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Fernknrn
Ferramola.
Schnorr im Saalbau der Residenz angewandt. Die Art der Behandlung der Wand-
iläche zur Aufnahme der Farben und die Bereitung der lezteren, suwie die Art, der
Einschmelzung des Gemäldes zur grösseren Dauerhaftigkeit, überhaupt das ganze
Verfahren beschrieb er in seinem Lehrbuche über die von ihm erfundene enkaustische
Malerei (1845).
Fernkorn, Ant0n DOminik, ein trefflicher Bildhauer zu Wien, geb. 1814 zu
Erfurt, wandte sich erst in seinem 23. Jahre der Kunst zu. Er arbeitete 3 Jahre
in Stiglmay'er's Atelier und Giesserei zu München, war von 1836-1840 theils
auf der dasigen Akademie, theils bei Schwanthaler thätig, während welcher Zeit
er eine Copie der Schillerstatue von Thorwaldsen für den jetzigen Kaiser von
Russland ausfihrte, und kam 1840 nach Wien, woselbst er sich seither aufhält.
Längere Zeit war hier der Künstler mit kleineren Arbeiten, unter denen wir sechs
Figuren aus dem Niebelungenliede, für den Grafen Reichenbach, und 10 Figürchen
für die Bibliothek anführen, beschäftigt, bis ihn der Graf Montenuovo zu einer
grösseren Wirksamkeit berief, indem er ihm die überlebensgrosse Reiterstatue des
heil. Georg als Drachenüberwinder auf dem Brunnen in seinem Palaste übertrug.
Diese Arbeit, an der man vorzüglich das Lebendige in der Anordnung und den Ge-
schmack und den Fleiss der Durchführung rühmt, fand allgemeine Anerkennung
und hatte die Folge, dass Fernkorn 1853 die Ausführung eines Monuments für den
Erzherzog Karl, für welches er schon früher einige Statuetten modellirt und in Erz
gegossen hatte , übertragen wurde, ein WVerk, dem er sich auch mit ebensoviel prak-
tischem Verstand als künstlerischer Tüchtigkeit unterzog. Endlich führte Fernkorn
für die Giebelkrönung an der Fagade der katholischen Kirche zu Föth bei Pesth die
9 Fuss hohe Statue der h. Maria aus.
Feron, ElOi Firmin, Historienmaler, geb. zu Paris, bildete sich unter Gros,
erhielt 1826 den grossen Preis, womit eine Reiseunterstützung nach Italien verbunden
ist und wurde 1841 durch die Verleihung des Ritterkreuzes der Ehrenlegion aus-
gezeichnet. Im Schlosse zu Versailles sieht man von ihm: die Schlacht bei Günters-
dorf im Jahr 1805 und Karl des VIIIjEinzug in Neapel," beide in der Art seines
Lehrers auf ziemlich banale Weise componirt. Eine Gefangennchmung Christi, die
er auf dem Pariser Salon vom Jahr 1851 ausstellt-e, hatte viel malerisches Verdienst,
die Auffassung aber war gar zu profan.
Ferrabech , Hans, ein deutscher Bildhauer, der um 1393 zu Bologna thätig war,
wo man noch heut zu Tage an der Fagade von S. Petronio einen heil. Paulus und in
der ersten Kapelle: eine Madonna della Pace von ihm sieht.
Ferrabosco oder Forabosco, Girolamo, ein Maler, der 1631-1659 zu Venedig,
seiner Vaterstadt, thätig, in Historien und Bildnissen berühmt war und nächst
Pietro Liberi als einer der ersten Künstler unter den damaligen Venezianer-n galt
In der Dresdner Gallerie sieht man von ihm zwei Bilder, die ihn als einen tüchtigen
Meister in Farbe, Form und Ausdruck kennzeichnen: die Vergänglichkeit und eine
büssende Magdalena.
Litcrulur. Museo Fici-antino, woselbst auch sein Porträt im Stich.
P8113110, Cristobal, Maler, geb. 1620 zu Anieva in Asturien, gest. 1673 zu
Sevilla, bildete sich lediglich durch sich selbst und brachte es dennoch aufeinen
hohen Grad von Kunstfertigkeit. Seine Bilder im Kloster S. Miguel und in der
Hospederia zu Sevilla wurden seiner Zeit sehr geschätzt.
Ferrajuoli, Nunzio, auch degli Afflitti genannt, geb. 1660 zu Nocera de"
Pagani, gest. 1735 zu Bologna, war anfänglich ein Schiller V0" Lllßib Giordano,
besuchte aber später die Schule des Gius. clal Sole. In früherer Zeit widmete er
sich der Historienmalerei, später aber malte er fast ausschliesslich Landschaften in
Oel und in Fresco , die sehr gesucht waren.
Ferramola, Fioravante, ein Historienmaler zu Brßsßia. geßt- 1528, von dem
man noch heute daselbst in S. Maria delle Grazie und 5- Carmine Altarbilder im
Hause der Donna Flaminia della corte Fresken Sicht EI" War der Lehrer des Aless.
Bonvicino. Die Gallerie zu Venedig besitzt von ihm eine Madonna mit Heiligen.