Hondius, Abraham Hondt.
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llnd Neigungen darzustellen. Seine Compositionen sind reich, sein Colorit wahr und
schön, besonders täuschend ahmte er die Federn nach. Eine unglückliche Ehe stürzte
ihn in Ausschweifung, während er vorher sehr religiös und solid war. Seine Werke
bezeichnete er mit den Initialen M. D. H. und starb im Jahr 1695.
Literatur, Brnlliot, Dictionnaire des Monogrummes. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste
in Deutschland und den Niederlanden. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Immerzeel, De
Levens en Werken der Holland. en Vlaam. Kunstschilders u. s. w., der auch sein Bildniss gibt.
Hondius, Abraham, Maler und Radirer, geboren zu Rotterdam im Jahr 1638.
Er begab sich bald nach London , wo er ein ausschweifendes Leben führte.
Dort malte er Bären- und Schweinsjagden und andere Thierstücke , namentlich
einen Hundemarkt, ausserdem auch Feuersbrünste und nächtliche Zusammenkünfte
bei Fackelbeleuchtung. Die Naturwahrheit seiner Bilder, die Kühnheit ihrer Aus-
führung und die Leichtigkeit seines Pinsels stellen ihn Rubens und Snyders nahe.
Dagegen ist sein Colorit zuweilen übertrieben und die Zeichnung nachlässig. Seine
Radirungen sind gelungen. Er bediente sich der Initialen H. F., sowie beigesetzten
Monogramms , und starb zu London im Jahr 1691.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Großbritannien. Immerzeel, De
Levens en Werken der Holland. en Vlaam. Kunstschilders u. s. w., der auch sein Bildniss gibt.
Nagler, Die Moncgrammisten.
I-Iondius , Hendrik , der ältere , Kupferstecher, geboren zu Dutfel in Brabant im
Jahr 1573. Er war ein Schüler des Johann Wierix und des de Vries, besuchte
auch Köln , Paris und London. Im Haag fertigte er viele Stücke , besonders Porträts,
unter Anderem eine Sammlung von 149 meist ilämischen Künstlern. Er stach nach
Dürer, Holbein, Zucchere, Breughel u. s. W. Manchen Arbeiten setzte er
seinen Namen abgekürzt Hond bei. Er starb im Haag im Jahr 1610.
Literatur. Biographie universelle. Immerzeel, De Levens en Werken der Holland. en
Vlaam. Kunstschilders u. s. w.
Hondius, Hendrik, der jüngere, Kupferstecher, geboren zu London um das
Jahr 1580. Er stach in fester und gefälliger Manier Historien, Landschaften und
besonders Porträts, gab eine Sammlung der bedeutendsten protestantischen Theo-
logen , der vorzüglichsten belgischen Maler (nach Andern von dem ältern Hendrik),
das Leichenbegängniss Karls V. und perspektivische Institutionen (ebenfalls von An-
dern dem älteren zugeschrieben) heraus. Da die beiden Hendrik in ihren Arbeiten
sehr ähnlich waren, so werden sie oft verwechselt. Hendrik der jüngere starb
nach 1644.
Literatur. F. de Boni, Biograiia degli artisti. Venezia 1852. lmmerzeel, De Levens en Werken
der Holland. en Vlnam. Kunstschilders u. s. w.
Hondius, Jodocus , Kupferstecher, geboren zu Wacken in Flandern im Jahr
1563. Er soll in einem Alter von acht Jahren nach eigener Erfindung in Kupfer
gestochen und auf Elfenbein gemalt haben. Bürgerlicher Unruhen wegen ging er
nach London, wo er sich durch Fertigung mathematischer Instrumente einen Namen
machte. Nach Amsterdam zurückgekehrt, gab er die Karten zu F. Dracke's_ Reisen
nach dem gelobten Land und den Prospekt der Stadt London heraus. Er bediente
sich der Initiale H. Die beiden Hendrik sollen seine Söhne gewesen sein. Er
Starb zu Amsterdam oder im Haag im Jahr 1611.
Literatur. Biographie universelle. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Hondius, Willem, Kupferstecher, geboren im Haag im Jahr 1600. Er war ein
Sohn und Schüler des jüngern Hendrik und ging später nach Danzig. WO 61' Zahl-
reiche Porträts zum Theil nach eigener Zeichnung stach. Den Charakter des Meisters,
nach dem er stach, wusste er getreu wieder zu geben. Eines der schönsten Por-
träts nach van Dyck, der ihn an seiner Porträtsammlung arbeiten liess, ist der
Stich von Frangois Franck, dem jüngeren.
Literatur. Immerzeei, De Levens en Werken der Holland. en Vlnam. Kunstschilders u. s. w.
Hondt, Franciscu de , Graveur und Holzschneider, geboren zu Brügge im Jahr
1786. Er erhielt seinen ersten Unterricht an der Akademie seines Geburtsorts, ge.
wann 1812 einen Preis für eine Zeichnung nach dem lebenden Modell, 1821 eine
Ehrenmedaille für einen Holzschnitt, 1824 für eine gravirte Medaille, 1835-1337