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Lemettay
Lemot.
des 16. Jahrhunderts. Im Jahr 1607 war er in Rom und verweilte daselbst noch im
Jahr 1620. Im Auftrag des Kardinals Richelieu baute er dessen Palast, welcher
jedoch mit der Zeit fast ganz umgeändert und Palais royal genannt wurde, sowie
das Collegium der Sorbonne mit der dazu gehörigen Kirche. Das Innere dieses
Gotteshauses zeichnet sich aus durch Eleganz und Symmetrie der Anordnung, und
Geschmack der Verzierung. Auch der Pavillon des Louvre, des Caryatides genannt,
wurde von ihm gebaut und der Vorhof unter demselben in ernstem und solidem Styl
aufgeführt. Von seinen übrigen Arbeiten nennen wir: die Vollendung der Kirche
der Peres de l'Oratoire; der Anfang der Kirche St. Roch; die grosse Treppe des
Schlosses zu Fontainebleau. An manchen seiner Werke vermisst man Ebenmass,
Harmonie und Gefälligkeit. Im Jahr 1660 starb er zu Paris als erster Baumeister
des Königs und dennoch arm.
Iiileratur. Biographie universelle. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Quntremere
de Quincy , Histoire de 1a vie et des onvrages 'des plus celebres architectes l , 219 ff. , welcher auch
den Grund- und Aufriss der Kirche der Sorbonne gibt.
Lemettay, Pierre Charles, Maler, geboren zu Fecanip im Jahr 1726. Er war
ein Schüler von Bou ch er und begab sich in Folge des erhaltenen ersten Preises nach
Rom. Von da bereiste er auch Turin und hielt sich zwei Jahre daselbst auf. Nach
seiner Rückkehr wu1'de er in Paris Mitglied der Akademie und erhielt den Titel eines
Malers des Königs. Leveau stach nach ihm die römischen Schäfer, Zingg eine
Ansicht des Hafens und des Meerbusens von Neapel. Im Genre der Marine erinnert
er an Vernet. Im Jahr 1760 starb er zu Paris.
Literatur. Biographie universelle, supplement.
Lemire , Noel, Kupferstecher, geboren zu Rouen im Jahr 1724. Er war ein
Schüler von Lebas, und vorzüglich in Vignetten glücklich. Kleine Gegenstände
können nicht leicht geistreicher dargestellt werden, als diess hier der Fall war. Wir
nennen die zu den Erzählungen von Lafontaine, zu den Metamorphosen des Ovid
und dem Tempel von Gnidus, und von seinen übrigen Stichen_die Theilung Polens.
.Im Jahr 1801 starb er zu Paris.
Literatur. Biographie universelle.
Lemoine , Francois, Historienmaler, geboren zu Paris im Jahr 1688." Seine
Lehrer waren Robert Tournieres und Louis Galloche, seineVorbilder die
Werke von Guido und Carlo Maratta. Im Jahr 1711 erhielt er den grossen Preis
von Rom, und da ihn die Zeitverhältnisse hinderten, sogleich dorthin zu gehen, holte
er diess im Jahr 1724 nach und blieb sechs Monate daselbst. Schon im Jahr 1718
war er Mitglied der Akademie geworden und trat im Jahr 1733 das Amt eines Pro-
fessors an derselben an. Im Jahr 1736 vmrde e1' "erster königlicher Maler. Er gilt
für einen der letzten guten Maler der Zeit Ludwigs XIV., obwohl, er auch nicht frei
von hohler Eleganz .und Manierirtheit ist. Sein Hauptwerk besteht in dem Plafond
des grossen Saals in Versailles, welcher die Apotheose des Herkules vorstellt. Ferner
nennen wir: Herkules und Cacus; eine Frau, die in das Bad steigt. {Im Jahr 1737
nahm er sich-in einem Anfalle von Schwermuth zu Paris selbst das Leben.
Literatur. Biogrßphiß universelle, suppläment. Conversationslexikun von Brock-
haus. Fiorillo, Geschichte der zeichnendcn Künste in Frankreich.
LEmOinG, Jean Baptiste, Bildhauer, geboren zu Paris im Jahr 1704. Er lernte
bei seinem Vater Jean Louis und seinem Onkel-, der auch Jean Baptiste hiess.
1m 20. Jahre erhielt er den grossen Preis von Rom, durfte aber, weil es sein Vater
nicht billigte, keinen Gebrauch davon machen. Er war einer der besten Bildhauer
seiner Zeit, aber mehr durch Feuer und Leben, als durch Gemessenheit und Reinheit
der Formen ausgezeichnet. Bei Ludwig XV., den er mehrmals zu Pferd und zu Fuss
darstellte, -genoss er besondere Gunst. Als seine Hauptarbeilien gelten die Monu-
mente Mignards, Crebillon's, Fleury's u. A. in Paris. Im Jahr 1778 starb er.
Literatur. Biographie universelle. Conversationslexikßn Voll Brockhaus.
16111013, Francois Frederic, Bildhauer, geboren zu Lyon im Jahr 1773. Im
Alter von 12 Jahren kam er nach Paris, nachdem er die Anfangsgründe der Kunst
in Besangon erlernt hatte, und hier öffnete ihm Dejüllx, Welcher zufällig sein Talent
entdeckte, Seine Werkstätte. Kaum 17 Jahre alt erhielt er für das Basrelief, das