberg im Jahr
1816. Seine Erziehung erhielt er in Philadelphia, wohin seine Eltern mit ihm, als
er erst vier Jahre alt war, iibersiedelten. Im Jahr 1841 kam er nach Düsseldorf, um
daselbst seine bereits, meist ohne fremde Anleitung, begonnenen Kunst-Studien fort-
zusetzen. Er gehörte aber nur kurz der Akademie an und arbeitete sofort privatim
unter Lessing's Beihilfe. Im Jahr 1843 ging er nach München und von da nach
Italien. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1845 liess er sich in Düsseldorf nieder, und
besuchte von da aus längere Zeit die vereinigten Staaten, begab sich auch im Jahr
1859, in welchem er den Professorstitel erhielt, wieder dahin. Sein grösstes Ver-
dienst besteht in der Farbe. Diese ist natürlich, frisch, leuchtend und mit einer
bewunderungswürdigen Leichtigkeit und Sicherheit behandelt. Seine Lokaltöne sind
wahr und entschieden, im Licht wie im Schatten, und dieser ist dabei von der