Kaufmann , Angelika
Kaufmann , Johann Peter.
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Karte von Böhmen heraus, welche Wenzel Reiner und Johann DanielHerz
mit Nebenwerken zierten.
Literatur. Dlabacz , Allgemeines Kiinstlerlexikon.
Kauifmann , Angelika, Malerin und Kupferstecherin, geboren zu Chur in Grau-
bündten im Jahr 1741. Sie war die Tochter und Schülerin des Johann Joseph,
bischöflichen Hofmalers , und bildete sich in Mailand, Florenz, Rom, wo sie die Be-
kanntschaft Winkelmanns machte, und Neapel von 1753-1769 zur Meisterin aus,
begab sich hierauf nach London, und begründete daselbst ihren Ruf dergestalt, dass
sie bei Errichtung der königlichen Malerakademie unter die Zahl der Professoren" auf-
genommen wurde, ging aber mit einem Abenteurer, der sich für den Grafen von
Horn ausgab, jedoch früher nur in Diensten desselben gestanden war, eine Ehe ein,
welche wieder getrennt werden musste. Im Jahr 1'781 verheirathete sie sich mit
einem venetianischen Maler Namens Zucchi und kehrte mit ihm nach Italien zurück.
In Venedig fertigte sie ihr schönes Gemälde: Leonardo da Vinci in den Armen Franz I.
sterbend. In Rom, wohin sie im Jahr 1782 zum zweitenmal sich begab, malte sie
zwei Stücke für Kaiser Joseph II., die Rückkehr des Arminius als Besieger der Legio-
nen des Varus, und die Leichenfeier des Pallas durch Aeneas veranstaltet. Als die
Franzosen im Jahr 1798 in Rom einzogen, verschonteu sie ihr Haus mit Einquar-
tieruugen. Ihre Schülerinnen waren die Königin von Neapel, die Kaiserin, und die
Grossherzogin von Toskana. Besonders gerühmt wird das Bildniss der Herzogin
Amalia von Weimar, und Amor, welcher der Psyche mit den Haaren die Thränen
trocknet. Ihre Gemälde kennzeichnen sich durch Heiterkeit, Leichtigkeit und Ge-
fälligkeit, dagegen ist die Zeichnung schwach und unbestimmt, die Motive wieder-
holen sich öfters, die Leidenschaften sind nicht kräftig gegeben. Ihre meisten Bilder
wurden gestochen. Sie selbst ätzte gegen 34 Blätter und bediente sich hiebei der
Zeichen: A. K. F.; A M K; A M K E; Aug. K. fec.; Aug. K. inc: Lo: (Londini)
1770.; Ca (Caracci) pinx.; Aug. K. inc. L0. Von ihren Originalstichen nennen wir
ein ungemein anmuthiges, reines und zartes weibliches Brustbildßk Auch in der
Musik that sie sich hervor. Sie starb zu Rom im Jahr 1807, nachdem Zucchi schon
1795 gestorben war.
Literatur. Fü ssli , Allgemeines Künstlerlexikon. Göthe, Winkelmann und sein Jahrhundert 2, 135.-
Nagler, Die Monogrammisten. Tyrolisches Kiinstlerlexikon. Ausführliches über sie findet
sich in der Schrift: A. Weinhart, Leben der Angelika Kaufmann, Bregenz 1814.
Kauffmann, Hermann, Maler, geboren zu Hamburg im Jahr 1808. Er machte
seine Studien auf der Akademie zu München, und fertigt Genrestücke, charakte-
ristische Volksscenen, Landschaften. Wir nennen von seinen Arbeiten: Landleute
bei der Ernte Mittagsruhe haltend, mit treiflicher Beleuchtung und pastoser Behand-
lung; der trübe Tag, ein mit eigener Natursprache anredendes Bild; eine humo-
ristisch gehaltene Winterlandschaft; Regenwetter, mit breiter und freier Technik,
zugleich sehr bestimmter Zeichnung.
Literatur. Conversationslexikou von Meyer. Deutsches Kunstblatt 1850, S. H0. 1853,
s. 165 und 170. 1854, s. 434.
Kaufmann , Ignaz, Maler. Er siedelte von Teispach nach Landshut über, malte
treffend und mit lebhaftem Colorite viele Porträte, auch mehrere gute historische
Stücke. Wir nennen von seinen Arbeiten: die Altarblätter, den heil. Alois Gonzaga
und den Apostel Bartholome darstellend, in der Martinspfarrei zu Landshut; den
Schutzengel und Mariä Verkündigung zu Neustift. Er starb zu Landshut im
Jahr 1781.
Literatur, Lipowsky, Bayrisches Kiinstlerlexikon.
Kaufmann, Johann Peter, Bildhauer, geboren zu Bregenz im Jahr 1765. In
Paris lernte er die Hoizbildhauerkunst, ging dann mit Unterstützung des Königs von
Bayern, seines damaligen Landesherrn, nach Italien, arbeitete ein Jahr in Mailand
und bildete sich in Rom unter Canova noch weiter aus. Nachdem er sich daselbst
gegen 21 Jahre aufgehalten hatte , ernannte ihn Grossherzog Karl August von
Weimar zu seinem Hofbildhauer, welche Stelle er im Jahr 1817 antrat. Zu seinen
de: Kunstgesch.
Abgebildet in den Denknälnn de: Kunst. Atlas zu Kuglers Hamib.
Taf. 99, Fig. 10.