Jute Juvenel, Paul.
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den Stand setzten, seine Geschicklichkeit sowohl durch Restaurationen an herrschaft-
lichen Schlössern als auch durch Neubauten an den Tag zu legen. Von letztern
nennen wir: den zweiten Flügel des kuriiirstlichen Lustschlosses Wilhelmshöhe; eine
Kaserne; die Neustädterkirche; das Wilhelmshöher Thor zu Kassel. Den Ausbau
der von ihm angefangenen Kattenburg verhinderten die damaligen Umstände. Er
starb als geheimer Kammerrath, Direktor der architektonischen Klasse bei der
Akademie der bildenden Künste und Kommandeur des Löwenordens zu Kassel im
Jahr 1825.
ging-ging Cottrfsches Kunstblatt 1825, Nro.76. Neuer Nekrclog der Deutschen 1825,
Juste, Jean, Bildhauer von Tours, blühte um das Jahr 1510. Er half das in
der Abteikirche zu S. Denis befindliche prächtige Grabmal Ludwig XlI. und seiner
Gemahlin fertigen.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Justus de Allamagna, Maler. Er fertigte im Jahr 1451 im Kreuzgang von
S. Maria di Castello zu Genua eine grosse Verkündigung in Fresco, und war wahr-
scheinlich ein oberdeutscher Meister, wie besonders die liebliche reichblonde Ma-
donna. zeigt. Das Colorit des ganzen Bildes ist äusserst stark und haltbar.
Literatur. Burckliardt, Der Cicerone, S. 847. Rathgebar, Annalen der niederländischen 1h-
lerei u. s. w , S. 47.
Justus von Gent, siehe Gent, Josse.
Juvara, siehe Ivara.
Juvenel, Nikolas, Maler, geboren in den Niederlanden. Nach Beendigung seiner
Lehrzeit ging er nach Nürnberg, und vertauschte frühzeitig die Glasmalerei mit der
von Porträten, Perspektiven und historischen Stücken. Eines der letztern Art,
Christus mit den Pharisäern und der grossen Sünderin, war in der Burg zu Nürnberg.
Ferner nennen wir: Verkündigung Mariä, ein perspektivisches Architekturstück zu
Wien; 82 ldealbildnisse der meisten Völkerschaftcn der Erde auf dem Michaelsberge
zu Bamberg. Er starb daselbst im Jahr 1597.
Literatur. Ersch und Gruber, Encyclopädie. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in
Deutschland und den Niederlanden. Gessert, Geschichte der Glasmalerei. Lipowsky, Bayri-
sches Künstlerlexikon. Rath gebar, Annalen der niederländischen Malerei u. s. w., S. 395111
R. e tt b e r g , Nürnbergs Kunstleben.
Juvenel, Paul, Maler, geboren zu Nürnberg im Jahr 1578. Er war der Sohn
und Schüler des Nikolas, benützte später auch den Unterricht des Adam Elz-
heimer in Frankfurt a. M., wo er sich längere Zeit aufhielt. Ein Gemälde von ihm
befindet sich auf dem Rathliaus zu Nürnberg, dessen mittlere Abtheilung den deutschen
Kaiser auf dem Thron, umgeben von allegorischen Personen, die Regententugenden
darstellend, zeigt, während zwei Seitenbilder den Horatius Cooles und Attila's Zug
gegen Rom zur Anschauung bringen. Er galt als höchsttreuer Copist nach Dürer.
Wir nennen von diesen Arbeiten die Himmelfahrt der Maria zu Frankfurt am Main.
Später begab er sich nach Wien und zuletzt nach Pressburg. Er bedientesich bei-
gesetzten Monogramms und starb im Jahr 1643.
Literatur. Brulliof, Dictionneire des Mnnogrunmes. Ersuh und Grub er, lEncyclopädie.
L i p o w s k y , Bayrisches Kunstlerlexrkon.