Lauretti
Lautensack , Paul.
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strebte er nicht an, dagegen besass er Talent für grössere Oompositionen , und einen
freien Pinsel. Besonders gerühmt werden von ihm; die Marter von S. Johann Bap-
tista bei den Augustinern in Rimini und von S. Johann und Paul in der Kirche dieses
Namens ebendaselbst.
Literatur. Fiissli, Allgemeines Kiinstlerlexikon.
Lauretti, Tomaso, genannt Siciliano, Maler und Baumeister, geboren zu Pa-
lermo, blühte um das Jahr 1580. Er lernte bei Sebastian del Piombo, und
arbeitete zuerst in Bologna, dann in Rom unter der Regierung der Päbste Gregor XIII,
Sixt V. und Clemens VIII. für deren Paläste und Kirchen. Als Direktor der Maler-
akademie daselbst "gab er Unterricht in der Perspektive und Baukunst. Wir nennen
von seinen Arbeiten: Venus von'Amor umarmt im Hause von Francesco Bolognetti
zu Bologna; das Deckenstiick im Hause Vizzani ebendaselbst; die Geschichte des
Brutus in dem zweiten Saale des Kapitels zu Rom.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bild-
hauer und Baumeister 3b, 438.
Lauri, Filippo, Maler, geboren zu Rom im Jahr 1623. Er war ein Sohn des
Balthasar, lernte bei seinem Bruder Francesco , einem trelflichen Künstler, und
nach dessen frühzeitigem Tode bei seinem Schwager "Angeln Caroselli. Seine
Landschaften haben Geschmack und eine gewisse Frische, seine Zeichnung ist
correct, seine Composition angenehm , sein Colorit aber bald zu stark, bald zu
schwach. Zu Vorwürfen nahm er kleine Historien, Verwandlungen und Bacchana-
lien. Wir nennen von seinen Arbeiten: Abrahams Knecht stellt diesem Rebekka
vor, schön geschabt von J. Simon; der gefesselte Faun, gestochen von le Vasseur;
der heil. Franciscus in Entzückung mit sehr sorgsamer Ausführung, gefälligen, je-
doch schwächlichen Charakteren, gestochen von Simon Vale. Er bediente sich
der Zeichen: Philipp L0r.; Phil. Lor. pinx. Lauri war auch Dichter. Im Jahr 1694
starb er in seiner Vaterstadt.
Literatur. Brulliut, Dictionnaire des Monogrammes. Dezallier, Abregä de 1a vie des plus
fameux peintres. Erster Theil, welcher auch sein Bildniss gibt. Villot, Notice des tubleaux du
Musee du Louvre. Erster Theil. - Waagen, Kunstwerke und Künstler in Paris.
Lauri, Francesco, Maler, geboren zu Rom im Jahr 1610. Er war ein Sohn
des Malers Balthasar T 1641, welcher von Antwerpen nach Rom übersiedelte, und
ein Schüler des Andrea Sacchi, der grosse Stücke auf ihn hielt. In dem Saale
der Crescenci sieht man von ihm drei herrliche Göttinnen in Fresco. Er starb schon
im Jahr 1635.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Lauro, Giacomo, Maler, geboren zu Venedig um das Jahr 1550. Er wird auch
Giacomo da Trevigo genannt, weil er sich sehr jung dahin begab. Seine Lehrer
waren Paul Veronese und dessen Sohn Carletto. Das beste Stück von ihm ist
der heil. Rochus in der Dominikanerkirche zu Trevigi.
Literatur. Biographie universelle, supplement.
Lautensack, Hans Sebald, Formschneider und Radirer von Bildnissen und Land-
schaften, geboren um das Jahr 1507. Er war, wie es scheint, ein älterer Sohn des
Paul und aus Bamberg. In der Moritzkapelle wird ihm das Bildniss desselben zu-
geschrieben. Gesuchte Blätter sind von ihm unter anderen: zwei Blatt David und
Go1iath(1551); Paul Lautensack und drei Blatt grosse Ansicht von Nürnberg (1552);
das Turnier bei der Hochzeit des Kaisers Ferdinand (1560). Beigesetzten Mono- EL
gramms bediente er sich. tUm das Jahr 1560 starb er.
Literatur. Bartsch, Le Pelntre Graveur. Neunter Theil. Heller, Geschichte der Holzschneide-
kunsL Bamberg, Nürnbergs Kunstleben.
Lautensack, Heinrich, Goldarbeiter und Maler, geboren zu Bamberg im Jahr
1521 E1- wm- ein (jüngerer) Sohn des Paul, lernte bei GoldarbeiterMelchim-
Bayer in Nürnberg 1532-1538, und liess sich im Jahr 1550 in Frankfurt
häuslich nieder. ln der Folge übersiedelte er nach Nürnberg. Im Jahr 1553 ver-
öHentlichte er eine Schrift von der Perspektive u. s. f. und starb im Jahr 1590.
Literatur. Hiisgen, Artistisohes Magazin-
Lautensack, Paul, Maler, geboren zu Bamberg im Jahr 1478. Um das Jahr
1525 begab er sich nach Nürnberg, wo er in apokalyptische Schwärmereien verüel,
Müller, Künstler-Lexikon. n. 35 ,