Le Sueur
Lethiäre.
583
Huss auf dem Concil zu Constanz; Huss zum Scheiterhaufen geführt; Luther, die
Päbstliehe Bannbulle verbrennend. Das trauernde Königspaar" und Leonore ge-
hören seiner ersten romantischen Epoche an, und sind als selbstständige malerische
Behandlungen des auch in der Poesie zum Ausdruck gekommenen Stoffs zu betrachten,
Zu den genannten Vorzügen seiner Kunstschöpfungen kommt noch eine überaus
tüchtige Zeichnung und ein wahres, ernstes Colorit. Im Jahr 1838 erhielt er die
grosse goldene Medaille, auch ist er Mitglied der Akademie zu Berlin und Inhaber
des Ordens pour le merite für Kunst und Wissenschaft. Im Jahr 1858 wurde er
Direktor der Gallerie in Karlsruhe, nachdem er eine Reihe von Jahren die Stelle
eines Professors in Düsseldorf bekleidet hatte. Er bedient sich bald der Initialen L_;
C. F. L. , bald zeichnet er mit seinem ganzen Namen.
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Monogramrnes. Conversatiouslexikon von Brock-
haus. Cotta'sches Kunstblatt 1838, S. 3386. 1839, S. 1858. Deutsches Kunstblat;
185i, S. 103. Nagler, Die Monogrammisten 2, 15. Wiegmann, Die königliche Kunstakademie
zu Düsseldorf.
L8 Sueur, Baumeister der Gegenwart in Frankreich. 1836-1846._fugte er in
Gemeinschaft mit Godde zu dem Pariser Stadthause zwei Flügel mit Hröfen in ähn-
lich eleganter und ungemein reicher Anwendung des Renaissancestyls. Besonders
beachtenswerth ist die Fagade des einen dieser Flügel."
Literatur. Text zu den Denkmälern der Kunst.
L6 Sueur, Eustache, Maler, geboren zu Montdidier im- Jahr 1617. Sein Vater
Cathelin war ein Dreher," sein Lehrer Vouet. Uehrigens nahm er sich vorzüglich
Raphael zum Vorbild. Sein Styl ist keusch und anmuthig, natürlich und gefühl-
voll, wogegen man bei ihm energische Darstellung des Lebens vergebens suchen
würde. Wir nennen von seinen Arbeiten: die Hauptscenen aus dem Leben des heil.
Bruno; die Jungfrau Maria erscheint dem heil. Martin,"""' sämmtlich im Louvre;
Scenen mit Amor und den Musen nebst Apollo, ebenfalls meist im Louvre; der heil.
Bruno in seiner Zelle betend, in der königlichen Gemäldegallerie zu Berlin. Nach
ihm stachen L. Surugue, B. Baron, J. Cotwyck und Andere. Die Eifersucht
Le Brun's war seinem Ruhme vielfach hinderlich. Im Jahr 1655 starb er.
Literatur. Biographie universelle. Conversationslexikon von Brockhaus. Kegler,
Beschreibung der Kunsischätze von Bycrlin. 1-: Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei.
Villot, Notice des tsbleaux du Musee Imperial du Louvre. e Waagen, Kunstwerke und Künstler
in Paris.
Le Sueur, gNicolas, Holzschneider, geboren zu Paris im Jahr 1690. Seine Hell-
dunkel, welche nach Zeichnungen grosser Meister gefertigt sind, erwarben ihm den
meisten Ruhm, und hier ist die Manier des Goltzius am besten angewendet. Seine
Schlussstöcke und andere Bücherverzierungen sind zum Theil sehr geschmackvoll, be-
sonders die, welche sich in den Fabeln von La. Fontaine befinden. Einige seiner
Werke sind bezeichnet mit N L S und beigesetztem hionogramm. Im Jahr 1764 starb
er in seiner Vaterstadt.
Literatur. Heller, Geschichte der Ilolzschneidekuust.
Le SIIGIII, Pierre, der ältere , Holzschneider, geboren zu Rouen im Jahr 1636.
Er war ein Schüler du Bellay's, fertigte mehrere sehr schöne Holzschnitte, be-
sonders Vignetten, eine Judith nach van Sichern, und bediente sich öfters des bei-
gesetztgn Monogramms. Im Jahr 1716 starb er in seiner Vaterstadt. Sein Sohn Q
Pierre, der iingere, übte dieselbe Kunst. Er wurde geboren zu Rauen im Jahr
1663. Seine Holzschnitte" zeichnen sich durch Feinheit aus. Im Jahr 1698 starb
er in seiner VatcrStadß- Piefrß, der jüngste, geboren zu Rouen im Jahr 1669,
arbeitete mit grosser Leichtigkeit, fertigte einige Helldunkel, schön geschnittene
Figuren und Vignetten. Er bezeichnete sich mit P L S und beigesetztem Monogramm.
Im Jahr 1750 starb er.
Literatur. Heller, Geschichte der Holzschneidekunst.
Lethiere, Guillaume Guillon, Maler, geboren in S. Anna auf Guadeloupe im
Jahr 1760. Frühzeitig kam er nach Frankreich, lernte drei Jahre in Rouen und dann
in Paris bei Doyen bis 1786. In diesem Jahre erwarb er den zweiten Preis, und
a:
u
00a
Abgebildet in den Denkmälern der
Ebendaielbst. Tal. U2, Fig. 5.
Ebendaselbst. TaLQS, Fig.4.
Kunst.
der Kunstgesch.
Atlas zu Kuglers Handb.
Taf. 121, Fig. 3.