Klein , Wilhelm
Klengel.
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radirten Blätter, welche zu den schönsten und geistreichsten Leistungen dieser Art
gehören. Er behandelt Scenen aus dem Volksleben und dem militärischen Kreise,
Thierstücke und Landschaften und berücksichtigt die Eigenthümlichkeit der verschie-
denen Nationalitäten in jeder Lage des Lebens auf's Genaueste. Hauptblätter sind
seine Fuhrwerke, namentlich das wallachische. Ferner nennen wir von seinen Ar-
beiten: die Jahrmarktsscene in Berchtesgaden; die Halt bei der Weinschenke im
Tivoli; der liegende Spitzhund. Man kennt von ihm im Ganzen gegen 430 Blätter. '
Dieselben sind theils mit seinem Namen versehen, theils tragen sie beigesetzte Mon0-
gramme. Er ist auch Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Literatur. Cottaßsches Kunstb1atti883, S. 851i". Kugler, Kleine Schriften. Nagler, Die
Monogrammisten. Rettberg, Nürnbergs Kunstleben. Verzeichniss der von Johann Adam
Klein, Maler und Kupferstecher, gezeichneten und radirten Blätter vom Jahr 1805-1846. Stuttgart.
1853. (Der-Verfasser ist Ludwig Ebnet in Augsburg.) x
Klein, Wilhelm, Maler, geboren zu Düsseldorf im Jahr 1821. Er war 1831
bis 1840 Eleve der Akademie und gehörte dann noch eine Zeitlang der Meisterklasse
daselbst an. Wir nennen von seinen Arbeiten, denen eine anspruchslose Natürlich-
keit und sinnige Auffassung eigen ist: eine Abendlandschaft; eine Eifellandschaft;
die Stadt Elberfeld für das Rheinlandsalbum; der Weg am Fluss für die Ausstellung
zu München im Jahr 1858; Holländer Seestrand für die Ausstellung zu Stuttgart
in demselben Jahr.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1854, S. 371. Eigene Notizen. Kngler, Kleine Schrif-
ten. Wiegmann, Die königliche Kunstakademie zu Düsseldorf.
Kleine , Karl Heinrich Isidor, Maler der Gegenwart aus Lauchstadt. Er bildete
sich um das Jahr 1832 unter Kretschmar, später unter Begas in Berlin, malt
Bildnisse und Genrestücke mit gefälliger Gomposition und geistreicher Behandlung.
Wir nennen von seinen Arbeiten : den kleinen Vogelsteller und die Taubenpost,
von L. de Mars lithographirt, sowie die im Jahr 1840 gekrönte Rückkehr des
jungen Tobias.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer.
Kleiner, Salomon, Baumeister und Zeichner, geboren zu Augsburg im Jahr 1703.
Er war Professor der Baukunst am Theresianum zu Wien und hatte den Titel eines
churmainzischen Baumeisters. Wir nennen von seinen Arbeiten: Dilucida repraesen-
tatio Caes. Bibliothecae a J. E. de Fischer exstructae , gestochen von Sedelmayr;
die Kirchen und Klöster zu Wien, gestochen von G. D. Heumann und H. Sper-
ling; Ansichten des churmainzischen Schlosses Favorit, gestochen von J oh. August
Corvinus. Er starb zu Wien im Jahr 1'759.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Lipowsky, Bayrisches Künstlerlexikon.
Kleinhanns , Joseph, Bildschnitzer, geboren zu Nauders im Jahr 1777. Er
wurde im vierten Jahre durch die Kindspocken des Augenlichts beraubt und legte
sich daher auf das Holzschneiden, besonders von Cruciiixen, worin er sich im 22. Jahre
bei Franz Nissl im Zillerthale noch mehr vervollkommnete. Für den Fürstbischof
zu Brixen fertigte er die Statue des Karl Borromäus, für den zu Chur einen David,
für Zangerle zu Latsch ein Crucilix mit Maria und Johannes, sämmtlich treifliche
Arbeiten.
Literatur. Tyroler Almanach auf das Jahr 1803.
Klengel, Johann Christian, Maler und Kupferstecher, geboren zu Kesseldorf
im Jahr 1751. Sein Vater war ein armer Landmann und er selbst zuerst ein Buch-
binderlehrling. Durch Vermittlung des Direktors von Hagedorn wurde er der Aka-
demie der Künste in Dresden unter Dietrich's Leitung einverleibt. Noch in spätem
Jahren ging er nach Italien, um dort Studien zu machen, war jedoch für dieses Land
Weniger geschaffen. Höhere Idealcompositionen blieben seiner Phantasie und Palette
gleich fremd, aber das Element seiner Kunst war die treueste und glücklichste Nach-
ahmung der Natur in Sachsens und Böhmens malerischen Gebirgs- und Waldgegenden.
Auch gelangen ihm idyllische Compositionen, Korn-, Heu-, Kartoffelernten vortreff-
lich, und sein letztes Werk, eine Kuchenbäckerei in einer Pächterstube am Vorabend
des Kirchweihfestes , zeigt noch seine ganze Kraft, wenn auch der ihm sonst so
eigene Farbensinn etwas geschwunden zu sein schien. Im Radiren war er weniger
charakteristisch und bestimmt. Wir nennen ferner von seinen Arbeiten: zwei Land-