Keill
Keller, Franz.
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1595-1660. Er fertigte meist Porträts, aber auch historische und allegorische
Stücke. Seine Arbeiten sind selten und zeigen eine ungemein ergötzliche Naivetät,
das Colorit ist kräftig, frisch und wahr, die Behandlung keck, breit und markigt.
Wir nennen von denselben: die vier Bürgermeister von Amsterdam, wegen Ankunft
der Maria. von Medicis Aufträge gebend, gestochen von Suyderhoef, im königlichen
Kabinet zu Haag; das Bildniss eines Kaufmanns mit seiner zahlreichen Familie im
Berliner Museum; das Bildniss eines jungen Mannes in der Gallerie zu Gotha. Er
bediente sich beigesetzter Monogramme.
Literatur, 'Brulliot, Dictionnaire des Monogrsunmes. lmmerzeel, De Levens en Werken der Hol-
lnnd. en Vlaaiu. Kunstscliilders u. s. w. Kugler, Geschichte der Malerei. Rathgeher, Annalen
der niederländischen Malerei u. s. w., S. 46 und 66.
Keill (Keilhau), Bernhard, Maler, geboren zu Helsingborg in Dänemark im
Jahr 1624. Er lernte Anfangs bei Martin Steinwinkel in Kopenhagen, hernach
bei Paul Rembrand in Amsterdam und arbeitete seit 1656 zu Rom. Sein Talent
bestand in gefälliger und naturgetreuer Darstellung lächerlicher und bäurischer Hand-
lungen. Ausserdem malte er auch einige historische Tafeln für die Kirchen dieser
Hauptstadt und viele andere kamenin verschiedene Städte Italiens. In diesem Lande
nannte man ihn Mansu Bern ardo. Er starb zu Rom im Jahr 1687.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikou.
Keim, BGIIIIO, Porzellanmaler, geboren zu Nymphenburg im Jahr 1798. Zu seinen
besten Stücken gehören: ein Teller mit zwei Löwen, die ein Reh verfolgen, nach
Snyders; eine Scene aus dem Freischütz nach P. Hess; seine Arbeiten in nieder-
ländischer Weise; einzelne Jagden und Schlachten. Im Landschaftsfache leistete
er erst später Gutes. Er starb schon im Jahr 1826.
Literatur. Gonversationslexikon von Meyer.
Keim, Hermann, Baumeister der Gegenwart. Er baute für den Fürst von Thurn
und Taxis eine Grabkapelle in dem von dem schön romanischen Kreuzgang des ehe-
maligen S. Emmeranklosters umschlossenen Raum ganz in dem Style desselben und
eine Familiengruft darunter. Im Jahr 1852 wurde er Professor in Regensburg.
LQEJagIuHDeutsches Kuustblatt 1852, S. 4-28. Waagen, Kunstwerke und Künstler in Deutsch-
Keisar, Wilhelm von, Maler, geboren in Antwerpen. Er war anfänglich Juwe-
lier, legte sich dann auf die Malerei und suchte den Elsheimer zu erreichen. Thiere,
Basreliefs und dergleichen fertigte er mit Geschick im Style des Vergazon. In
Antwerpen malte er einige Altarblätter und ging dann nach Dünkirchen, wo er für
die englischen Nonnen einen Altar schmückte, welche ihn dem Lord Melfort, Günst-
ling Jakobs II., empfahlen. Der darauf erfolgte Sturz dieses Königs brachte auch
ihn in Noth, und als er den Stein der Weisen suchte, kam er vollends um sein Ver-
mögen. Er starb um das Jahr 1690.
Literatur. Fißrillo , Geschichte der zeichnenden Künste in Grossbritannien.
Kell, H" Ingenieur. Er leitete die 1846 begonnene und 1851 vollendete Ueber-
brückung des Elsterthales. r
Kellen, David van der, Stempelschneider, geboren zu Amsterdam im Jahr 1804.
Den ersten Unterricht im Zeichnen erhielt er durch van Oort; sein Vater aber,
selbst ein tüchtiger Medailleur, führte ihn theoretisch und praktisch in seine Kunst
ein. Nach dem Tode desselben ward ihm dessen Stelle Van der Münze zu Utrecht
übertragen, wo er zahlreiche Medaillen und Denkmünzen im höheren Style fertigte.
Wir nennen von denselben: die Medaille auf die 25jährige Regierung des Königs
Willem 1.; auf die Vermählung des jetzigen Königs der Niederlande; auf die Geburt
des Erbprinzen von Oranien; auf das Bombardement der Citadelle von Antwerpen.
Er erhielt goldene Medaillen von Holland, Württemberg, Preussen, Sachsen-
Weimar u. s. w.
Literatur. Immerzeel, De Lgvens en Werken der Holland. en Vlaam. Kunstschilders u. s. w., welcher
auch sein Bildniss gibt.
Keller, Franz , Maler, geboren zu Linz im Jahr 1821. Er besuchte die Akademie
zu Düsseldorf 1837-4851, hat seitdem einen Platz in der Meisterklasse daselbst
inne, und arbeitet ausschliesslich in der Cartonmanier. Wir nennen von seinen
Abgebildßt in den Denkmälern der Kunst.
der Kunstgesch. Taf. 102, Fig. 8.
Atlas zu Kuglers Handb.