Leonbruuo
Leoni , Ottavio.
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Bild des Königs Alarich. In seinem kräftigsten Alter verlor er den Verstand in Folge
eines unvorsichtigen oder, wie Andere meinen, eines durch Neid ihm bereiteten
Trunks, und starb bald darauf im Jahr 1656 zu Zaragoza.
Literatur. Bermn d ez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellas artes en Espaia.
Lggnbruno, Lorenzo, Maler, geboren zu Mantua im Jahr 1489. Er war ein
Schüler von Graf Castiglione, einem Freund des Raphael. Als er in der Folge
Maler des Herzogs von Mantua wurde, gewährte er dem-Giulio Romano eine Zu-
rluchtsstätt-e, und war desshalb genöthigt, nach Mailand zu flüchten." In neuerer
Zeit fand man drei Werke von ihm auf, nämlich einen heil. Hieronymus mit aus-
nehmend erhabenem Ausdruck; die Verwandlung des Midas; eine Pieta. Der ge-
nannte Giulio Romano soll undankbar genug aus Eifersucht die Arbeiten des
Leonbruno, wo er sie fand, zerstört haben. Um das Jahr 1537 starb dieser.
Literatur. Biographie universelle, supplement.
Leonhard, Johann Friedrich, Kupferstecher, geboren zu Dünkirchen im Jahr
1633. Er arbeitete in Brüssel und noch längere Zeit in Nürnberg und fertigte viele
Bildnisse in Schabkunst, z. B. das des Abraham Gras, des Justus von lileerstraten und
seiner Frau, Isabella van Assche, nach van Dyck. Im Jahr 1687 starb er zu Nürnberg.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Rettbcrg, Nürnbergs Kunstleben.
Leonhard, Meister. Er war im Jahr 1432 am Domthurme zu Frankfurt a. M. thätig.
Liferulur. Otte, Handbuch der Kunstarchäologie, S. 172.
Leoni (LiOIIi) , 1.8011, Goldschmied , Bildhauer, Erzgiesser und Stempelschneider,
geboren zu Arezzo gegen das Ende des 15. Jahrhunderts. Kaiser Karl V. berief ihn
nach Brüssel und besuchte ihn häufig in seiner Werkstatt. Später schickte er ihn
nach Spanien, wo er wesentlich zur Hebung der Sculptur beitrug. Besonders bei-
fällig nahm er seine von demselben gefertigte kolossale Statue auf, welche durch
den Umstand merkwürdig ist, dass man ihr die Rüstung abnehmen und sie nackt oder
bekleidet sehen kann. Sie befindet sich im Museum zu Madrid. Der Künstler erhielt
dafür eine Rente von 150 Dukaten, den Adelsstand und ein Haus in Mailand, welches
er mit den seltensten Bildwerken ausschrniickte. Man rühmt an seinen Werken An-
Stand, Nachahmung der Antike, Grossartigkeit der Formen, Adel der Charaktere,
Einfachheit der Stellungen, Verständniss des Nackten, auch haben sie eine gewisse
Grazie , welche jedoch in dem allgemeinen Zeitvgeschmack befangen ist. Wir nennen
ferner von denselben: das Grabmal des Giacomo de" Medici im Dome zu Mailand; die
Bronzestatue des D. Ferrantes zu Guastalla; mehrere Medaillen auf den genannten
Kaiser Karl V. Im Jahr 1585 starb er. Sein Sohn Leoni Pompeio und dessen
Sohn Miguel halfen ihm die bronzenen Statuen ausführen, welche für den Escurial
und Madrid bestimmt waren. In Valladolid machte Leoni Pompeio die Bronze-
statuen des Herzogs und der Herzogin von Lerma für die Kirche von S. Pablo und
vier Apostel für die Kirche S. Miguel. Im Jahr 1610 starb er zu Madrid.
Literatur. Bermudez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellas artes en
Espaüa. Biographie universelle. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Spanien.
Függli, Allgemeines Künstlerlexikon. Kruse, Kurzgefasste Kunstgeographie von Europa. Elber-
feld 133.; Kngler, Handbuch der Kunstgeschichte 2, 755.
Lenni, LIIÖOVIGO, Maler, Wachsbossirer und Graveur, geboren zu Padua, daher
sein Beiname il Padovano im Jahr 1531. Er lebte in Rom und erwarb sich be-
sonders durch seine sprechend ähnlichen Bildnisse in Wachs einen Namen. Im Jahr
1606 starb er in Rom.
Literatur. Biographie "mveßone-
Leoni, Ottavio, Maler und Radirer, geboren zu Rom im Jahr 1574. Er war ein
Sohn und Schüler des Ludovico, und wurde nach diesem il Padovanino genannt.
Pabst Gregar XV. ernannte ihn zum Ritter des Christusordens. Er malte historische
Stücke, besonders gut aber Porträts. Eine Folge von letztern stach er auch. Sie
sind äusserst geschmackvoll gearbeitet, in den Fleischparthien punktirt, bei den
Haaren und der Gewandung ist die Nadel mit dem Stichel verbunden. An vielen der-
selben steht: Eques Octavius Leonus Romanus pictor fecit. Wir nennen davon:
Franciscus Braccolinus dell' Api; Anton Tempeste. Maler; Pabst Urban VIII. Im
Jahr 1626 oder 1630 starb er zu Rom-
Liierulur. Barnscli, Le Peini-re Grnveur, 17. Theil. Biographie universelle.