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Inigo
Inwood.
Schule. Im Jahr 1800 erhielt er den zweiten, im Jahr 1801 mit dem Bilde, die
Abgeordneten Agamemnons im Zelte des Achill, den ersten Preis und ging in Folge
hievon im Jahr 1806 nach Rom. Nachdem er sich hier bis 1820 aufgehalten hatte,
begab er sich nach Florenz, wo er vier Jahre blieb. Von da zurückgekehrt, wurde
er im Jahr 1826 Mitglied des Instituts, welchem Beispiele die Akademien von Florenz,
Puy und Montauban folgten, auch ernannte ihn die Regierung im Jahr 1825 zum
Ritter, im Jahr 1845 zum Offizier und 1855 zum Grossofiizier der Ehrenlegion. In
letzterem Jahre erhielt er überdiess die grosse Ehrenmedaille. Im Jahr 1834 trat er
die Stelle eines Direktors der französischen Akademie zu Rom an und verweilte daselbst
bis zum Jahr 1841 , in welchem er wieder nach Paris zurückging, wo er der Stifter
einer eigenen Schule geworden ist. Sein Hauptverdienst besteht in Strenge der
Zeichnung und Kraft der Modellirung, so dass er in gewissem Sinne mehr Bildhauer
als Maler ist. Seine Vorbilder sind Raphael und die Antike. Er bewegt sich in
den verschiedensten Fächern. Seine Hauptwerke sind das Gelübde Ludwigs XIII. in
der Kirche zu Montauban; die Apotheose Homers, welche die Decke des Museums
Karls X. im Louvre schmückt 5' und sich durch Reichthum, sowie durch Sinnigkeit
der Composition auszeichnet; die Marter des heil. Symphorian; Napoleon auf dem
Throne im Hotel des Invalides; Jesus übergibt dem Petrus die Schlüssel in Trinita
del Monte zu Rom. Seine neueste Arbeit ist Jesus unter den Schriftgelehrten.
Literatur. Catalogue de Pexposition des beaux arts. Paris 1855. Cottrfsches Kunst-
blatt 1837, S. 2465. Deutsches Kunstblatt 1855, S. 463. Nouvelle Biographie
genärale.
Inigo, Jones, Baumeister, geboren zu London um das Jahr 1572. Sein Vater
soll ein Kleidermacher gewesen sein. Graf von Arundel oder Graf Wilhelm von
Pembrocke liess ihn verschiedene Länder bereisen, wo ihn vorzüglich Venedig mit
den Kunstschöpfungen Palladio's anzog und er bald sich einen Namen machte.
Hierauf ernannte_ ihn König Christian IV. von Dänemark zu seinem Baumeister, und
in der Folge kam er in gleicher Eigenschaft an den Hof der Königin Anna in Eng-
land, sofort in die Dienste des Prinzen Heinrich, und von da, nachdem er Italien
zum zweitenmal bereist hatte, in die Königs Karl I. als Generalbauinspektor. Als
Anhänger desselben und als Katholik musste er aber nach einiger Zeit, um grösseres
Uebel zu vermeiden , 4000-5000 Pfund Sterling bezahlen, was ihm sein Leben ver-
bitterte. Seine vorzüglichsten Arbeiten sind der Palast von White-Hall zu London,
in einem besonders edlen und grossartigen Styl, und der Plan zu dem Riesenbau von
Greenwich. Er starb um das Jahr 1652.
Literatur. Qnatremere de Quincy, Dictionnnire historique d'Architecture. Zweiter Theil, wo auch
die Facnde von White Hall abgebildet ist. Waagen, Kunstwerke und Künstler in England.
Inskipp, James, Maler in England. Eine von seinen besten Arbeiten ist das im
Jahr 1832 zu London ausgestellte Stück, der Herbst, indem der Charakter der Jahres-
zeit und die eingeführten ländlichen Figuren zu den tiefen und zarten Tinten Seiner
Palette trefflich passen.
Literatur. Cottifsches Kunstblatt 1833, S. 19.
11180111 (Insam), Bildhauer, geboren zu Casoz in Tyrol im Jahr 1'776. E? lernte
zuerst bei seinem Vater, einem Bildschnitzer von Gröden, und kam dann im Jahr
1798 zu Felix Fontana in Florenz, um dessen anatomische Präparate in Holz zu
schneiden, wo er zugleich die Zeichnungsschule besuchte, 1m Jahr 1805 errichtete
er eine eigene Bildhauerwerkstätte. Seinen Künstlerruf aber begründete er durch
Restauration einer Marmorstatue, eines Gegenstücks der Gruppe, de? Raub der Sa-
bllleflllneß, von Johann Bologna. Seine meisten Arbeiten bestehen in Copien
von alten Meisterwerken. Als Arbeiten seiner eigenen Erfindung sind zwei schöne
Statuen in dem Bagno di Napoleone zu Florenz bekannt.
Literatur. Tyrolisches Kiinstlerlexikon.
Inwood, William, Baumeister in England, geboren um das Jahr 1780. Er be-
reiste viele Länder, namentlich Griechenland, und baute nach dem Erechteion in
Athen im Jahr 1822 die Kirche des heil. Pancras in London, Wobei er, um den christ-
Abgebildet in den D; n k m äle r n d e r K u n st. Atlas zu Kuglers Handb. der Kunstgesch.
Taf. 129, Fig. 1.