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Keller, Georg
Kelher, Joseph.
Werken: der Heiland als guter Hirte nach E. Steinle (1845); der Tod des Kaisers
Friedrich Barbarossa nach Alfred Rethel (1849).
Literatur. Wie gm ann, Die königliche Kunstakademie zu Düsseldorf.
Keller, Georg, Maler und Kupferstecher, geboren zu Frankfurt a. M. im Jahr
1576. Er war ein Schüler des Jost Amon und Philipp Uffenbach und liess
sich in Nürnberg nieder. Von seinen vielen Arbeiten nennen wir: in der Stiftskirche
Obermünster zu Regensburg das Altarblatt: Magdalena; in der ehemaligen Francis-
canerkirche daselbst Anton von Padua; in der Bibliothek des Stifts Strahow zu Prag
den Kupferstich, die Krönung Kaiser Ferdinands III. als Königs von Böhmen vom
Jahr 1627. Er starb zu Nürnberg um das Jahr 1640.
Literatur. Conversationslexikcn von Meyer. Dlabacz, Allgemeines Künstlerlexikon.
Hüsgen, Artistisches Magazin. Lipowsky. Bayrisches Künstlerlexikon.
Keller, Heinrich, topographischer Zeichner, geboren zu Eglisau im Jahr 1778.
Er ist den Alpenreisenden bekannt durch seine Reisekarte, Panoramen und An-
sichten von Schweizergegenden.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Keller, Heinrich, Bildhauer, geboren zu Zürich im Jahr 1771. Sein Vater,
Kaspar, war im Civil- und Kriegsbau erfahren. Er lernte als Dilettant die Kunst
bei Christen von Unterwalden, widmete sich aber derselben ganz in Rom, wo er
sich im Jahr 1794 häuslich niederliess, und mit dem Studium der Antiken das der alten
Griechen und italienischen Dichter verband. Die erste Composition von ihm war ein
das Palladium entführender Diomed in antikem Geiste. Seine Bilder, Hoffnung durch
die Chimäre genährt, und das Glück auf einem Einhorn reitend, waren poetisch ge-
halten. Die von ihm oft Wiederholte Geburt der Venus, sowie Atalante, obwohl
letztere nicht ganz vollendet wurde, erwarben ihm Ruf. Seine gelungenste Büste
ist wohl die des römischen Dichters Berardi.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künsilei-lexikon.
Keller, Johann Balthasar, Erzgiesser, geboren zu Zürich im Jahr 1638. Er
war zuerst Goldschmied und ein geschickter Ciseleur, lernte dann bei seinem Bruder
Johann Jakob in Paris die Erzgiesskunst. In der Folge wurde er Inspektor der
Giesserei im Arsenal und leitete den Guss der meisten Bronzestatuen in Versailles.
Sein Hauptwerk ist die im Jahr 1699 auf dem Venddmeplatz aufgerichtete Statue
Louis XIV. aus Einem Guss. Er starb zu Paris im Jahr 1702.
Literatur. FiissliyAllgemeines Künstlerlexikon. Nouvelle Biographie generale.
Keller, Johann Heinrich, Maler, geboren zu Zürich gegen das Ende des
17. Jahrhunderts. Sein Vater Jakob war Bildhauer in Basel und wurde nach Zürich
berufen , um das dortige Rathhaus zu zieren. Bei diesem lernte er auch anfänglich,
verliess aber dißSeS Fach und wendete sich zur Malerei, worin Andreas Holz-
müller ihn unterrichtete. In München arbeitete er sodann bei Niclaus Stuber.
Nachdem er noch einige Zeit in der Akademie zu Paris studirt hatte, liess er Sich
im Jahr 1726 im Haag nieder, und schmückte daselbst viele Säle, Decken, Kamine
und Kabinete mit Landschaften , Architektur und Figuren, wobei er bald den David
Teniers, bald den Wateau nachahmte. In der Staatsgemäldesammlung Zll Stutt-
gart ist von ihm ein Seesturm. Er starb um das Jahr 1775. Nach andern Nach-
richten wurde er im Jahr 1692 zu Basel geboren und starb im Jahr 1765.
Literatur. Gonversationslexikon von Meyer. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Keller, Joseph, Kupferstecher, geboren zu Linz a. R. im Jahr 1811. Den ersten
Unterricht im Zeichnen erhielt er auf dem Gymnasium daselbst, und begab sich
im Jahr 1827 nach Bonn, wo er in der Schulgen-Bettendorfschen Kllpferdruckerei
die Punktirmanier erlernte, sich selbst aber zugleich in der Linienmanier ausbil-
dete. Im Jahr 1835 ging er nach Düsseldorf und führte unter Hübners Leitung
nach dessen Bild den Kupferstich, Roland, die Prinzessin Isabella von Galizin be-
üeiend, aus. Im Jahr 1838 erhielt er die Medaille dritter Klasse. Auch sah er
sich in Paris um, und machte im Jahr 1841 eine Reise nach Italien. Im Jahr
1846 wurde er als Professor in Düsseldorf angestellt. Die heil. Dreifaltigkeit nach
Raphael möchte das Werk sein, welches die Eigenthümlichkeit seiner Behandlungs-
Weise , die von der Trockenheit der blossen Zeichnungsmanier eben so weit entfernt