Küster , C. G.
Kahler.
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im Jahr 1786. Seine Vorbildung erhielt er in München, wo er sich besonders mit
Claude Lorrain beschäftigte, und in Mannheim, wo er vorzüglich nach der Natur
studirte. Die Verbindung mit den Boisseree's zu Heidelberg brachte seinen Kunst-
genius zum vollen Erwachen, und es ist hauptsächlich ihm und seinem Schwager
Jakob Schlesinger zu danken, dass die Sammlung dieser Kunstfreunde in so treff-
lichem Zustande in die Münchener Gallerie übergehen konnte. Auch in Dresden
stellten beide Männer einen Theil der Hauptbilder trefflich wieder her. In den Land-
schaften Köstefs spricht sich eine tiefe Empfindung für das stille Walten der Natur
aus, während sie in technischer Beziehung nicht befriedigen. Er schrieb auch über
Restauration alter Oelgemälde und Zerstreute Gedankenblätter über Kunst. Im Jahr
1851 starb er in Heidelberg.
Literatur. Neuer Nekrolog der Deutschen 1851, S. 9005.
Köster, C. (in, Maler der Gegenwart in Bremen. Er ist ein guter Zeichner land-
schaftlicher Parthien und seine Winterlandschaften haben treffliche Farbengebung.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1855, S. 250.
KOGCS, Roelof, Porträtmaler, geboren zu Zwolle im Jahr 1655. Die Anfangs-
gründe lernte er bei seinem Vater, einem mittelmässigen Meister, und bildete sich
dann unter Gerhard Terburg und durch Naturstudium weiter aus. Er lieferte
über 5000 Bildnisse. Unter Anderem porträtirte er den Statthalter Heinrich Kasimir
von Friesland mit seiner Familie, und König WVilhelm III. von England. Im Jahr 1725
starb er in seiner Vaterstadt.
Literatur. Des camps, La vie des peintres ßamauds, allemands et hollandois. Dritter Theil. Immer-
zell, De Levens en Werken der Holland. eu Vlaum. Kunstschilders u. s. w.
Kohl, Hieronymus, Bildhauer in Prag. Er fertigte im Jahr 1701 den hohen
Altar, sowie die zwei Seitenaltäre für die Dekanatkirche zulLaun, und im Jahr 1708
die zwei schönen Statuen des heil. Augustin und des heil. Nikolaus von Tolentino für
die Brücke zu Prag.
Literatur. Dlab ac z , Allgemeines Kiinstlerlexikon.
Kohl, Klemens, Kupferstecher, geboren zu Prag im Jahr 1754. Die erste Bil-
dung im Zeichnen verdankte er seinem Bruder Ludwig und Franz Wolf, Stadtrath
in Prag, eignete sich dann selbst im Kupferstechen die nöthigen Vorkenntnisse an,
und besuchte vom JahrQ775 die Akademie zu Wien unter Schmutz er, wo er das
ausgesetzte Stipendium längere Zeit genoss. Später gab er der Kaiserin Maria
Theresia Zeichenunterricht und wurde k. k. Hofkupferstecher. Von seinen Arbeiten,
die sich durch ungemeine Feinheit und Delikatesse auszeichnen, nennen wir: die
Bildnisse des Prinzen und der Prinzessin von Gagarin nach L. Posch; das Bildniss
Friedrich Wilhelms, Prinzen von Hohenlohe, nach J. Kreutzinger; die Segnung
Jakobs nach L. Kdil. Seine Blätter bezeichnete er meist mit seinem ganzen Namen,
zuweilen mit den Initialen K. sc.; K. s. Er starb zu Wien im Jahr 1807.
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Mouogrammes. Dlabacz, Allgemeines Kiinstlerlexikon.
Hub er, Handbuch für Kunstliebhaber.
Kohl, Ludwig, Zeichner, Maler und Kupferstecher, geboren zu Prag im Jahr
1746. Im Atelier des Malers Norbert Grund lernte er ohne eigentlichen Unter-
richt die Oelmalerei und wählte sich darin das historische Fach. Im Jahr 1769 nahm
ihn die Akademie in Wien zum ordentlichen, und im Jahr 1773 die in Parma zum
Ehrenmitglied auf, auch bildete er sich unter Schmutzer noch weiter aus. Im
Jahr 1775 wurde er Zeichenlehrer an der k. k. Prager Musterschule. Die Erzher-
zogin Maria Anna zählte er unter seine Schülerinnen. Er radirte auch und schnitzte
Modelle. Wir nennen von seinen Zeichnungen: über 100 Darstellungen aus der
Geschichte, der natürlichen Mechanik und Baukunst; von seinen Modellen: das
Presbyterium einer gothischen Kirche; von seinen Kupferstichen: sieben Aussichten
der Stadt Prag; von seinen Oelgemälden: L. Virginius ersticht seine Tochter. Er
starb im Jahr 1821,
Littfßtllf- Conversationslexikon von Meyer. Dlabacz, Allgemeines Kiinstlerlexikon.
Kohler, Heinrich, Lithograph, geboren zu Stuttgart im Jahr 1808. Nachdem
er sich Wdaselbst die nöthigen Vorkenntnisse erworben hatte, ging er zu seiner wei.
teren Ausbildung nach München. In der Folge liess er sich dort nieder und lieferte