Kahl
Kaiser, Joseph.
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Jahr 1566. Er verweilte längere Zeit in Italien. Von da zurückgekehrt, ernannte
ihn der Kurfürst Maximilian von Bayern zu seinem Hofmaler. In Folge der kriege-
rischen Unruhen siedelte er nach Augsburg über und wurde in der Folge daselbst mit
Rücksicht auf seine Verdienste als Künstler zum Bürgermeister ernannt. Seine Manier
war steif, aber sehr ausdrucksvoll. Er malte sowohl in Fresco als in Oel. Wir
nennen von seinen Malereien in München: ein Altarblat-t, die Kreuzerfindung, in der
Pfarrkirche zu U. L. Frauen; von denen in Augsburg: das jüngste Gericht in der
Rathhausstube; von denen für auswärtige Orte: das Altarblatt in der Pfarrkirche
zum heil. Martin zu Landshut, der heil. Andreas, ein wahres Meisterstiick; von
seinen Radirungen: eine Taufe Jesu. Die Sadelers, L. Kilian und Andere 3mm;
haben nach ihm gestochen, Letzterer auch sein Bildniss. Kager leitete ausser-
dem den Bau der Klosterkirche zu Zwiefalten. Er setzte seinen Werken bald WlfJi-imittr
seinen Namen ganz bei, bald die Initialen M. K., bald nebenstehende Mouo- ÄK
41.Juni:
gramme. Im Jahr 1634 starb er zu Augsburg.
Literatur. Brullict, Dictionnaire des Monogrammes. Huber, Handbuch für Kunstliebhaber.
L i p u w s k y, Bayrisches Künstlerlexikon.
Kahl, Sigmund, Bildschnitzer, geboren zu Steinseifen in Schlesien. Er schnitt
um das Jahr 1780 Insekten und andere feine Gegenstände aus Holz, insbesondere
fertigte er für die Modellsammlung des königlichen Bergwerkdepartements in Berlin
ein Modell von dem schlesischen Riesengebirge mit allem Detail aus Buchenholz.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Kaiser, Adolf, Landschaftsmaler, geboren zu Geisa im Weimafschen im Jahr
1804. Seine früheste Bildung erhielt er in Weimar, besuchte dann die Akademie
in München," und vervollkommnete sich noch weiter in Italien. Im Jahr 1834 wurde
er in Weimar als Professor angestellt. Wir nennen von seinen Arbeiten: eine italie-
nische Gegend, die sich in schönen Massen und trelflicher Beleuchtung zeigt, auch
sehr sorgfältig behandelt ist; Kloster Mildenfurt im Neustädter Kreise mit glück-
licher Auffassung des Charakters der Gegend; die Einweihung der Kapelle von
Heidelberg durch den heil. Bonifacius.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. Cottefsches Kunstblatt 1834, S. 87. 1836,
Kaiser, Ernst, Landschaftsmaler in München, geboren zu Rain in Bayern im Jahr
1803. Er widmete sich unter Anleitung seines Vaters, welcher als Stilllebenmaler zu
Neuburg a. d. D. ansässig war, der Kunst, und bezog im Jahr 1821 die Akademie in
München. In Folge einer Reise in das bayerische Hochland und nach Tyrol bestimmte er
sich für das Fach de? Landschaftsmalerei, während er bisher die Antiken studirt hatte.
Auf einer zweiten Reise in die bayerischen und steyerischen Alpen, die er mit Unter-
stützung König Ludwigs machte, vervollkommnete er sich hierin noch mehr. Er
pflegt solche Momente zu erfassen , worin sich ein poetisches Gefühl im Heiteren oder
Ernsten ausspricht, und stellt dieselben auch im Colorit mit grösster Naturwahrheit
dar. Wir nennen von seinen Arbeiten: den Königssee; den Hintersee und Obersee
bei Berchtesgaden, welche auch im Jahr 1858 nebst einer Gebirgslandschaft in
München ausgestellt waren. Bald setzt er seinen Namen ganz bei, bald bedient er
sich der Initialen E. K., bald beigesetzten Monogramms. ü:
Liter-au", Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes. Deutsches Kunstblatt 1851, S. 80. 1857,
S. 218. Eigene Notizen. I-Iandschriftliche Nachrichten.
Kaiser, Johann Wilhelm, Kupferstecher der Gegenwart in Amsterdam. Er er-
hielt im Jahr 1850 die goldene Medaille für das Stück, der Tod de Ruyters nach
Pienemann, auch ist er Sekretär der Künstlergesellschaft Arti et Amicitiae da-
selbst. Wir nennen von seinen weiteren Arbeiten: das Festessen der Bürgergarde
nach van der Helst; Mordanschlag auf Wilhelm I. zu Antwerpen; Porträt des
Königs Wilhelm IIL, beide nach Pienemann.
Literatur. Catalogue de Pexposition des beaux arts. Paris 1855. Deutsches Kunst.
trau 1850, s. 200. 1854, s. 16. 4856, s. 115.
Ka1ser , Joseph , Bildhauer, geboren zu Dammersellen im Kanton Luzern im Jahr
1763. Er schnitzte schon als Hirtenknabe mit Erfolg in Holz, kam dann zu
Schäfßfle in Luzern, setzte seine Studien in Bern und Strassburg fort, und vervoll-
kommnete sich während eines l-ztjährigen Aufenthalts an der Akademie zu Mannheim