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Jordans, Hans
Jordan , Rudolph.
1011186118 , Halls, Maler, geboren zu Delft im Jahr 1616. Er verliess sein Vater-
land frühzeitig und hielt sich meist in Venedig, Neapel und Rom auf. Um seiner
ausserordentlichen Schnelligkeit im Malen willen erhielt er von der Schilderbent den
Beinamen Potlepel, als ob er seine Figuren nur mit dem Schöpflöffel aus dem
Farbentopf nehmen dürfte. Ein Hauptstück von ihm ist der Durchgang der Israeliten
durch das rothe Meer, ganz in der Manier von Rottenhamer. Er starb zu Voor-
bnrg in der Nähe vom Haag.
Literatur. Descaxnps, La vie des peintres ilnmnnds, allemands et hollandois. Zweiter Theil.
Jordaens (Jordaans), Jakob, Maler und Kupferstecher, geboren zu Antwerpen
im Jahr 1594. Er war ein Schüler von Adam van Oort, und liess sich , um die Hand
seiner Tochter Katharina zu erlangen , was ihm auch glückte, die Brutalitäten des-
selben gefallen, während die andern Schüler alle weggingen. Da er um dieser Ver-
bindung willen nicht nach Italien reiste, so studirte er die Werke der grossen Meister
dieses Landes, wo er sie nur in Flandern finden konnte, besonders die des Tizian,
welche er auch copirte. Rubens war sein Freund und betraute ihn mit Anfertigung
einer grossen Anzahl von Cartons für den König von Spanien, die in Tapeten aus-
geführt werden sollten. Man bemerkt an seinen Werken eine grosse Harmonie der
Farbe, und ein vollkommenes Verständniss des Helldunkels, seine Composition ist
sinnig und reich, sein Ausdruck natürlich, aber seiner Zeichnung fehlt es oft an
Geschmack. Rubens übertriiit ihn an Adel und Erhabenheit, im Glanz der Farben
sind sie einander gleich, an Stärke derselben steht J ordaans höher. Sehr oft malte
er das Bohnenfest, eine der besten Darstellungen davon ist im Louvre in Paris. Zu
seinen Hauptstücken gehört: der Triumph des Prinzen Friedrich Heinrich von Nassau
über Feinde aller Art; Christus mitten unter den Lehrern ; der heil. Martin , welcher
einen bösen Geist austreibt. Auch sieht man in der Gallerie zu Dresden vorzügliche
Stücke von ihm. Mehrere seiner Werke radirte er selbst. Da er auch sehr schnell
arbeitete, erwarb er sich ein ansehnliches Vermögen. Er bediente sich der Abbre-
viaturen J. Jor. fe. sowie Jac. Jord., und starb zu Antwerpen im Jahr 1678.
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Monogranunes. Descamps, La vie des peintres ilarnauds,
allemsnds et hollnndois. Zweiter Theil, wo auch sein Bildniss ist. Fiorillo , Geschichte der zeich-
nenden Künste in Deutschland und den Niederlanden. Schnaase, Niederländische Briefe, S. 24.
Waagen, Kunstwerke und Künstler in Paris.
Jordan, Mönch, entwarf mit Berthold, ebenfalls einem Mönche, im Jahr 1207
den Bau des Klosters Walkenried.
Literatur. Otte, Handbuch für Kunstarchäologia, S. 175.
Jflrdan, Estebßn, Maler, Bildhauer und Baumeister, geboren zu Valladolid im
Jahr 1543. Es ist nicht gewiss, ob er ein Schüler von Berruguete war oder selbst
in Italien studirte. Philipp II. nahm ihn als Bildhauer in seine Dienste. Von seiner
Hand ist der Altar der Magdalenenkirche in Valladolid mit den Statuen des S. Pedro
und Pablo, Felipe und Santiago nebst mehreren Basreliefs, aus denen sein Studium
der Antike und der Anatomie hervorgeht, auch malte er für diese Kirche sechs Bilder,
E1 Greco war sein Freund und ersuchte ihn , eines seiner Hauptbilder zu beurtheilen
und zu taxiren. Den Altar zu Montserrat zierte er gleichfalls und erhielt dafür vom
König 23,000 Kronen, obgleich die Zeichnung von Francisco de M018 Wal". Er
starb in seiner Vaterstadt im Jahr 1603.
Literatur. Bermudez, Diccionario historico de los mns illnstres professores de las beim artes en
Espaiin. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Jordan, Rudolph, Maler und Kupferstecher, geboren zu Berlin im Jahr 1810.
Bis in sein 21. Jahr bildete er sich für die Stallmeistercarriere aus, als der Hofmalef
Wach seinen Vater veranlasste , ihn für die Malerei zu bestimmen. Allein die Kunst-
richtung dieses Meisters sagte ihm nicht zu und er besuchte nun die Akademie zu
Düsseldorf, wo er 1833-1840 als Eleve und 1840-1848 als Mitglied der Meister-
klasse verweilte. Zum Gegenstand seiner Kunstdarstellungen hat er das Fischer-
und Lootsenlehen der französischen und niederländischen Nordseeküste gewählt, und
stellt das wechselvolle Dasein dieser kräftigen Natllfmellsllhell höchst charakteristisch
und mit wirkungsvoller Färbung vor Augen. Von seinen vielen Arbeiten in diesem
Genre nennen wir den Heirathsantrag auf Helgoland, ein durch Lithographie und