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Küsel, Johanna Sibylla Kugler, Madame.
Kauffmann nannte. In der Folge heirathete sie den Hofschauspieler und Sänger
Johann Kunz zu München, wurde aber bald Wittwe. Wir nennen von ihren Ar-
beiten: eine der schönsten Circassierinnen wird dem Sultan vorgeführt; dieselbe wird
von einem Frauenzimmer angekleidet; der Tod des ersten französischen Grenadiers
Latour d'Auvergne; Christus am Oelberg. Sie starb im Jahr 1809.
Literatur. Conversationslexikcn von Meyer. Lipowsky, Bayrisches Künstlerlexikon.
M e n s e 1 , Teutsches Künstlerlexikon.
Küsel (Küssel), J 011811119. Sibylla , Kupferstecherin , geboren zu Augsburg im
Jahr 1646. Sie war eine Tochter, Schülerin und Gehilfin des Melchi or, und unter-
stützte auch ihren Gatten Johann Ulrich Kraus in der Kunst. Wir nennen von
ihren Arbeiten: Juno, Venus, Pallas nach Elzheimer; der Satyr und der Bauer;
zwölf schöne Landschaften, mit Figuren und Gebäuden stafiirt; ein seltener Kopf
einer jungen Orientalin, den man fir ihr eigenes Bildniss hält, in Rembrandts
Weise. Sie führte die. Zeichen: J. S. K. fe.; S. K. fecit und starb zu Augsburg im
Jahr 1717.
Literatur. Brnlliot, Dictionnaire des Monogrammes. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Lipowsky, Bayrisches Künstlerlexikon.
Küsel (Küssel), Matthäus, Zeichner, Kupferstecher und Kupferätzer, geboren
zu Augsburg im Jahr 1621. Er lernte daselbst, ging dann nach München und gab
eine grosse Anzahl gut ausgeführte Porträte heraus. Seine radirten Blätter werden
sehr geschätzt. Wir nennen von seinen Arbeiten: Leonardus Weissius, Reipnb].
Angustanae Decemvir nach J oh. Werner; 42 radirte Blätter, Theaterscenen aus
der Oper I1 Pomo d'Oro nach Ludwig Burnaccini; Johannes Michael Dilherrus,
Polyhistor, nach J. Ulr. Mayr, ein seltenes Stück. Im Jahr 1682 starb er zu
München.
Literatur. Hub er, Handbuch für Kunatliebhaber. Erster Theil. Lipowsky, Bayrisches Kiinstlerlexikou.
Küsel (Küssel), Melchior, Zeichner, Kupferstecher und Kupferätzer, geboren
zu Augsburg im" Jahr 1622. Er war ein Bruder des Matthäus, legte daselbst den
Grund für seine Kunst und bildete sich unter Merian in Frankfurt a. M. weiter aus,
wurde sein Schwiegersohn und ging nach dessen Tode im Jahr 1651 in seine Vater-
stadt zurück. Man bewundert an seiner Radirnadel den ungemeinen FleisS und Nettig-
keit, die schöne Harmonie und vortreffliche Ausführung. Eine Folge von 148 Blättern
nach W. Baur und sein Altes und Neues Testament, 241 Blätter, werden besonders
geschätzt. Ausserdem nennen wir sechs Blätter, welche die fünf Sinne vorstellen,
mit dem Titelblatt: Urania victrix, eine seltene und wegen der Feinheit des Stichs
köstliche Sammlung. Beigesetzten Monogramms bediente er sich. Er starb zu Augs-
burg im Jahr 1683.
Literatur. Brnllißt, Dißtißnnßire des Monogrammes. Füssli, Allgemeines Künstler-lenken.
Huber, Handbuch für Kunstliebhaber. Erster Theil.
Küssner, Valentin, Maler, geboren in Stuttgart. Von ihm finden sich noch
viele Familiengemälde hin und wieder in der Stadt Hadamar, alle durch lebendige
Auffassung und natürliches Colorit sich empfehlend. Er starb im Jahr 1'725 als Hof-
maler des Fürsten von Nassau-Hadamar, und es befindet sich sein Grabmal in der
Liebfrauenkirche zu Hadamar.
Literatur. Stramberg, Das Rheinufer von Coblenz bis zur Mündung der Nahe 1853, 2, 456.
Kugler , Heinrich, Baumeister. Er arbeitete nach 1480 an der S. Georgen-
kirche zu Nördlingen. Andere nennen ihn Aechser.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und den Niederlanden,
Kugler, Louise, Fräulein, Malerin der Gegenwart in Bremen. Wir erwähnen
von ihren Arbeiten: die äusserst sorgfältig durchgeführte Illustrirung des Märchens
von Novalis , Rosenblüth und Hyazinth; die im Jahr 1848 in Berlin ausgelegten
Randverzierungen zu dem Morgenländischen Mythus von E. Geibel; ein Kinderbuch,
worin sehr zahlreiche Aquarellen die Erscheinungen der VETSGhiedenen Jahreszeiten
in wahrhaft künstlerischer Vollendung vergegenwärtigen. Ihre Mitarbeiterin ist
Fräulein A. v. Hochstetter.
nimm-mir. Deutsches Kunstblatt was, s. 2a. was, S- 125 f-
Kugler , Madame, Emailmalerin in Frankreich. Sie war an Weyler verhei-