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Kügelgen, Gerhard von
Kümelke.
wurde akademischer Zeichenlehrer. Nach der Aufhebung der Universität ging er
nach Nürnberg. Hier zeichnete und stach er Vieles für literarische Werke und grün-
dete einen Kunstverlag, kam aber im Jahr 1807 als Falschmünzer auf die Festung
Rothenberg. Später kehrte er nach Nürnberg zurück. Wir nennen von seinen Ar-
beiten: Kaiser Ludwig IV. und der tapfere Seyfried Schweppermann; die Stürmung
von Oczakow; sein eigenes Porträt. Er bediente sich der Initialen A. W. K. und
beigesetzten Monogramms. Im Jahr 1817 starb er zu Ingolstadt.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. -Meusel, Tentsches Kiinstlerlexikon. Nßgler.
Die Monogrammisten. Rettberg, Nürnbergs Kunstleben.
Kügelgen (Kügelchen), Gerhard von, Geschichts- und Porträtmaler, geboren
zu Bacharach am Rhein im Jahr 1772. Erst nach dem Tode seines Vaters, der kur-
kölnischer Hofkammerrath war , erhielt er mit seinem ihm bis zur Verwechslung ähn-
lichen Zwillingsbruder Karl Ferdinand die Erlaubniss , sich der Kunst zu widmen,
indem sie bis zum 15. Jahre das Jesuitengymnasium in Bonn besucht hatten. Mit
Unterstützung des Kurfürsten Maximilian Franz von Köln gingen sie im Jahr 1791
nach Rom, und als in Folge des Revolutionskriegs die Unterstützung ausblieb, reiste
Gerhard mit einem jungen Livländer, Namens Johann Schwarz, nach München, um
sich durch Porträtmalen seinen Unterhalt zu verschaffen , während Karl Ferdinand
als Landsohaftsmaler in Rom blieb, wo er die Bekanntschaft des Lord Bristol machte.
Im Jahr 1795 begab sich Gerhard nach Riga, wohin ihm im Jahre 1796 auch sein
Bruder folgte. Im Jahr 1799 besuchten beide Petersburg, und es wurde hier Karl
Ferdinand von Kaiser Paul mit einem Gehalte von 3000 Rnbeln angestellt. Wenige
Jahre nachher heiratheten beide Brüder zwei Schwestern , Zöge von Manteuifel, und
liessen desshalb auch ihren Familienadel wieder herstellen. Als hierauf Karl Fer-
dinand im Jahr 1803 eine Reise nach der Krim machte, ging Gerhard nach seiner
Heimath, sowie nach Paris und zuletzt nach Dresden. Daselbst wurde er als Pro-
fessor an der Akademie der Künste angestellt und in der Nähe der Stadt im Jahr
1820 durch einen Raubmörder getödtet. Idealisirte Formen, dichterische Composit-ion
und ein blühendes Colorit zeichnen seine Werke aus. Auf seinem eigenen Bildnisse
steht: G v K se ipse pinx. Karl Ferdinand lebte meist auf dem Landgute Kur-
küll in Livland und zuletzt in Reval. Für den Kaiser Alexander malte er unter
Anderem eine krim'sche Gallerie in 30 Blättern und eine ähnliche landschaftliche
Gallerie von Finnland, auch gab er eine Malerische Reise in die Krim heraus. Alle
seine Werke belaufen sich auf 171 Oelgemälde und 290 ausgeführte Zeichnungen.
Die Hauptvorzüge der ersteren sind durchsichtiges und kräftiges Colorit, besonders
gelangen ihm die Fernen und Mittelgründe. Im Jahr 1832 starb er,
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes. Conversntionslexikon von Brock-
haus. Hasse, Leben Gerhard von Kügelgenh, Leipzig 1824. Neuer Nekralcg der
Deutschen 1832, S. 17K.
Kügelgen, Constantin VOII, Landschaftsmaler der Gegenwart. Er ist ein Sohn
des Karl Ferdinand und Nachfolger desselben als kaiserlich russischer Hofmaler.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer.
Kühn (Kühne) , Christian Gottlieb , Bildhauer, geboren zu Dresden im Jahr
1781. Er machte seine Studien bei dem Hofbildhauer Pan-ich Wir nennen von
seinen Arbeiten: ein marmornes Gefäss von antiker Form mit Basreliefs; ein Kind
mit den Attributen der Unsterblichkeit; die Büste des Malers Friedrich von Riga,
Literatur. Eigene Notizen. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Kühnel, Friedrich, Maler, geboren zu Dippoldiswalde im Jahr 1766. Er kam
im Jahr 1781 nach Dresden, genoss dort den Unterricht von Schenau und Casa-
nova und studirte ausserdem ileissig nach den Gypsabgüssen und Antiken daselbst.
In seinen Bildnissen fand man durchgehends Wahrheit, ein kräftiges, charakteristi-
sches Colorit und Schönheit der Formen. Auch Historien, z. B. einen Meleager und
Atalanta, fertigte er mit Geschick.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlaxikon.
Kümelke. Hans und sein Sohn Matthies aus Dresden erbauten 1446-1486 die
Nikolaikirche zu Zerbsg,
hiwrv-wr- (ms, Handbuch der Knustarchäologie, s. 116.