Kruseman , Cornelis
Küfner.
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Kruseman, Cornelis, Maler, geboren zu Amsterdam im Jahr l 797. Seine ersten
Lehrer waren C. H. Hodges, Ravelli und J. A. Daiwalle, worauf er sich zu
Paris und Rom weiter ausbildete. Von da kehrte er in seine Vaterstadt zurück. 1n1
Jahr 1831 wurde er Ritter des Löwenordens und später Kommandeur des Eichenkron-
ordens, auch war er Mitglied der Akademie daselbst. Auf der Ausstellung zu Brüssel
im Jahr 1851 erhielt er die goldene Medaille. Seine Naturauffassung bei seinen Por-
träts ist weniger eine tiefe als eine gefällige. In seinen Historien- und Genrebildern
suchte er den Farbenreiz und die angenehme Form in seiner Schule einzuführen, was
ihm besonders bei den Frauengestalten gelang. Sein Hauptbild ist die Predigt
Johannes des Täufers, Welchem später noch der Cyclus biblischer Stücke folgte.
Mit geringerem Glück versuchte er sich durch seine Schlacht bei Bautersem auf dem
Gebiet der Zeitgeschichte. Er starb im Jahr 1857 in dem neuholländischen Dorfe Lisse.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1857, S. 424.
Kruseman Iz. , Jan Adam, Historien- und Porträtmaler, geboren zu Haarlem
im Jahr 1804. Spät erst erhielt er einen eigentlichen Unterricht durch seinen Vetter
Cornelis Kruseman , übte sich aber noch ferner nach der Natur und den Werken
der grossen Meister im Museum zu Amsterdam, auch genoss er in Brüssel die Unter-
weisung David's und befreundete sich daselbst mit Navez. Im Jahr 1825 kehrte
er nach Amsterdam zurück, und 1831-1835 war er Mitdirektor der dortigen Aka-
demie, auch ist er Mitglied zahlreicher Kunstgesellschaften, Mitbegründer der Ge-
sellschaft Arti et Amicitiae. Seine Porträte zeigen grosse Aehnlichkeit, geschmack-
volle Anordnung, glückliche Darstellung der Stotfe, verständiges Anbringen von
"Nebendingen, und haben eben hiedurch einen freien gefälligen Charakter. Er malte
"namentlich den Kaiser Alexander I., die Könige Willem I. und II. und den Grafen
Styrum.
Literatur. Conversationslexikon von Brockhaus. lmmerzeel, De Levens en Werken
der Holland. en Vlaem. Kunstschilders u. s. w., welcher auch sein Bildniss gibt.
Ktesikles, Maler. Er malte die Königin Stratonike, welche ihn nicht ehrenvoll
aufgenommen hatte, zur Rache in vertraulicher Umarmung mit einem Fischer. Es
gab auch einen Bildhauer dieses Namens.
Literatur. Dr. Heinrich Brunn, Geschichte der griechischen Künstler i, 424. 2, 284.
Ktesilaus, siehe Kresilas.
Ktesilochos , Maler. Er war ein Schüler, vielleicht ein B1'uder des Apelles. Man
kennt von ihm ein Spottbild: Zeus, den Dionysos gebärend.
Literatur. Dr. Heinrich Brunn, Geschichte der griechischen Künstler 2, 257. Kugler, Handbuch
der Kunstgeschichte 1, 173.
Kucera, Maler der Gegenwart in Böhmen. Im Jahr 1839 brachte er zur Aus-
stellung in Prag die Ansicht des Kastells Gandolfo bei Rom, ausgezeichnet durch
glückliche Auffassung, südliche Gluth in der Beleuchtung, sowie die gleichfalls im
Ganzen gelungene Ansicht des Schlosses Greifenstein.
Literatur. Coztaßseiies Kunsthlatt 1839 , s. 266 ff.
Küchlein, Balthasar, Zeichner, Maler und Radirer von Schwäbisch Gmünd, geboren
um das Jahr 1570. Sein Hauptwerk ist: Repraesentatio der fürstlichen Aufzüg und
Ritterspiel bei dem hcchzeitlichen Ehrenfest des Herzogs Johann Friedrich von
WVürtemberg-Teck mit Sophia von Brandenburg zu Stuttgardt den 5. November 1609.
Es besteht aus 239 Schönen, in der Weise des Jost Amman gezeichneten und
radirten Blättern. Sie tragen seinen ganzen Namen, während man auf Bildnissen
und Zeichnungen von ihm nur die Initialen desselben findet.
Literatur. Nagler, Die Mcnogrßmmisten-
Küchler, Maler und Kupferstecher der Gegenwart. Er radirt treifliche Porträte,
und war um das Jahr 1841 mit Bekanntmachung einer Sammlung von Bildnissen in
Rom lebender deutscher Künstler beschäftigt.
Literatur. Raczynski, Geschichte der neueren deutschen Kunst 3, 364.
Küfner (Küfner), Abraham Wolfgang, Zeichner, Maler und Kupferstecher, ge-
boren zu Gräfenberg oder Petzenstein im Jahr 1760. Zuerst für die Handlung be-
stimmt, bezog er später die Universität Altorf, wandte sich hier ganz der Kunst zu und