464
Kaiser, Ludwig Friedrich
Kalide.
unter Verschaffelt noch mehr, erhielt auch daselbst im Jahr 1785 einen Preis.
Im Jahr 1798 ging er nach Karlsruhe.
Literatur. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon. Meusel, Teutsches Kiinstlerlcxikon.
Kaiser, Ludwig Friedrich, Kupferstccher, geboren zu Ulm im Jahr 1779. Von
1794-1798 lernte er bei Christian von Mechel in Basel, kam im Jahr 81799
nachWeimar in Bertuch's Industriecomptoir, fertigte unter Anderem viele Blätter
in dessen Bilderbuch, und erwarb eine silberne Preismedaille. Im Jahr 1806 ging
er nach Paris, wo er eine gleiche Auszeichnung erhielt, und unter Berwick's An-
leitung mehrere antike Köpfe stach, die zu seinen gelungensten Arbeiten gezählt
werden. Im Jahr 1809 begab er sich nach Neapel, stach und colorirte mehrere An-
sichten dieser Stadt und der Umgegend und in Pinelli's Manier Scenen des dortigen
Volkslebens, auch radirte er 15 Blätter für das Landschaftsstudium nach Kneipp
mit grösster Treue. Im Jahr 1814 liess er sich in Wien nieder und wurde daselbst
in der Folge Hofkupferstecher. Für die Denkmäler altdeutscher Baukunst des öster-
reichischen Kaiserstaats arbeitete er drei Blätter aus: Grabmal Kaiser Friedrich III.
in der Stephanskirche zu Wien; linker Seitengang der Stephanskirche; Hauptein-
gang der Minoritenkirche in Wien; auch stach er unter Hammers Leitung einige
Blätter zu den Fundgruben des Orients. Seine Arbeiten zeugen von vieler Fertigkeit,
sowie ächtem Kunstgefühl, und seine Figuren insbesondere von Kenutniss der Ana-
tomie. Er starb im Jahr 1819.
Literatur. Weyermann , Neue Nachrichten von Gelehrten und Künstlern der vormaligen Reichsstadt Ulm.
Kakorinow, Alexander, Baumeister. Um das Jahr 1758 trat er in die Akademie
zu Petersburg, wurde im Jahr 1767 Hofrath und Professor der Architektur und später
Vorstand der Akademie. Mit dem Major und Akademiesekretär Saltikow und dem
Collegiensekretär Pin fertigte er die Entwürfe zu dem neuen akademischen Bau,
welcher sich durch erhabene Symmetrie auszeichnet.
Literatur. Füssli, Allgemeines Küusrlerlexikon.
Kalamis, Bildhauer, war unter Anderem in Athen thätig und blühte um die Zeit der
80. Olympiade. Seine Werke waren Götterbilder in Gold und Elfenbein, Marmor,
auch Erz, edle Frauengestalten, Rossegespanne und dergl. Sie zeigen noch einige
Strenge, verbunden mit feiner Naturbeobachtung in den Thierbildern und mit zucht-
voller Grazie in den Frauengestalten.
Literatur. Dr. Heinrich Brunn, Geschichte der griechischen Künstler), 1258. Kngler, Handbuch
der Kunstgeschichte 1, 139.
Kalba, Hans von, Maler. Von ihm und Balthasar Müller wurden die Reliefs
in der Kirche zu Annaberg, welche eine ungemein reiche Folge aus der heil. Ge-
schichte enthalten, im Jahr 1522 gemalt, im Jahr 1524 illuminirt und mit Gold über-
zogen. Die Bemalung in den Fleischtheilen ist sehr zart uudjauch in den übrigen
Theilen sehr sorgfältig.
Literatur. Waagen, Kunstwerke und Künstler in Deutschland 1, 30H.
Kalf, Philipp, siehe Stephan, Meister.
Kalf, Willem, Stilllebenmaler, geboren zu Amsterdam im Jahr 1630. E? War
ein Schüler von Hendrik Pot, widmete sich aber bald dem Fache der Stillleben-
malerei, und stellte Früchte, Blumen, Gefässe von Metall, Krystal und Perlmut-ter
mit grösster Naturwahrheit , gefälliger Gruppirung, leichtem, markigem Pinsel und
in gutem Farbenton dar. Sein Hauptstück bringt mehrere Gefässe und eine geschnittene
Melone zur Anschauung. Er starb in Folge eines unglücklichen Fß-US im Jahr 1693.
Literatur. Descamps, La vie des peintres iiamands, allemands et hollnndßis- Zweiter Theil.
Fiorillo, Geschichte der zeichnendsn Künste in Deutschland und den Niederlanden. Immer-
zeel, De Levens on Werken der Holland. en Vlamn. Kunstschilclers u. S. W-. Welcher M011 sein Bildnis:
gibt. Rathgeber, Annalen der niederländischen Malerei, S. 163.
Kalide, Theodor, Bildhauer, geboren in Königshütte bei Beuthen in Schlesien.
Er ist ein Schüler von Rauch. Für seine graziöse Composition, ein Knabe mit dem
Schwan erhielt er bei der Ausstellung in London im Jahr 1851 die Preismedaille.
Weniger gelungen ist sein Knabe , der mit dem Ziegellbvßk kämpft. Im Jahr 1840
lieferte er mit Kiss ein Modell zum Denkmal Friedrichs II. in Breslau
Igilzg-grlr. Gonversationslexikon von Meyer. Deutsch!" Kllllßtblatt 1851, S. 398. 1355:
' Abßßbildet in den Denkmälern der Kunst. Atlas zu Kuglers Hnndb. der Knnstgesch. TaL114, Fig. U-