Kern , Läonhard
Kerseboom.
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nannte ihn König August wegen des Gemäldes, der Kindermord in Bethlehem, zu
seinem Hofmaler. Seine Entwürfe sind mit einer leichten Hand und einer groben
Feder sammt einigen Dinten von Tusche geistreich angelegt und theilweise auch mit
Kreide gehöht. Einiges zeichnete er nur mit schwarzer Kreide oder Rothstein, sogar
bloss mit Dinte und Feder. Nach ihm stachen L. Zucchi und Teucher die vier
Jahreszeiten; Theres Rouseert die schöne Blumenhändlerin. Seine Vorwürfe
nahm er grösstentheils aus der heiligen und Profangeschichte. Während er den
Brautwagen für die Vermählung der Prinzessin Mariane mit dem Kurfürsten von
Bayern und des Kurprinzen von Sachsen mit der Prinzessin Maria Antonia von Bayern
zeichnete, ereilte ihn der Tod im Jahr 1747.
Literatur. Dlabacz, Allgemeines Künstlerlexikon.
Kern, 146011118111, Bildhauer, geboren zu Forstenheim in Franken um das Jahr
1580. Für das Rathhaus in Nürnberg fertigte er zwei Sandsteiniiguren, die Ge-
rechtigkeit mit der Waage, die Wahrheit mit dem Spiegel und die vier Monar-
chien unter den Bildern von Ninus, Cyrus, Alexander und Cäsar. Im Jahr 1648
ging er als kurfürstlicher Bildhauer nach Berlin. In der Kunstkammer daselbst he-
finden sich mehrere Elfenbeinschnitzwerke, die ihm wohl mit Recht zugeschrieben
werden , namentlich eine ungemein kunstreich componirte und sorgfältig ausgeführte,
jedoch der ldealität ermangelnde Gruppe, Adam und Eva vorstellend. Er bediente
sich beigesetzter Monogramme. Im Jahr 1663 starb er zu Schwäbisch Hall als
äusseres Rathsglied. Sein Sohn Jakob, geboren im Jahr 1632, war gleichfalls Bild-
hauer, und liess sich zu Nürnberg häuslich nieder, arbeitete aber auch in Italien,
England und Holland. Man sieht von ihm im neuen Rathhause zu Amsterdam E I,
viele Werke. Er starb zu London im Jahr 1668.
liiterahlr. Füssli, Allgemeines Kiinstlerlexikon. Kugler, Beschreibung der Kunstschätze von B9!-
lin 2, 252 ff. Lipuwsky, Bayrisches Künstlerlexikon. Rettb er g, Nürnbergs Kunst-leben.
Kern, Michel, Bildhauer, geboren zu Forchtenberg am Kocher. Im Jahr 1606
wurde er als Meister in Würzburg aufgenommen. Er lieferte in dem reichen dekora-
tiven Styl seiner Zeit die Kanzel im Würzburger Dom mit den Figuren der vier
Kirchenvater; fünf Basreliefs, Scenen aus der Leidensgeschichte und die Sinnbilder
christlicher Tugenden enthaltend; die Grabmäler der Fürstbischöfe Julius Echter von
Mespelbrunn, gest. 1617, und Johann Gottfried von Aschhausen, gest.1622, sowie
das des Würzburgischen Obersten Johann Jakob Bauer von Eiseneck, gest. 1621,
und das in der Kirche zu Werthheim befindliche Monument des Grafen Ludwig von
Löwenstein, gest. 1611, nebst seiner Gemahlin Anna Gräfin von Stollberg, gest. 1599.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1851, S. 405. 1855, S. 165.
Kerricx, Willem, der ältere, Bildhauer, geboren zu Dendermonde im Jahr
1657. Er lernte bei A. Quellinus und liess sich später zu Antwerpen nieder, wo
er 1693 Dekan der S. Lukas-Gilde wurde. Man hat von ihm zahlreiche Statuen und
Reliefs. Wir nennen von denselben: in der Kathedrale zu Antwerpen das Marmor-
grab von J. de Witte mit drei Figuren; in der S. Walburgskirche einen Täufer
Johannes; im Saal der Zeichenakademie die Marmorbüste des Kurfürsten Maximilian
von Bayern. Er starb im Jahr 1'719. Sein Sohn Willem, der jüngere, war Maler
und Bildhauer. Er malte unter Anderem den Frohnaltar der Kirche S. Walpurgis.
Liierßlur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Immerzeel, De Levens en Werken der Holland.
en Vlaam. Kunstschilders u. s. w.
Kersauson, Francois Joseph, Ingenieur, geboren in der Bretagne. Er blühte
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und hatte Hauptantheil an der Kanalisirung
seiner Provinz , sowie er auch in dieser Richtung für andere Theile Frankreichs wirk-
sam war. r
Literatur. Nouvelle Biographie generelle-
Kerseboom, Friedrich, (J. Kersseboom), Maler, geboren zu Sulingen im Jahr
1632. Er lernte die Anfangsgründe der Malerei zu Amsterdam, und ging im Jam-
1650 nach Paris, um sich unter Lebrun weiter auszubilden. Da sich seine ge-
schichtlichen Darstellungen in England, wohin er sich in der Folge begab, keines
Beifalls erfreuten, so malte er Porträte und verzierte sogar Spiegel. Er starb zu
London im Jahr 1490.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Großbritannien.