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Fävre , Roland le
Fiammingo , Arrigo.
"wurde. Im Louvre zu Paris sieht man von ihm ein historisches Bild: den von der
Venus ent-waifneten Amor.
Fevre, Roland le, genannt de venise, weil er sich lange Zeit zu Venedig auf-
hielt, Maler, geb. zu Anjou 160.8, gest. 1677 zu London, malte Bildnisse und zeich-
nete Karrikaturen. Später ging er "nach England, wo er in der Mezzotintomanier
gearbeitet haben soll und in seinem 69. Jahre starb.
Fevre, Valentin, siehe Febre,1e.
Feyerabend, Sigmund, einer der grössten Buchhändler seiner Zeit zu Frank-
furt, der fast nur Werke mit Holzschnitte-n von Virgil Solis, Jost Amman, Box-
berger, Chr. und Tob. Stimmer, Chr. Maurer und Anderen herausgab und selbstäiF,
Formschneider gewesen sein soll. Er wurde 1527 oder 1528 geboren und war 1585
noch am Leben. Man schreibt ihm die mit nebigen Monogrammen oder den Buchstaben B?
SF bezeichneten Holzschnitte zu, Welche sich in der von David Zäpflein gedruckten SIE-v
Bibel vom Jahr 1561 befinden; auch die Bildnisse der Dogen von Venedig, welche für
"in Kellners Chronik vorkommen, sollen von seiner Hand sein. Seine Verwandten
L. Feyerabend, V. Feyerabend, S. H. Feyerabend, ein Bruder oder Vetter des
Sigmund und M. Feyerabend, sollen ebenfalls an der genannten Bibel gearbeitet 53.
oder sich doch mit der Formschneidekunst abgegeben haben. Letzterer, dem man
"nebige mit M F bezeichnete Monogramme beimisst, schnitt um 1578 mehrere Figuren
nach Melchior Lorch. Selbst Sigmunds Vater Johann (nach Anderen war er sein W
Grossvater) eignet man Holzschnitte der Bibel zu. w"
Fiacco oder Flacco, Orlando, ein Maler aus Verona, der um 1560 blühte, und
'ein Schüler des Francesco Torbido, gen. il moro, war, obgleich er wegen der
Aehnlichkeit des Styls von Manchen für einen Schüler des Badile gehalten wird.
Er wird von Vasari besonders wegen seiner treiflichen Bildnisse geriihmt, während
Lanzi (in seiner „Geschichte der Malerei in Italien") namentlich hervorhebt, dass seine
Manier in der Stärke der Modellirung an die des Caravzrggio erinnere. In Verona
sieht man von ihm: einen Ecce homo in S. Nazario; dessgleichen eine Kreuzigung.
Fialetti, Odoardo, Historienmaler und Kupferätzer, geb. 1573 zu Bologna, gest.
daselbst 1638, erlernte die Anfangsgründe der Kunst bei J. B. Cremonini, ging
aber später nach Venedig, um sich in Tintoretto's Schule in der Malerei auszu-
bilden. Er fertigte 243 Blätter, die nicht alle gleiches Verdienst haben. In einigen ö Q
istidie Zeichnung korrekt, in andern vernachlässigt, doch beurkunden sie alle den
lebhaften Geist und die ungemeine Fertigkeit des Meisters. Sie sind mit einer leichten
und raschen Nadel radirt. Die besten unter ihnen sind: die Hochzeit zu Cana, nach
Tintoretto; der heil. Sebastian, nach demselben; Maria in der Glorie; 3 Blätter O17
Jagden; eine Folge von 15 Blättern, Spiele oder Scherze Amors darstellend (1617); '
sein geistliches Trachtenbuch, die Kleidung aller religiösen Orden darstellend (die O-Ä
"erste Ausg. von 1626, die zweite von 1658) und die Anweisung zum Fechten in Eli
43 Blätter (1628). Nebige Monogrannne findet man auf seinen Blättern. Ffü
Fiaminghini, sieheRovere, Giambattista. '
Fiaminghini, Gio. Mauro, siehe Rovere, Gio. Mauro.
Fiaminghini, Marco, siehe Bovere, Marco.
Eiamingo oder Fiamingho, auch Flamingo, heissen die italienischen Schrift-
steller jeden Niederländer, dessen Familiennamen sie nicht wissen. Es ist indessen
nur der entsprechende Laut üir Vlaming, Flamänder.
Fiammingo, Anselmo, Maler, war ein Schüler von Luw Giordßnß, der
die YVerke seines Meisters sehr täuschend copirtie, um 1680 blühte , aber sehr
jniflg starb.
Fiaininingo, Arrigo, ein Maler, der in Rom lebte, aber wahrscheinlich von
Meicheln war, weil ein Bild von ihm in S. Francesco zu Perugia mit der Jahrszahl
1564 die Inschrift: "Henricus Malinis" trägt. Er malte unter Gregor "XIII. im
Pätpsiiiißhßn Palast, ausserdem finden sich aber in verschiedenen Kirchen zu Rom.
Wo er 1601 i'm 78. Jahre starb, Bilder toin ihm in Oel und al fresco. In der six-
tinischen Kapelle sieht man von seiner Hand eine Auferstehung Christi, in der er